Martin Plum setzt sich für weniger Bürokratie für Ehrenamt und Vereine ein

Verbundenheit mit Ehrenamt und Vereinen im wahrsten Sinne des Wortes – mit der Krawatte der St. Johannes Bruderschaft Niederheide hielt Martin Plum, direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Kreis Viersen, in der vergangenen Woche eine besondere Rede im Deutschen Bundestag.

Region – Die Gründungsgeschichte der Schützenbruderschaft aus der Stadt Willich diente ihm dabei als Einleitung. Inhalt war der von dem 42-jährigen Viersener maßgeblich erarbeitete Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Abbau von Bürokratie in der Ehrenamts- und Vereinsarbeit.

„Auflagen runter, Anreize hoch“, so fasst Plum den Antrag zusammen. Mit ihm sollen Ehrenamt und Vereine spürbar entlastet werden. 6,5 Stunden pro Woche sitzen Ehrenamtler durchschnittlich am Schreibtisch. Papierkram hält sie dort von ihrer eigentlichen Tätigkeit ab. Zu diesem Schluss kommt das Forschungsunternehmen Prognos, das im Auftrag des Normenkontrollrats Baden-Württemberg eine Studie zur Bürokratiebelastung von Vereinen und im Ehrenamt angefertigt hat. Für Plum eine völlig falsche Entwicklung: „Ehrenamtler übernehmen in unserer Gesellschaft wichtige Aufgaben. Sie bereichern damit unser Zusammenleben. Wir müssen ihnen den Raum geben, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren – nämlich den Dienst am Mitmenschen und am Gemeinwohl.“ Nach eigenen Berechnungen könnten durch die Umsetzung der Vorschläge mindestens rund 25 Prozent der Zeit eingespart werden, die aktuell zur Bürokratiebewältigung aufgewendet werden müsse. „Für Ehrenamtler und Vereine bedeutet das mehr als 1,5 Stunden weniger Bürokratie pro Woche“, so Plum.

Der Abgeordnete hat sich intensiv mit Ehrenamtlern, Vereinen – viele davon aus dem Kreis Viersen – und Fachleuten ausgetauscht, um Herausforderungen und Entlastungspotenziale zu identifizieren. Das Ergebnis ist ein Antrag, der unter anderem eine Anpassung der Ehrenamtspauschale auf 1.200 Euro und der Übungsleiterpauschale auf 3.600 Euro pro Jahr vorsieht. Davon werden insbesondere Sportvereine profitieren.

Für Schützen-, Karnevals- und andere Brauchtumsvereine besonders interessant: Die Umsatzsteuerfreigrenzen für wirtschaftliche Geschäftsbetriebe sollen entsprechend den gestiegenen Preisen angepasst und auf 55.000 Euro angehoben werden. Vereine, die nur saisonal und bei ihren Festen und Veranstaltungen Einnahmen erzielen, sollen seltener eine Steuervoranmeldung abgeben müssen – nämlich nur dann, wenn sie tatsächlich Einnahmen erzielen. Außerdem sollen neue Regelungen und Gesetze künftig einem Praxischeck unterzogen werden, damit sie das Ehrenamt nicht unnötig belasten.

„All das ist dringend erforderlich, damit das Vereinsarbeit und Ehrenamt attraktiver werden. Auf Facebook und Instagram habe ich bereits kurz nach der Veröffentlichung meiner Rede viel Zuspruch in Form von Likes und Kommentaren unterschiedlicher Vereine und Ehrenamtler aus unserem Kreis Viersen erhalten“, so Plum. Allein auf Facebook wurde seine Rede inzwischen 45-mal geteilt und erreichte mehrere tausend Personen. (opm)

Foto: CDU/Plum