Am Sonntag, den 1. Dezember, findet zum 36. Mal der Welt-Aids-Tag statt, um das Bewusstsein für HIV und Aids zu schärfen und den Menschen Solidarität zu zeigen, die mit HIV leben und an die zu denken, die an den Folgen von HIV und Aids verstorben sind.
Kreis Viersen – In Deutschland gibt es viele kostenfreie Testmöglichkeiten, etwa in Gesundheitsämtern oder Aidshilfen. „Der Test ist kostenfrei, aber der Wert, den er für die eigene Gesundheit hat, ist unbezahlbar. Wer frühzeitig von der Infektion weiß, kann rechtzeitig eine effektive Behandlung erhalten und die Weiterverbreitung des Virus verhindern“, erklärt Dr. Barbara Nieters, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes Viersen.
Aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge gab es 2023 schätzungsweise 440 HIV-Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen, deutschlandweit werden etwa 2.200 HIV-Neuinfektionen angenommen. Fast 38 Prozent der Neudiagnosen erfolgen in NRW erst mit fortgeschrittenem Immundefekt, davon mehr als die Hälfte erst im Vollbild Aids. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig der Zugang zu Prävention und Testangeboten ist.
Die Geschichte von HIV ist auch eine Geschichte des Kampfes gegen Stigmatisierung. Viele Menschen trauen sich aus Scham und Angst vor Diskriminierung nicht, Testmöglichkeiten und Präventionsangebote in Anspruch zu nehmen. „Menschen mit HIV sorgen sich oft mehr vor sozialer Ausgrenzung als vor gesundheitlichen Herausforderungen“, so Beate Guse von der Beratungsstelle zu Aids und anderen sexuell übertragbaren Infektionen des Kreises Viersen. „Wir stehen daher auch für Beratung und Unterstützung zur Verfügung.“
Zum diesjährigen Welt-Aids-Tag unterstützt das Team der Beratungsstelle die Spendenaktion des Projekts „Schule der Vielfalt“ am Erasmus-von-Rotterdam Gymnasium in Viersen. Die gesammelten Spenden gehen zu gleichen Teilen an die Aidshilfen Krefeld und Mönchengladbach. Weiterhin organisiert das Team am Freitag, den 6. Dezember, einen Informationsstand während der Eisdisco im Eissportzentrum Grefrath.
Termine für eine kostenfreie, anonyme und vertrauliche Beratung des Kreisgesundheitsamtes Viersen können online unter www.kreis-viersen.de/aidsberatung, telefonisch unter 02162 39-1696 oder per Mail an aids-beratung@kreis-viersen.de vereinbart werden. (opm)