Die Narrenakademie feierte im Stil der Swinging Twenties ihre neuen Mitglieder

Wenn der Smoking für einen Abend mit der Dülkener Narrenakademie aus dem Schrank geholt wird, dann stehen die kommenden Stunden ganz im Zeichen der Neuaufnahme neuer korrespondierender Mitglieder beim großen akademischen Ordensball.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman und Leo Dillikrath

Viersen-Dülken – Nach der Coronapause hatte die Dülkener Narrenakademie in diesem Jahr wieder in das Bürgerhaus zum großen akademischen Ordensball eingeladen. Der Einladung, der als Motto die Swinging Twenties vorangingen, schuf nicht nur die Möglichkeit zu unterhaltsamen Gesprächen nach der langen Lockdown-Zeit, sondern auch die Aufnahme neuer korrespondierender Mitglieder. Eine begehrte Ehrung, die ausgewählten Brauchtumsfreunden zuteil wird und von der Narrenakademie Dülken mit großer Freude ausgesprochen wird.

Mit einem Hinweis auf die Mitgliedsorden begann Rector magnificus Dr. Arie Nabrings, der unter den Gästen auch Ortsbürgermeisterin Simone Gartz und den Rector emeritus Dr. Volker Müller begrüßen konnte, den Abend. ‚Carpe diem! – Pflücke den Tag, meist übersetzt mit nutze den Tag‘, das Zitat geht auf den römischen Dichter Horaz zurück.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

„Natürlich gibt es auch ein Morgen und es sollte bedacht sei. Doch die Gegenwart mit dem Blick auf die Zukunft hinter einem grauen Schleier zurücktreten lassen, ist genauso falsch wie die Zukunft im selbstzufriedenen Spiel der Gegenwart auszublenden. Den Widerspruch zwischen der Freude am Hier und Jetzt und dem Gedanken an Morgen können wir nicht lösen. Wir können uns nur zu ihm verhalten. Das tun wir und halten es mit Gottfried Keller: Trink, o Augen, was die Wimper hält. Von dem goldnen Überfluss der Welt!“, führte der Rector magnificus aus, der zudem den Helfern des Abends dankte. Erwähnt sei hierbei das Bühnenbauteam des Orpheums für die Saaldekoration, den Vicarius et Secretarius Erhard Braun für die Tischordnung und Consenator Ingo große Sextro, der durch den Abend führte, der musikalisch von der 20er-Jahre Band Evas Apfel mit Musik à la Great Gatsby und der Fauth Dance Company begleitet wurden.

Sieben korrespondierende Mitglieder durften an diesem Abend ihre Ernennungen entgegennehmen – alle keine Unbekannten, so sei Tobias Hören zu nennen, der Nachfolger Firma Hartwig Hören. Bei der Firmenübernahme entstand auch der Wunsch korrespondierendes Mitglied der Narrenakademie zu werden, denn bei seinen zahlreichen Reisen mit dem Wohnmobil fand er nichts Attraktiveres als Dülken und nichts Bedeutenderes als die Narrenakademie. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass seine Frau Fahrlehrerin ist – auch für den LKV-Führerschein – aber den Steckenpferdritt nicht im Ausbildungsprogramm hat. Doch die Narranakademie ist natürlich hilfreich und springt ein, um das neue korrespondierende Mitglied in dieser Kunst zu unterweisen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Zu den neuen Mitgliedern zählt nun ebenfalls Piet Lankes, schließlich vermietet dieser seine Wohnung an Hartwig Hören, wenn dieser mal nicht in der Mühle schläft. Das fand Piet Lankes so originell und wollte deshalb ebenfalls der Narrenakademie nähertreten. Zwar habe auch er trotz Westernreiten noch Defizite auf dem Steckenpferd, die Privatlektionen sind jedoch bereits eingeplant.

Mit Dr. Martin Plum wurde ein weiterer Dülkener aufgenommen. Heute lebt er in Viersen und wurde zum Bundestagsabgeordneten gewählt. Seine Dülkener Wurzeln hat er aber nicht vergessen, und als die grundsanierte Narrenmühle von Ministerin Scharrenberg wiedereröffnet wurde, war er anwesend und stellte sich vor, wie schön es sein muss am Elften im Elften um die Mühle zu reiten. „Als ‚Dölker Jong‘ kann ich mir kaum eine größere Ehre vorstellen“, so Dr. Martin Plum. „Orden und Urkunde der erleuchteten Monduniversität werden natürlich einen ganz besonderen Platz bekommen, so wie meine Heimatstadt Dülken immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben wird.“

Bekannt ebenfalls Eugen Solbach, dessen Name den meisten im Raum vertraut klang. Schließlich war schon sein Vater gleichen Namens Mitglied der Narrenakademie und pflege die Freundschaft zwischen der Ritterschaft der Silbernen Mispelblüte zu Viersen und der Dülkener Narrenakademie.
Zu den weiteren Aufnahmen zählt der Vertriebsleiter für Zahntechnik Manuel Sturm. Sein Hobby als Volvonaut brachte ihn der Narrenakademie näher. Sturm nämlich gründete vor mehr als 20 Jahren einen Volvo-Stammtisch. Gut, mit dem Steckenpferd hat der Volvo nun keine physiognomischen Ähnlichkeiten, aber das Steckenpferd kann ebenfalls im Winter als sichere Fortbewegungsart genutzt werden. Leider verhindert waren Thomas Plettscher und Klaus Recker, für die zwei Senatoren die Urkunden entgegen nahmen.

Gloria tibi Dülken! (ea)