Wenn schrille Gummihandschuhe auf kölsche Töne treffen und der Wischmopp zur Rhythmuskeule wird, dann ist es wieder soweit: Der Biergarten Tusch im Busch am Hohen Busch verwandelte sich am gestrigen Freitagabend in ein schillerndes Spektakel der ganz besonderen Art.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming
Viersen – Unter dem Motto „Putzmunter durch den Abend“ wurde nicht nur gefeiert, gesungen und gelacht – es wurde auch gestrahlt. Und zwar nicht nur die Gesichter der Gäste, sondern auch der Waldboden – Achnes Kasulke sei Dank!

Pünktlich am frühen Abend füllten sich Bänke und Bierkrüge. Die ersten Klänge erklangen, als Tea Jäy, alias Tobias Janssen aus Mönchengladbach, die Bühne betrat. Mit Gitarre, Stimme und der unerschütterlichen Coolness eines rheinischen Urgesteins heizte er dem Publikum kräftig ein.
Von Schlager bis hin zu legendären kölschen Hymnen – kein Lied blieb ungesungen, keine Kehle trocken … und die Viersener sangen mit, als ginge es um die Eintrittskarte zum Kölner Karnevalshimmel. Tea Jäy, bekannt von unzähligen Bühnen Europas, gab sich dabei so bodenständig und publikumsnah, dass selbst der letzte Tanzmuffel nicht mehr stillsitzen konnte.

Doch dann: Trommelwirbel. Oder eher: Wischmoppschwenk. Achnes Kasulke betrat mit breitem Grinsen, pinkem Putz-Outfit und bewaffnet mit Eimer und bissigem Humor „die Bühne“. Was nun folgte, war kein Auftritt – es war eine Putz-Performance der Extraklasse.
Die Kult-Putzfrau, bekannt aus Funk, Fernsehen und vor allem vom WDR-Rosenmontag, putzte nicht nur sinnbildlich den gepflasterten Biergartenboden, sondern auch so manchen Lachmuskel der Gäste. Ihre Geschichten aus dem Familienleben, ihre messerscharfen Kommentare zum Weltgeschehen und der unverwechselbare Mix aus rheinischer Schnauze und kabarettistischem Feingefühl ließen Tränen rollen – vor Lachen, versteht sich.

Mit Charme, Chuzpe und einem Hauch Chaos verpasste sie dem Abend den Feinschliff. Ihre Schuhe? Eine Show für sich. Ihr Humor? Auf Hochglanz poliert. Und als sie gemeinsam mit Tea Jäy zum großen Finale anstimmte, war klar: Dieser Abend war nicht einfach nur Unterhaltung – er war eine glanzvolle Hymne auf das Rheinland, das Leben und den Wahnsinn des Alltags. „Putzmunter durch den Abend“ war eben mehr als ein Biergarten-Event – es war eine pointenreiche Politur für die Seele, eine musikalische Waschstraße für die gute Laune. (nb)