Am vergangenen Adventswochende zog wieder ein ganz besonderes Event hunderte von Zuschauern in seinen Bann. Schließlich wurde die Viersener Festhalle zum Schauplatz des 47. Weihnachtsmärchens der Ballett- und Tanzschule Inge Fauth, das über vier voll besetzte Aufführungen hinweg kleine und große Gäste gleichermaßen begeisterte.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmit und Martin Häming
Viersen – Es wird das ganze Jahr über mit Spannung erwartet, das Weihnachtsmärchen der Tanzfamilie Fauth. Zu Recht, denn die Aufführung der heimischen Ballett- und Tanzschule ist nicht nur etwas Besonderes, sie ist mitreißend und zählt zu den Veranstaltungen, an die man sich noch lange gerne erinnert.

Im Mittelpunkt stand diesmal die Geschichte der „Trolls“, bekannt aus dem US-amerikanischen Animationsfilm von DreamWorks. Mit liebevoll inszenierten Choreografien erwachten die farbenfrohen Figuren auf der Bühne zum Leben. Vom kleinsten Teilnehmer, gerade einmal zwei Jahre alt, bis zur erfahrenen Tänzerin, die bereits Großmutter mit zwei Enkeln ist, spannt sich das Ensemble über Generationen. Diese Vielfalt verlieh der Aufführung eine besondere Tiefe: Jede Bewegung, jede Pose und jeder Ausdruck spiegelte die Leidenschaft wider, die die Tänzerinnen und Tänzer in ihre Rollen investierten.

Die Handlung entführte das Publikum in die Welt der fröhlichen Trolls, die sich vor den grummeligen Bergens fürchten müssen. Die Prinzessin Poppy, verkörpert von Lina Wieser, bestach durch ihren unerschütterlichen Optimismus und ihre leuchtende Bühnenpräsenz. An ihrer Seite stand der vorsichtige Branch (Leon Baulig), dessen zurückhaltende Art einen spannenden Kontrast zu Poppys strahlender Energie bildete. Gemeinsam machten sie sich auf den gefährlichen Weg, um die entführten Freunde zurückzuholen. König Peppy (Timo Gendig) und die zahlreichen Nebenfiguren – darunter Creek (Simon Peeters), DJ Suki (Thi Anh Huynh), Biggie (Oliver Stockschläger) und Prince Gristle (Maik Lorenz) – verliehen der Erzählung lebendige Facetten und zauberten ein Lächeln auf die Gesichter des Publikums.

Die Inszenierung beeindruckte nicht nur durch ihre tänzerische Qualität, sondern auch durch die opulente Bühnenausstattung. Die sorgfältig gestalteten Kostüme, von den bunten Trollhaarperücken bis zu den detailreichen Kleidern, ließen die Figuren lebendig wirken. Musik, Licht und Choreografie verschmolzen zu einer Einheit, die die Zuschauer tief in die magische Welt des Märchens zog. Besonders die Momente, in denen Poppy und Branch die Ängste überwinden und die Bergens erkennen, dass Glück nicht erzwungen werden kann, sorgten für einen emotionalen Höhepunkt.
Hinter der Aufführung standen die kreativen Köpfe Inge Fauth, Saskia Fauth und Marvin Schröder, die Regie führten und die gesamte Produktion mit viel Herzblut begleiteten. Die Aufführungen verdeutlichten die jahrelange Erfahrung der Tanzschule, die seit mehr als vier Jahrzehnten in Viersen kulturelle Akzente setzt. Die generationsübergreifende Mitwirkung – vom kleinsten Schüler bis zur erfahrenen Tänzerin – unterstrich die besondere Philosophie der Fauth-Familie: Tanzen verbindet, schafft Gemeinschaft und erzeugt Momente purer Freude.

Das Publikum erlebte eine Mischung aus klassischem Ballett, modernen Tanzstilen und theatrale Szenen, die durch Präzision, Ausdrucksstärke und Harmonie bestachen. Die Darstellerinnen und Darsteller zeigten eine Spielfreude, die ansteckend wirkte: Gelächter, Applaus und Gänsehaut-Momente wechselten sich ab, während die Bühne in bunten Lichtern und glitzernden Kostümen pulsierte. Jeder Schritt, jeder Sprung und jede Pirouette zeugte von unermüdlicher Probenarbeit, die die Zuschauer in Ehrfurcht versetzte.
Besonders die enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten – Tänzer, Dozenten, Technikteam und Helfer hinter den Kulissen – machte das Weihnachtsmärchen zu einem Gesamtkunstwerk. Die festliche Stimmung in der Halle, das strahlende Lächeln der jungen und älteren Darstellerinnen und Darsteller sowie der begeisterte Applaus am Ende zeigten, dass dieses Märchen weit mehr war als nur eine Inszenierung: Es war ein lebendiges, generationsübergreifendes Erlebnis voller Fantasie, Musik und Emotionen. Nach vier erfolgreichen Aufführungen ging der Vorhang für das 47. Weihnachtsmärchen der Tanzfamilie Fauth mit stehenden Ovationen zu Ende … begleitet von Neugierde darauf, in welche magischen Welten im nächsten Jahr die Reise führen wird. (cs)

