Viersen: Friedenskooperative warb für atomwaffenfreie Welt

An diesem Wochenende jährte sich der Atomwaffenabwurf auf die japanische Stadt Hiroshima bereits zum 76. Mal. In der Viersener Innenstadt riefen deshalb Friedensdemonstranten am Samstag die Bundesregierung dazu auf konsequent gegen die anhaltende nukleare Bedrohung vorzugehen.
Von RS-Redakteur Walter Henning

Viersen – Mehr als achtzig Gedenkveranstaltungen fanden rund um den 6. August statt, die an die atomaren Katastrophen in Hiroshima und Nagasaki erinnerten. Das Netzwerk Friedenskooperative rief in diesem Zusammenhang die Bundesregierung dazu auf konsequent gegen die anhaltende nukleare Bedrohung vorzugehen, die in Deutschland stationierten Atomwaffen abziehen zu lassen und dem Atomwaffenverbotsvertrag schnellstmöglich beizutreten.

Opferhilfe und Umweltsanierung sind im Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) fest vereinbart, der am 22. Januar dieses Jahres in Kraft getreten ist. Auch vor dem Beitritt könne Deutschland den Vertrag in Teilen anerkennen, schließlich habe sich der Bundestag bereits 2010 für den Abzug der Atomwaffen ausgesprochen, trotzdem sollen Atomwaffen vom Typ B61 in den kommenden Jahren aufgerüstet werden. Bisher weigere sich die Bundesregierung die US-amerikanischen Atomwaffen aus Büchel abziehen zu lassen und dem Verbotsvertrag beizutreten.

„Am 6. und 9. August 1945 wurden die Städte Hiroshima und Nagasaki Ziel der ersten und bislang einzigen Atombombenabwürfe. Etwa 92.000 Menschen starben sofort, 130.000 weitere Menschen starben bis zum Jahresende an den Folgeschäden“, so die Teilnehmer der Friedensdemo in der Viersener Fußgängerzone rund um das Monte am Samstag, die aus Blumen ein farbenfrohes Peace-Zeichen gelegt hatten. „Das Ende des Zeitalters der Atomwaffe ist auch heute noch in weiter Ferne. Das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages lässt uns Hoffnung auf eine atomwaffenfreie Welt schöpfen. Mittlerweile wurde der Vertrag bereits von 55 Staaten ratifiziert. 86 Staaten haben ihn unterzeichnet.“

Aktuell werden von den weltweit existierenden 13.400 Atomwaffen rund 1.800 in ständiger Alarmbereitschaft gehalten – jede von ihnen kann innerhalb weniger Minuten das Ende der Menschheit bedeuten. (wh)