Süchtelner Einzelhändler spenden zugunsten ukrainischer Flüchtlinge

Die zunächst fast unüberwindbar wirkende Aufgabe nach dem Kriegsausbruch die ersten ukrainischen Flüchtlinge aufzunehmen, haben im gesamten Stadtgebiet Ehrenamtler mit Bravour gemeistert. Damit weiterhin Unterstützung gesichert ist, hatten die Süchtelner Einzelhändler ihr beliebtes Late Night Shopping unter ein besonderes Motto gestellt.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Rita Stertz

Viersen-Süchteln – Drehen wir die Zeit ein wenig zurück, genauer gesagt um drei Wochen, als Hans Wilhelm Janissen montags um 6 Uhr in der Früh an seinem Schreibtisch saß und nicht wusste, was ihn am Abend erwarten würde. Zwei Busse ukrainischer Kriegsflüchtlinge wurden erwartet und der Unternehmer musste für einen Teil dieser Menschen Wohnungen herrichten, die bis zu diesem Zeitpunkt unmöbliert waren.

Was dann passierte hatte Janissen nicht erwartet, denn an diesem Tag überrannte ihn eine riesige Welle der Unterstützung und Solidarität. Mit Hilfe der Süchtelner Bürger, des Vereins Kindertraum und vieler Freiwilliger standen am Abend die Unterkünfte bereit, die Betten waren bezogen, die Kühlschränke gefüllt.
Mittlerweile leben in der Residenz Irmgardis an der Bergstraße 54 in Süchteln 25 Mütter gemeinsam mit ihren 34 Kindern – womit das Engagement jedoch nicht endet. Registrierungen, Anträge bei Verwaltungen, Schul- und Kindergartenplätze stehen auf der Tagesplanung.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Wichtig ist zudem weiterhin eine finanzielle Unterstützung, weshalb die Süchtelner Einzelhändler ihr beliebtes Late Night Shopping zugunsten der ukrainischen Flüchtlinge veranstalteten. Begleitet von den Musikern Ottmar Nagel und Friedrich Stahl ließen sie ihre Geschäfte länger geöffnet und sammelten gleichzeitig für die Neuankömmlinge fern ihrer eigentlichen Heimat.

Mittlerweile stand die Spendensumme fest, die vor wenigen Tagen an den Vorsitzenden des Vereins Ayudis e. V. Hans Wilhelm Janissen, übergeben werden konnte. 1.275 Euro kamen zusammen, die Michaela Lenders stellvertretend für die Süchtelner Einzelhändler dem guten Zweck zukommen ließ. „Ein großes, großes Dankeschön im Namen der ukrainischen Frauen und Kinder, über die plötzlich ein unsagbar großes Leid hereingebrochen ist“, so Janissen. „Die großartige Spende wird zu 100 % zum Wohl der Kriegsflüchtlinge verwendet werden.“ (nb)

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz