Tierschützer warnen vor Katzenseuche im Kreis Viersen

Die Notfelle Niederrhein e. V. empfehlen eindringlich Katzen gegen Katzenseuche/Katzenschnupfen impfen zu lassen. Das gelte auch für Wohnungskatzen, denn im Kreis Viersen seien den Tierschützern bereits drei Stellen bekannt – ebenfalls in Mönchengladbach wurden Fälle gemeldet.

Kreis Viersen – „Einmal aufgetreten lässt sich die Seuche meist nicht mehr eingrenzen. Es werden vermutlich viele Streuner, vor allem die alten, die kranken und die Jungtiere daran sterben“, so die Notfelle Niederrhein. Die Katzenseuche ist extrem ansteckend, der Erreger hält sich bis zu 6 Monate an Schuhen, Kleidung und auf Gegenständen. „Ihr tragt ihn eurer Katze ins Haus“, unterstreichen die Tierschützer, denn Katzenseuche verläuft bei ungeimpften Tieren unbehandelt zu 90 % tödlich, weshalb eine Impfung bei allen Katzen von enormer Wichtigkeit sei.

Geimpfte, gesunde Tiere haben meist keine oder nur wenige Symptome, können durch Ansteckung den Virus aber weiter verbreiten.

Symptome sind:
Schwäche
Starkes, mehrmaliges Erbrechen (oft grün)
Appetitverlust
Faulig-stinkende und/oder blutige Durchfälle
Bauchschmerzen
Kreislaufzusammenbruch
Austrocknung
Fieber.

„Viele Dinge, die jetzt bei den Temperaturen bei Katzen schon mal öfter auftreten, deswegen bitte eure Tiere genau beobachten“, erklären die Notfelle Niederrhein weiter. Wichtig sei, dass die Diagnose so schnell wie möglich gestellt wird.
„Es gibt Schnelltests, die jeder Tierarzt da haben sollte, man kann sie aber auch online bestellen.
Bei manchen Verlaufsformen sind die Tiere innerhalb weniger Stunden nach Infektion tot, meist dauert es mehrere Tage bis zwei Wochen.“

Für die Infektion reichen 1-10 Viren. In einem Gramm Kot können schnell 1 Millionen Viren sein.
In der Regel ist das Virus bereits nach 4 Tagen in den Darmzellen nachweisbar, ab diesem Zeitpunkt beginnt bereits die Virusausscheidung. Die Inkubationszeit (die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome) umfasst in der Regel 7-14 Tage. Andere Tiere können sich demnach bereits bei Katzen anstecken, die noch gar keine Symptome zeigen und somit nicht als erkrankte Katzen wahrgenommen werden.

„Bitte weist eure Tierärzte auch auf Parvovirose hin, wenn eure Katze Symptome hat! Nicht jeder bekommt unsere Warnung mit. Tierärzte müssen potenziell infizierte Tiere isolieren und danach den Behandlungsraum bis nach gründlicher Desinfektion sperren. Der Virus ist weder auf den Menschen noch auf andere Tiere übertragbar, sie können ihr aber an Pfoten, Fell, Schuhen, Kleidung, Autoreifen etc. das Virus verbreiten.“

Weiterhin gibt der Tierschutzverein wichtige Tipps:
„Wenn ihr Kontakt mit Katzen habt, auf der Straße, bei anderen Menschen, in Ställen etc. dann desinfiziert euch bevor ihr zu euren Katzen geht. Auch wenn ihr die Katzen nicht anpackt, berührt ihr aber Gegenstände, die auch mit den Katzen in Kontakt waren. Handdesinfektion (mit anti-viralem Mittel) sollte das Mindeste sein. Idealerweise betretet ihr die Wohnung nicht mit Schuhen, die ihr draußen getragen habt oder desinfiziert die Sohlen. Nur wenige Desinfektionsmittel wirken aber gegen Parvo.
Kontakte zu ungeimpften Tieren sollten gemieden werden.
Totfunde bitte nur mit Handschuhen anfassen oder aber Hände gründlich desinfizieren.
Der Virus stirbt erst bei über 70 Grad (mindestens eine halbe Stunde) ab. Die Impfung ist die einzige Möglichkeit, seine Katze vor einer Infektion zu schützen!“ (opm)

Foto: Notfelle Niederrhein e. V.