EUREGIA-Frauenwege zwischen Rhein und Maas e.V. lädt zu abwechslungsreichen Veranstaltungen

Pünktlich zum Jahresbeginn 2023 startet der Frauengeschichtsverein EUREGIA-Frauenwege zwischen Rhein und Maas e.V. mit seinem neuen Halbjahresprogramm.

Viersen-Dülken – Los geht es am Mittwoch, 11.01.2023, mit einem Abend der Krimiautorin Jutta Chrisanth

Schreiben macht glücklich und frei
Jutta Chrisanth, Jahrgang 1957, Krimiautorin und Reiseschriftstellerin, aufgewachsen zwischen Rhein und Maas, schreibt seit ihrem 35. Lebensjahr.
Angetrieben von nie enden wollender kindlicher Neugier hat sie vor allem auf Reisen Menschen jedweder Couleur beim Leben zugeschaut. Beruflich zur Ruhe gekommen veröffentlicht sie nun Lesebücher im Kleinformat und macht so die unzähligen, zumeist kurzen Geschichten, einem breiteren Publikum zugänglich. Mit viel Humor und Selbstironie gewährt sie Einblicke in das Leben liebenswerter Kauze, mordlüsterner Zeitgenossen und Menschen wie du und ich. Wie es mit dem Schreiben begonnen hat und welche Höhen und Tiefen, die Seele einer Künstlerin umtreiben, auch daran lässt sie ihre Zuhörer an diesem Abend auf amüsante Weise teilhaben.

Am Mittwoch, 08.02.2023, befasst sich der Verein mit dem Thema:

Unsichtbare Frauen – Warum wir in der Männerwelt ignoriert werden.
Buchbesprechung mit Angela, Klein-Kohlhaas
Unsere Welt ist durch männliches Denken geprägt. So bedeutet der griechische antike Begriff anthropos „Mensch“, aber zugleich auch „Mann“. Der Mann war also das Maß aller Dinge. Auf Grund dieser Gleichsetzung galten Frauen schon damals lediglich als Abweichung von der Norm. Dieses Denken hat auch für uns Folgen. Die britische Feministin Caroline Criado-Perez zeigt in ihrem Buch auf, wie weibliche Bedürfnisse auch heute noch ignoriert werden. Offensichtlich gibt es eine riesige Datenlücke, denn häufig findet keine getrennte Datensammlung statt. Diese Unwissenheit kann tödlich enden, wenn zum Beispiel ein Herzinfarkt wegen geschlechtsspezifischer Symptome nicht erkannt wird oder Frauen ein um 47 % höheres Risiko schwerer Verletzungen bei Autounfällen haben, weil Dummys bei Crashtests den weiblichen Körperbau nicht berücksichtigen. Im Alltag findet sich der Mann als Prototyp überall. Nach seinen Maßen werden Gegenstände gestaltet, von der Zange bis zur Tastatur des Klaviers. Die Auswirkungen auf Frauen durchdringt alle Lebensbereiche, ob Steuersystem, Teilzeitarbeit usw.. Bedürfnisse und auch Kompetenzen der Hälfte der Bevölkerung dürfen nicht länger ignoriert werden.

Weiter geht es am Mittwoch, 08.03.2023, mit dem Vortrag
Vater Rhein, die schöne Frau Ley: Sagen und Mythen zum Rhein
Vortrag von Johanna Braun-Zakaryan

Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett gesehn…
Sie auch? Ich habe auch von seinen Rheintöchtern gehört, z.B.: die Mosel, die Wupper, die Maas… Sie auch? Ich denke schon, aber haben Sie auch schon mal von Mutter Rhein etwas gehört? Wenn es einen Vater und Töchter gibt, brauchen wir doch auch eine Mutter, oder? Nie gehört, sagen Sie. Nun, dann wird es Zeit, einzutauchen in eine Zeit, in der der Rhein weiblich war, Wasserkönigin genannt wurde. Und was hat es mit der Frau Ley auf sich? Und warum gibt es so viele Geschichten von freundlichen Wasserweiblein, wunderschönen Nixen, die sogar auf einem Felsen mitten im Rhein sitzen, entlang diesen mächtigen Stroms?
Um all diese Fragen zu beantworten, werden wir mit vielen Geschichten an den Ufern des Rheins entlang wandern und manchmal auch untertauchen müssen, um besondere Schätze zu heben.

Am Mittwoch, 12.04.2023, stehen Wildkräuter im Frühling im Vordergrund

Bei diesem Lichtbildervortrag werden typische Frühlingspflanzen wie Scharbockskraut, Duftveilchen und Schlüsselblume vorgestellt. Im Frühling wurden unsere heimischen Wildkräuter in verschiedenen Zubereitungen traditionell für die Entschlackung und Entgiftung genutzt. Weil sie sehr wirkungsvoll sind, wurden sie sehr hoch geschätzt, was in vielen Geschichten, die im Laufe der Zeit entstanden sind, eindrucksvoll geschildert wird. Auch die Verbundenheit von Mensch, Pflanze und Natur im Jahresverlauf spiegelt sich in der Mythologie unserer Vorfahren.
Referentin: Gabriele Heckmann,
Wer sich weiter informieren möchte oder an Führungen interessiert ist findet weitere Infos unter: https://waldundwiesenfluestern.de

