Regenbogenfahnen flattern in Mönchengladbach

Normalerweise wird am 3. Wochenende im Juli der CSD in Rheydt mit Demo-Umzug und großem Programm gefeiert. Leider musste auch in diesem wie im letzten Jahr diese Veranstaltung aufgrund der Pandemie ausfallen.
Von RS-Redakteurin Marlene Katz

CSD-Vorstand: Björn Jennert mit OB Felix Heinrichs und Schirmfrau Dörte Schall

Mönchengladbach – Trotzdem hatte sich Oberbürgermeister Felix Heinrichs sowie Dörte Schall, Dezernentin für Recht und Soziales, zusammen mit dem Vorstand des CSD, Rene Vogel und Birgit Kandler, dazu entschlossen, die Regenbogenfahnen an allen öffentlichen Gebäuden aufzuhängen. Dies erfolgte zuerst in Mönchengladbach am Rathaus Abtei und anschließend am Rathaus Rheydt.

Björn Jennert, Vorstandsmitglied des CSD, begrüßte in Rheydt zahlreiche Besucher sowie einige kommunale Politiker, die, wenn auch verspätet aufgrund einer Schneckenplage zu Hause, mit ihrem Erscheinen diese Aktion unterstützten.

Jennert wies darauf hin, dass dieses Jahr trotz Corona ein besonderes Ereignis gefeiert würde. Auch wenn pandemiebedingt der CSD nicht ausgerichtet werden kann, haben wir in diesem Jahr eine bunte Stadt.

Vor 1 ½ Jahren wurde die Aktion Regenbogenpatenschaften ins Leben gerufen und zwar auf dem Rheydter Weihnachtsmarkt. Durch die vielen willkommenen Spenden durch die Paten konnten insgesamt 40 Regenbogenfahnen angeschafft werden. Felix Heinrichs war hierbei der Erste, der damals eine Patenschaft übernahm.

Diese Fahnen wehen jetzt für eine Woche von allen öffentlichen Gebäuden. Ein schönes sichtbares Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz. Der Regenbogen ist dieses Jahr auf Grund der Fußball-EM auf den Höhepunkt seiner medialen Aufmerksamkeit. Und bei der ganzen Solidarität hat man schon fast das Gefühl als sei die Vielfalt der LGBTI-Community integraler Teil unserer westlichen Kultur geworden.

Aber es darf nicht nur bei Symbolen bleiben. Denn die Regenbogenfahne schafft zwar Sichtbarkeit, muss aber gleichzeitig auch ein Impuls sein für die Politik und die Gesellschaft die letzten bestehenden Ungleichbehandlungen abzubauen. Als Beispiel im Großen sei die Reform des Abstammungsrecht für Regenbogenfamilien genannt oder aber die überfällige Novellierung des verfassungswidrigen Transsexuellengesetzes. Aber auch auf kommunaler Ebene muss gewirkt werden, wie beispielsweise mit dem neuen queeren Zentrum in Mönchengladbach. Es gibt also noch viel zu tun, um aus einem Symbol Wirklichkeit zu machen.

Bei der Gelegenheit freute sich Jennert, dass der OB Felix Heinrichs zusammen mit den beiden bestehenden Schirmherrinnen Dörte Schall und Barbara Gersmann die Schirmherrschaft über den CSD übernehmen wird.

Auch Dörte Schall wandte sich an die Besucher mit den Worten, dass es schon eine Besonderheit ist, die bunten Fahnen in der ganzen Stadt zu sehen. Das Hissen dieser Regenbogenfahnen hat in Rheydt begonnen und sie sind heute in der ganzen Stadt zu sehen. Das soll ein Zeichen der Verbundenheit sein, denn jeder ist so wie er ist. Wichtig ist die Symbolik, denn Liebe ist das Wichtigste im Leben.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs freute sich dabei zu sein, wenn die letzten Fahnen in Rheydt geflaggt werden. 40 Personen der Stadt haben diese Fahnen gespendet und zwar kam diese Aktion aus der Mitte der Gesellschaft, was sich der CSD auf die Fahne geschrieben hat. Er wies darauf hin, dass Gesellschaftsanerkennung lange dauern kann, aber wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, wird man die Stadt annehmen, so wie sie ist.

Birgit Kandler
René Vogel

Anschließend erfolgte das Hochziehen der vier Fahnen durch Dörte Schall, Birgit Kandler, Felix Heinrichs und Rene Vogel.