Mit dem immer noch andauernden Krieg in der Ukraine wächst täglich das Leid der noch Verbliebenen – ob Mensch oder Tier. Die Hilfsbereitschaft vor Ort und in der Ukraine selbst ist weiterhin ungebrochen. Zu den stetig aktiven Ehrenamtlichen zählt das Tierhilfsnetzwerk Europa e. V., welches mit Vereinen aus dem Kreis Viersen Spenden für Zwei- und Vierbeiner direkt an die ukrainische Grenze gebracht hat.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker
Kreis Viersen/Ukraine – Vor mittlerweile zwölf Jahren hat sich das Tierhilfsnetzwerk Europa e. V. gegründet, mit dem nationaler und internationaler Tierschutz verbunden wird. Die Mitglieder, die verteilt in ganz Deutschland aktiv sind haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine transparente und aktive Zusammenarbeit der europäischen Tierschutzorganisationen und privaten Tierschützer herzustellen und diese zu fördern. Zu ihnen gehört die Boisheimerin Julia Choi, die selbst seit 2012 dem Netzwerk angehört und seit 2014 im Vorstand unermüdlich mit einer großen Portion Optimismus und Kampfgeist bedürftigen Tieren und Tierschützern zur Seite steht.
Hierbei setzt das Netzwerk nicht nur auf eine nachhaltige Aufklärungsarbeit, sondern ebenfalls auf Sammlungen von Geld-, Futter- und Sachspenden für die zahlreichen Projekte, die neben Deutschland in acht weiteren Ländern unterstützt werden.
Mit dem Krieg in der Ukraine ist eine weitere Not entstanden, die aufgrund ihrer aktuellen Lage einen sofortigen Einsatz nötig machte.
Im Kreis Viersen fanden sich schnell Tierschützer mit Leib und Seele, die begannen Spenden für einen Transport an die ukrainische Grenze zu sammeln. Der Verein Notfelle Niederrhein e. V., die Kuschelmonster-WG, die Rheinlandfohlen e. V., das Hundezentrum Nettetal und die Arche Noah Meerbusch sammelten allerdings nicht nur, sie packten mit rund fünfzehn Helfern in Mönchengladbach vor dem Start stundenlang vier Transporter plus Anhänger und einen LKW, die sich Richtung Polen aufmachten. Während der LKW in der Nähe von Lublin rund eine Tonne Spenden übergab, die dort den Menschen und Tieren zugutekam, die gerade die Grenze überquert hatten, erreichten die Transporter Dabrowno nahe der ukrainischen und belarussischen Grenze mit rund fünf Tonnen Sachspenden.
„Was ich nach vielen Jahren im Tierschutz an solchen Aktionen immer wieder toll finde, ist die neidlose Zusammenarbeit mehrerer Vereine. Wie überall im Leben ist das auch im Tierschutz nicht immer einfach und hier, wie auch schon zuvor, in Notsituationen klappt es“, sagt Julia Choi mit Freude.
„Dabrowno liegt am Rande der Masuren, einer der ärmsten Gegenden Polens und unser Kontakt, Magdalena, versorgt außer ihrem Tierheim dort viele Familien mit dem Nötigsten, insbesondere auch mit Futter für die Tiere“, berichtet die Tierschützerin. „Auch sie nimmt in diesen Tagen Flüchtlinge bei sich zuhause auf. Da dort ganz dringend Unmengen an Futter, Decken und vielem anderen für die Hunde und Katzen, die entweder nun dort ankommen oder schon da sind, gebraucht wurde, fuhren die Tierschützer mit ihrem Spendenkonvoi nach Dabrowno und haben auf der Rückfahrt mehrere Tiere mitgenommen, die hier vermittelt bzw. schon erwartet werden.“
Gerade aufgrund der gestiegenen Benzinpreise eine Fahrt, für die dringend gesammelt wurde. „Wir freuen uns über jede Unterstützung – wirklich jede, denn diese Touren sind teuer“, so Choi, die als 2. Vorsitzende das Tierschutznetzwerk unterstützt. „Die Spenden sind für die Menschen und Tiere dort unbezahlbar.“
Nach Ostern wird das Netzwerk die Lage sondieren, dann soll eine weitere Fahrt geplant werden. Wichtig sei dabei, dass die gesamten Spenden auch bei dort ankommen, wo sie gebraucht werden, weshalb das Netzwerk in stetigem Austausch mit den zwei Anlaufstellen in Polen steht. Ohne die wichtige Unterstützung aus dem Kreis Viersen ist viel hiervon nicht möglich, denn durch die große Hilfsbereitschaft für die Ukraine ist die Spendenbereitschaft für die weiteren Projekte eingebrochen. Ein Kreislauf, auf den die Tierschützer dringend ebenso aufmerksam machen möchten, wie auf die Projekte selbst. Einen Überblick erhalten Interessierte direkt auf verschiedenen Plattformen. Neben der Homepage gibt es regelmäßig aktuelle Fotos und Berichte auf Facebook sowie Instagram. Informationen zu aktuellen Spendenaufrufen werden nicht nur im Internet veröffentlicht, Fragen beantwortet ebenfalls Julia Choi unter der Mobilnummer 0178 3123513. (nb)
Tierhilfsnetzwerk Europa e.V.
IBAN: DE30 12080000 4103310400
Swift-BIC: DRES DE FF 120
Bank: Commerzbank
Verwendungszweck: Hilfe für die Ukraine (bitte unbedingt immer angeben!)
Paypal: info@tierhilfsnetzwerk-europa.de (bitte auch hier unbedingt den Verwendungszweck angeben)
Spendenquittungen erhalten Sie ab einer Spende von 50 Euro. Bitte senden sie hierzu eine E-Mail mit der Adresse des Spenders an info@tierhilfsnetzwerk-europa.de.