Am Mittwoch, 10.05.2023, wird Frauengeschichte präsentiert in diversen Alltagsdingen

In Anlehnung an das Buch „Die Dinge. Eine Geschichte der Frauen in 100 Objekten“ von Annabelle Hirsch zeigen wir ausgewählte Exponate des Alltags, der Mode, Medizin und Kunst, die vom Freiheitsdrang und der Rebellion der Frauen zeugen, aber auch Sujets, die für die gesellschaftlichen Zwänge und Normen stehen, mit denen die Frauen kleingehalten wurden. Diese manchmal unspektakulären, manchmal bekannten Alltagsgegenständen laden zu einem Gang durch die menschliche Geschichte aus weiblicher Sicht ein, der von der Steinzeit bis heute reicht.
Die Referentinnen stellen diese Objekte ausführlich vor mit den Hintergründen ihrer Entstehung und Bedeutung für das Leben der Frauen vor.
Referentinnen: Friederike Bleul-Neubert

Am Mittwoch, 14.06.2023, wird über den archäologischen Sensationsfund am Bodensee berichtet

Am Anfang die Mütter
Sie sind im wahrsten Sinn des Wortes aufgetaucht aus der Tiefe der Geschichte, aus der Tiefe des Bodensees. Die Rede ist von sieben fast lebensgroßen Frauengestalten, gemalt auf einer versunkenen Hauswand einer neolithischen Pfahlbausiedlung am westlichen Ufer des Bodensees. Der Fund der 4000 Jahre alten Wandmalereien ist nicht nur eine einmalige archäologische Sensation, sondern noch viel mehr eine einzigartige Quelle für die bisher unerforschte rituelle und religionsgeschichtliche Dimension des südwestdeutschen Neolithikums.
Die urgeschichtliche Wandmalerei ist ein Fries weiblicher Gestalten.
Besonders auffallend sind die realistisch modellierten Brüste, die in die Malereien plastisch eingearbeitet sind. Die Frauenoberkörper tragen das Akka-Kreuz und sind über und über mit weissen Punkten verziert. Zwischen den Frauen stehen Ahnen- oder Stammbäume, darunter kleine Gestalten in Adorantenhaltung.
Alle diese Motive geben den Hinweis, dass es sich um mütterliche Ahnenreihen und genalogische Zusammenhänge handelt.
Haben wir es hier also mit Clanmüttern, Ahnen, Schamaninnen, Matriarchinnen oder göttlich gedachten Urmüttern aus mythischer Vorzeit zu tun?
Welche Bedeutung hatte der Raum, den diese Wand zierte, diente er kultischen praktischen, sozialen, religiösen Zwecken?
Handelt es sich um ein Frauenritualhaus, einen Versammlungsort, einen Ahnenschrein, ein Totenhaus oder einen Tempel?

Am Anfang die Mütter. Zeigen sich Indizien für eine matriarchale Kultur? Der Fund der Steinzeitfrauen provoziert neue Sichtweisen und Interpretationsansätze der Urgeschichtsforschung.
Karin Beran, matriachale Kulturreferentin, wohnhaft am Bodensee, hat sich intensiv mit den Erkenntnissen zur Mütterwand beschäftigt.

Mit einem kurzweiligen Dialog zu dem Thema:
Haarige Zeiten – Haare: mehr als ein Schönheitsideal
klingt das Halbjahresprogramm am 12.07.2023 aus.
Haare sind ein unglaublich vielseitiges Thema. Haare sind Sinnbild von Schönheit, an ihrer Länge und Farbe scheiden sich die Geister und manchmal können sie sogar Auslöser einer Revolution sein.
Diesem Phänomen gehen Birgit Lienen und Jutta Chrisanth in einem kurzweiligen Dialog auf den Grund, nachdenklich, aber auch mit viel Humor.

Zusatztermin: Samstag, 06.05.2023
Internationaler Welt- Labyrinth – Tag: Die vier Elemente

Jahrtausende lebten die Menschen im Einklang und respektvoll mit den vier Elementen Feuer,Wasser,Erde, Luft.
Auch Hildegard von Bingen baute ihre Lehre auf dieser Erkenntnis auf. Aber nicht nur sie. Bis ins 1800 Jahrhundert war der Einfluss der vier Elemente gängige wissenschaftliche Meinung.
Erst als die moderne Wissenschaft die Welt in immer kleinere Teilchen zerlegte, verloren sie ihre Wichtigkeit und Bedeutung.
Am Welt-Labyrinth-Tag wollen wir uns mit Texten,Tanz und Musik den vier Elementen widmen.
Anschließend haben wir Gelegenheit zu angeregten Gesprächen.
Den Nachmittag würden wir gerne mit mitgebrachtem Fingerfood aller Teilnehmenden abrunden.
Treffpunkt:Labyrinth Viersen, Aachener Weg/Hoher Busch
Beginn: 13:00 Uhr

Veranstaltungsort, soweit nicht anders angegeben:
Café Kultur zur Narrenmühle, Lange Straße 167, 41751 Viersen,
Beginn jeweils um 19:00 Uhr
statt Eintritt bittet der Verein um eine Spende. (opm)