Der DGB-Kreisverband Viersen fordert eine höhere Tarifbindung und die Anhebung des Mindestlohnes auf 12 Euro.
Kreis Viersen – Laut einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) bezogen 13.528 Vollzeitbeschäftigte im Kreis Viersen ein Bruttomonatsentgelt von weniger als 2.284 Euro*. Dies ist die bundeseinheitliche Schwelle des unteren Entgeltbereichs. „Diese Zahl schließt nicht sozialversicherungspflichtige Beschäftigte aus, sonst würde diese noch höher ausfallen“, so der DGB, der darauf hinweist, dass der Anteil an allen Vollzeitbeschäftigten (59.486) im Kreis Viersen 22,7 Prozent beträgt.
Aufgeteilt nach Geschlechtern sind es 31,7 Prozent Frauen und 18,5 Prozent Männer. Das Gastgewerbe hat in wie im Bund den höchsten Anteil an Beschäftigten, die im unteren Entgeltbereich arbeiten. Von den 846 Beschäftigten in dieser Branche bezogen 68,3 Prozent (578) ein niedriges Einkommen. Durch die Corona-Maßnahmen beziehen viele Beschäftigte in dieser Branche Kurzarbeitergeld. Das bedeutet für viele ein Einkommen am Existenzminimum.
„Tarifverträge und Mitbestimmung sind das beste Mittel gegen niedrige Löhne. Wir brauchen ein starkes Vergabegesetz, gute Tarifabschlüsse und die Anhebung des Mindestlohnes auf 12 Euro. Dadurch steigt das gesamte Lohnniveau. Weiterhin müssen wir die Aus- und Weiterbildung stärken und die Fachkräfteentwicklung vorantreiben“, so der Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Viersen Klaus Neufeldt. (opm)
*(Stichtag 31.12.20)