Mit einem unvergleichlichen Mix aus Tradition, mitreißender Partyatmosphäre und purer Leidenschaft hat die Rot-Weiße-Nacht des Fidelen Kränzchens Viersen am gestrigen Freitag die Festhalle in einen strahlenden Mittelpunkt des närrischen Treibens verwandelt. Es war ein grandioser Auftakt für direkt drei Tage, an denen die beliebte Gesellschaft zum 75-jährigen Jubiläum in die gute Stube der Stadt lockt.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming
Viersche – Es war ein Abend voller Frohsinn, Glanz und überschäumender Karnevalsstimmung: Die bereits legendäre Rot-Weiße-Nacht der Karnevalsgesellschaft Fideles Kränzchen Viersen 1950 e. V. flutete zum großartigen 75-jährigen Jubiläum die Festhalle Viersen gestern Abend mit einer stürmischen Woge aus Tanz, Musik, guter Laune … und Wetten, dass …? Mit ausverkauftem Haus, einer Geburtstagsshow passend zum Sessionsmotto, erneut einem grandiosen Bühnenbild und einem Programm, das keine Wünsche offen ließ, setzte der FKV erneut neue Maßstäbe für das karnevalistische Feiern in Alt-Viersche.
Mit dem feierlichen Einmarsch der Aktivitas, begleitet von tosendem Applaus, begann der Abend standesgemäß. Die Farben Rot und Weiß prägten nicht nur die Kostüme, sondern auch die Herzen des Publikums, über die die Sitzungspräsidenten (nun übrigens schon nach guter Niederrheinischer Tradition) Maximilian Koehl und Niels Hüneburg den besten Überblick hatten.
Applaus, so stürmisch wie ein Karnevalszug bei strahlendem Sonnenschein, belohnte den Einzug des Prinzenpaares der Narrenherrlichkeit Viersen. Prinz Jürgen I. und Prinzessin Ela I. Sie verliehen auch diesem Abend einen Hauch von magischem Glanz. Ihre funkelnden Insignien, das strahlende Lächeln und die warmherzigen Blicke fesselten das Publikum von der ersten Sekunde an.
Doch damit nicht genug! Die Viersener Prinzengarde zog mit ihren prächtigen Uniformen und schwungvollen Tänzen die Zuschauer in ihren Bann. Regimentstochter Anna Lena Stassen legte mit einer Darbietung, die Eleganz und Energie vereinte, einen Auftritt hin, der die Herzen höherschlagen ließ. Jede Bewegung war ein kunstvoller Ausdruck von Hingabe und intensivem Training, das sich in jeder Pirouette und jedem Sprung widerspiegelte.
Dieser Abschnitt des Abends war weit mehr als ein einfacher Programmpunkt: Er war ein Spektakel, das Tradition und Lebensfreude verschmolz. Das Publikum wurde in eine Welt aus königlichem Glanz, mitreißender Energie und unvergesslichen Momenten entführt. Ein Hoch auf das Prinzenpaar und die Viersener Garde – sie sind ebenso leuchtende Sterne des Vierscher Karnevals, wie auch das FKV-Männerballett und die FKV-Sänger, die ebenso an diesem Abend natürlich nicht fehlen durften.
Fast schon akrobatisch tänzerische Einlagen und humorvolle Choreografien strapazierten nicht nur die Lachmuskeln des Publikums. Die Tänzer und Sänger beweisen erneut, dass sie nicht nur mit Selbstironie, sondern auch mit beeindruckendem (eigenwillig-fantastischem) tänzerischem Können überzeugen können.
Oh ja, ich fühlte mich beim Einzug ein wenig zurückversetzt an die wundervollen Abende mit meiner Großmutter, als die ersten Klänge von „Musik ist Trumpf“ ertönten. Sie erinnerte sich noch an Moderator Peter Frankenfeld, ich selbst bin damals erst bei Harald Juhnke „eingestiegen“. In glitzernde Bling-Bling-Kleider der 20er-Jahre gehüllt, war es dann aber auch „I Am What I Am“ von Gloria Gaynor, „Über den Wolken“ von Reinhard Mey oder „Major Tom“ die ein Garant für tosenden Applaus und lautstarke Zugaberufe waren. Beides wurde gerne vom FKV-Männerballett angenommen und der Wunsch nach einem weiteren Augenschmaus natürlich umgehend erfüllt.
Wo das Männerballett so sehr begeisterten, da durften auch die FKV-Sänger nicht fehlen, die ihre Stimmen passend geölt hatten, um den bereits frenetischen Applaus nochmals anzustacheln. Es war Remmi-Demmi pur, als die Prinzessin aufpassen musste nicht vom Krokodil gefressen zu werden und eigentlich würden wir so gerne diese beiden Programmpunkte in diesem Bericht in den Mittelpunkt rücken, doch dann nehmen wir den Gästen der Galasitzung und dem Fest der Reiferen Jugend die Vorfreude … und was gibt es schließlich Schöneres, als die Spannung noch ein wenig aufrecht zu halten.
