Wenn am Samstag, den 15. November 2025, die Dämmerung über den Oberrahser fällt, verwandelt sich der Stadtteil in ein leuchtendes Meer aus Laternen, Kerzen und Musik. Pünktlich um 17 Uhr wird St. Martin hoch zu Ross seinen Zug anführen, begleitet von Kindern, Eltern, Nachbarn und Gästen, die sich an der Rahserstraße 131 versammeln – dort, wo einst die Gaststätte Feldschlößchen stand.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler
Viersen-Rahser – Von hier aus nimmt der Martinszug in diesem ungeraden Jahr seinen traditionellen Weg: Die Rahserstraße hinab, hinein in die Regentenstraße, weiter über Nauen- und Düppelstraße, durch die Oberrahserstraße und das Büssemfeld. Über die Otto-Brues-Straße geht es zurück in die Oberrahserstraße, ehe der Zug ohne Umweg über den Bogen von Ninive direkt zum großen Martinsfeuer zieht. Das prasselnde Feuer wird der festliche Höhepunkt des Abends, ehe die Kinder ihre heiß erwarteten Tüten entgegennehmen dürfen.
Die Tütenausgabe findet ab etwa 18 Uhr an der Feuerwache Rahser in der Regentenstraße 43 statt – allerdings erst nach der Ankunft des St. Martin. Wer später kommt, sollte sich beeilen, denn spätestens um 19 Uhr endet die Ausgabe und ein Anspruch verfällt.
Die Freiwillige Feuerwehr Rahser sorgt an diesem Abend nicht nur für Sicherheit, sondern auch für das leibliche Wohl: An der Feuerwache warten Glühwein und gegrillte Würstchen auf hungrige und durstige Besucher. Der Erlös kommt wie gewohnt einem guten Zweck zugute, und die warme Stärkung nach dem Laternenumzug ist für viele längst Tradition geworden.
Doch nicht nur auf den Straßen, auch in den Fenstern soll der Geist des Martinsfestes erstrahlen: Die Anwohnerinnen und Anwohner sind eingeladen, ihre Häuser mit Kerzen oder kleinen Lichtern zu schmücken. So legt sich über den Oberrahser ein besonderer Glanz, der die Gemeinschaft zusammenführt und die Martinsgeschichte von Licht und Teilen in stimmungsvoller Weise sichtbar macht. Wenn sich kleine und große Füße im Gleichschritt bewegen, wenn Lieder erklingen und die Laternen im Dunkel tanzen, dann zeigt sich, dass Sankt Martin nicht nur eine alte Tradition ist, sondern ein lebendiges Fest, das Menschen miteinander verbindet. (sk)

