Die ordentliche Unterbringung geflüchteter Menschen in Nettetal beschäftigt nach wie vor die Stadtverwaltung und Politik.
Nettetal – Derzeit betreibt die Stadt Nettetal 29 Unterkünfte mit knapp 750 Plätzen. Gleichwohl treibt die Stadt die im Jahr 2023 durch den Sozialausschuss beschlossene Unterbringungsstrategie voran. Ziel ist es, die enorme Menge an kleineren Unterkünften durch den Aufbau geeigneter städtischer Unterkünfte zu reduzieren und darüber hinaus schnellstmöglich die Turnhalle an der Süchtelner Straße für Schule und Sport wiederherzurichten.
Auch das Land Nordrhein-Westfalen sucht derzeit geeignete Standorte für den Betrieb von Einrichtungen zur Unterbringung Geflüchteter. Der Betrieb solcher Unterkünfte durch das Land bringt für die jeweilige Kommune Vorteile mit sich. Die dort vorgehaltenen Plätze werden der jeweiligen Kommune 1:1 angerechnet. Diese Kapazitäten muss die jeweilige Kommune also weder aufbauen noch finanzieren. Aus diesem Grund hat sich die Stadtverwaltung Nettetal mit der Möglichkeit des Betriebes einer solchen Landesunterkunft auf städtischem Gebiet planerisch beschäftigt. Im Fokus stand dabei eine Fläche im Gewerbegebiet Nettetal-West in Kaldenkirchen an der Montel-Allee, die Platz für rund 400 Menschen bieten würde.
Aufgabe der Stadtverwaltung ist es, der Politik die für Nettetal besten Lösungen vorzuschlagen und gleichzeitig die Finanzen im Blick zu behalten. Um die Möglichkeiten einer solchen Unterkunft in Nettetal mit dem Land Nordrhein-Westfalen auszuloten, war es Ziel der Verwaltung, sich die Zustimmung des Rates einholen. Zu einer Entscheidung kam es in der gestrigen Sitzung des Rates dennoch nicht. Der Tagesordnungspunkt wurde wegen Beratungsbedarf verschoben.
„Wir begrüßen es, dass die Entscheidung durch den Stadtrat zunächst vertagt wurde. Seit der ersten Beschäftigung mit dieser Option haben Bund und Land verschiedene Maßnahmenpakete in der Migrationsfrage auf den Weg gebracht. Ob diese Maßnahmen von Bund und Land in der Frage der Unterbringung Geflüchteter Auswirkungen auf die Stadt Nettetal haben werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersagen. Ob der Betrieb einer Landesunterkunft auf Nettetaler Gebiet dann überhaupt noch Sinn ergeben würde, müssen wir in Ruhe und mit Augenmaß prüfen. In jedem Fall werden wir unsere eigene Unterbringungsstrategie, deren Bestandteil ausdrücklich nicht die Landesunterkunft ist, weiterhin konsequent verfolgen“, so Andreas Rudolph, Erster Beigeordneter der Stadt.
„Nun kommt es entscheidend darauf an, die gute Arbeit in der Unterbringungsfrage fortzusetzen. Uns ist es wichtig, einerseits die Geflüchteten vernünftig zu versorgen, andererseits das Umfeld vor Ort mit einzubeziehen, damit die Integration gelingen kann“, betont Bürgermeister Christian Küsters und warnt hier vor Schnellschüssen. (opm)