Die Karnevalsgesellschaft Fideles Kränzchen Viersen 1950 e. V. hat mit der Rot-Weißen-Nacht einmal mehr gezeigt, warum sie seit mehr als sieben Jahrzehnten ein unverzichtbarer Bestandteil des Viersener Karnevals ist. Mit einem Programm, das die Tradition des Karnevals ehrte und gleichzeitig modern interpretiert wurde, bewiesen die FKV-Mitglieder, dass Karneval nicht nur Brauchtum, sondern vor allem ein Lebensgefühl ist.
Und ja, Karneval liegt ihnen wirklich im Blut … werfen wir doch einen kleinen Blick zurück: Es war das Jahr 1950, auf der unteren Süchtelner Straße wehten erstmals wieder die Fahnen der Lebensfreude und Heiterkeit. Anlass war die Goldhochzeit der Familie Heynen. Mit Blumen, Lachen und guter Laune trafen sich die Gäste zum Kränzen, doch das Schicksal hatte mehr im Sinn als nur ein Fest!
Wie es der Zufall – oder der Karnevalsgott – wollte, fiel dieser besondere Tag auf einen Rosenmontag. In der Gaststätte Hoff, liebevoll „Zum Nordpol“ genannt, wurde nicht nur gefeiert, sondern auch Geschichte geschrieben: Hier und jetzt beschlossen die Männer, dass die wiedergefundene Geselligkeit und der aufkeimende Frohsinn nicht einfach ein Ende finden sollten. Aus dieser Idee, der Lebensfreude ein dauerhaftes Zuhause zu geben, wurde das „Fidele Kränzchen“ geboren. Mit Heinrich Zillekens, Theo Lamers, Peter Drießen und Ferdi Plum an der Spitze nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf. Diese unermüdlichen Karnevals-Pioniere – zusammen mit weiteren 14 Gründungsmitgliedern – legten den Grundstein für diese wunderbare Gesellschaft.
Was damals mit Mut, Begeisterung und einer Prise närrischem Eifer begann, hat sich über die Jahre zu einer wahren Institution entwickelt. Die Karnevalsgesellschaft Fideles Kränzchen Viersen 1950 ist heute nicht nur ein Garant für ausgelassene Feiern und mitreißende Bühnenshows, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft, Tradition und Freude.
Nach dem gelungenen Start übernahm die Liveband Pink Panta, die mit ihrem unverwechselbaren Mix aus Pop, Soul, Funk und Rock das Publikum in Bewegung brachte. Im Wechsel mit der Band legte DJ Chris, der weit über die Grenzen von Viersen hinaus als Garant für 110 % Partystimmung bekannt ist, die heißesten jecken Partyhits auf.
Moment, fangen wir doch vorne an … also … Die Viersener Festhalle wurde zur Bühne für ein musikalisches Highlight: Pink Panta! Die beliebte Liveband aus Mechernich bei Köln stand für pure Leidenschaft, handgemachte Musik und unvergessliche Momente. Mit einem Team aus talentierten Musikerinnen und Musikern lieferten sie eine Performance, die das Publikum begeisterte und die Tanzfläche in Bewegung versetzte.
Pink Panta vereinte beeindruckende Stimmen, virtuoses Instrumentenspiel und eine mitreißende Bühnenpräsenz. Die kraftvollen Stimmen der Sängerinnen Julia und Laura beeindruckten mit ihren vielseitigen Interpretationen, während Muri am Schlagzeug nicht nur den Rhythmus vorgab, sondern mit seiner Stimme zusätzlich für Gänsehautmomente sorgte. Gitarrist Matti zauberte mit seiner Loopstation Klangwelten, die jede Show einzigartig machen, und Marcel, der Keyboarder und Bassist, schuf mit Leidenschaft und Präzision den perfekten musikalischen Rahmen für ihre Auftritte, zwischen denen kein Geringerer als DJ Chris auflegte.
Der gebürtige Viersener, bekannt aus der Neusser Skihalle, bringt mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung als Party-DJ mit und sorgte bis spät nach Mitternacht dafür, dass kein Bein stillstand und kein Feierbiest zur Ruhe kam. Mit seinem musikalischen Repertoire verstand er es meisterhaft, die Menge auf Touren zu bringen. Immerhin bereits seit 1999 begeistert DJ Chris auf den angesagtesten Events in Deutschland. Seine beeindruckende Karriere führte ihn nicht nur auf die Bühnen der größten Après-Ski-Partys, sondern auch ins Tonstudio, wo er mit Hits wie „Gott Hatte Einen Traum“ oder „Steht Auf Wenn Ihr Feiern Wollt“ die deutschen Party-Charts eroberte. Kein Wunder also, dass er längst zu den festen Größen in der Szene gehört und regelmäßig mit Stars der Schlagerszene gemeinsam performt.
Die Rot-Weiße-Nacht in der Viersener Festhalle war ein wahres Feuerwerk der guten Laune. Dank der perfekten Mischung aus königlichem Glanz, musikalischen Highlights und einer ausgelassenen Atmosphäre bleiben die Erinnerungen an diesen Abend noch lange lebendig. Und das Beste: Nach diesem musikalischen Höhepunkt geht es direkt weiter mit einem weiteren jecken Glanzlicht. Am Samstagabend folgt nämlich die FKV-Galasitzung, bei der erneut karnevalistische Lebensfreude und erstklassige Unterhaltung im Mittelpunkt stehen. Ein Wochenende voller Frohsinn und Feierlaune, das die Herzen der Viersener höher schlagen lässt. (nb)