Stadtgeschichte: Ein Gebet im Herzen an den Fußfallstationen

Die Fußfallstationen entlang der Löhstraße und des Portiunkulaweges wurden 1781 errichtet und begleiteten den Weg von der Pfarrkirche St. Remigius zum Kloster St. Pauli.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Viersen – Hier bildete das vor dem Kloster stehende Bosch-Heiligenhäuschen den Abschluss des Stationsweges. In vergangener Zeit zog alljährlich eine große Rosenkranzprozession von der Pfarrkirche zum Kloster, wobei das Muttergottesbild, von weiß gekleideten Kindern begleitet, unter einem großen Baldachin getragen wurde. Zu anderen Zeiten, unter anderem währen der Karwoche, wurde der Weg von der Pfarrkirche bis zum Kloster täglich von Gläubigen begangen, die an diesen Heiligenhäuschen beteten – auch bei Todesfällen oder Krankheit wurden diese Fußfallstationen besucht.

Foto: Rheinischer Spiegel/Claudia-Isabell Schmitz

Die Tradition der sieben Fußfälle entstand im Spätmittelalter und ihre größte Bedeutung entwickelte sich im 17. und 18. Jahrhundert. Diese Tradition ist angelehnt an die Erzählung, wonach Christus bei seiner Passion siebenmal unter dem Kreuz gefallen sei.

Foto: Rheinischer Spiegel/Claudia-Isabell Schmitz

Sechs der sieben Stationen mussten im Laufe der Zeit den Verkehrsplanungen weichen und waren lange Zeit auf dem alten Kirchhof bei der Remigiuskirche aufgestellt. 1983 konnte der Stationsweg restauriert und wiederhergestellt werden, dabei wurde darauf geachtet, dass die Fußfallstationen so nah wie möglich am alten Standort wieder aufgestellt wurden. (cs)

Foto: Rheinischer Spiegel/Claudia-Isabell Schmitz