Dass es bei Kaffee große Unterschiede gibt, hat schon Uroma gewusst. Neben dem eigenen Geschmack spielten das noch oft noch recht begrenzte Angebot und das verfügbare Budget eine jeweils wichtige Rolle, während die Zubereitung kaum Variationen zuließ: Das frisch gemahlene Pulver kam in einen auf der Kaffeekanne platzierten Filter, anschließend goss man heißes Wasser auf – und nach wenigen Minuten war der Kaffee fertig.
Service – Was Urgroßmutter wohl zum Kaffee der heutigen Zeit gesagt hätte?

Eine Frage der Bohne
Nicht nur im Supermarkt gibt es ein breit gefächertes Kaffee-Angebot: Auch Fachgeschäfte und kleine, selbstständige Röstereien erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit. Ein Trend, der nicht von ungefähr kommt, denn die Unterschiede zwischen den verschiedenen Kaffeesorten kann man tatsächlich sehen und vor allem schmecken.
Der im Handel erhältliche Kaffee besteht entweder aus den aromatischen, leicht süßlichen Arabica- oder den kräftigeren Robusta-Bohnen – oder aus einer Mischung beider Sorten. Abhängig vom Wachstumsgebiet gibt es aber auch innerhalb derselben Sorte geschmackliche Unterschiede. So gelten nussige, schokoladige Noten als typisch für Kaffee aus Lateinamerika, während afrikanischer Kaffee eher für fruchtige, blumige Noten steht. Asiatischer Kaffee wiederum punktet mit erdig-würzigen Geschmacksrichtungen.
Die Röstung ist ein ebenso wichtiger Faktor
Manch einer fühlt sich bei der Verarbeitung von Kaffeebohnen ans Bierbrauen erinnert. Denn auch hier kann man aus wenigen Grundzutaten ein riesiges Spektrum an Aromen herauskitzeln. Auch bei der Röstung der Kaffeebohnen können schon kleine Details einen großen Unterschied machen. Tendenziell kann man jedoch festhalten, dass man durch eine helle Röstung ein eher fruchtiges, säurebetontes Geschmacksprofil erhält. Die dunkle Röstung hingegen führt zu einem intensiven, säurearmen Aroma.
Insbesondere für Espresso erfreuen sich dunkel geröstete Bohnen großer Beliebtheit. Nicht zuletzt deshalb, weil die cremig-schokoladigen Noten perfekt zur Textur des kleinen, starken Kaffees passen. Als Inbegriff des perfekten Espresso-Geschmacks gelten vor allem die Produkte italienischer Röstereien – Lavazza Bohnen haben daher auch hierzulande längst Kult-Charakter erlangt.
Und wie bereitet man den perfekten Espresso zu?
Auf diese Frage gibt es mehr als nur eine Antwort. Denn bereits die Definition des perfekten Heißgetränks ist nahezu unmöglich, schließlich sind Geschmäcker verschieden. Konsens ist immerhin, dass man Espresso (wie auch jeden anderen Kaffee) am besten nicht in der klassischen Filterkaffeemaschine zubereitet. Denn in dieser kommen heißes Wasser und Kaffeepulver zu lange miteinander in Kontakt, sodass viele unerwünschte Bitterstoffe mit herausgelöst werden.
Stattdessen sollte man den Namen des kleinen Kaffees schon bei der Zubereitung wörtlich nehmen. Mittels
- Espressokocher,
- Siebträgermaschine oder
- Kaffeevollautomat
bereitet man ihn gleichermaßen schnell wie aromatisch und bekömmlich zu. Doch jede dieser Methoden bringt einen unterschiedlichen Espresso hervor. Während der kleine Schwarze aus dem Espressokocher optisch an einen klassischen Filterkaffee erinnert, produziert der Siebträger eine perfekte Crema. Der Espresso aus dem Vollautomaten liegt optisch wie geschmacklich dazwischen.
Am besten aus frisch gemahlenen Espressobohnen
Als ab den 1970er-Jahren fertig gemahlenes Kaffeepulver populär wurde, hat man Uromas Kaffeemühle erst einmal als antiquiert belächelt. Heute sieht man sie allerdings wieder in einem positiveren Licht: Da sich viele Aromen aus dem gemahlenen Kaffee rasch verflüchtigen, sollte man die Bohnen idealerweise erst kurz vor der Zubereitung des Kaffees mahlen. Das integrierte Mahlwerk in vielen Kaffeevollautomaten ist also durchaus ein sinnvolles technisches Detail. Wer kein entsprechendes Gerät verfügt, kann die Kaffeebohnen oft aber auch beim Kauf im Geschäft im gewünschten Grad mahlen lassen. Anschließend lagert man das frische Kaffeemehl am besten luftdicht verpackt im Kühlschrank.
Merke? Guter Espresso ist kein Zufall
Es gibt mindestens tausend Wege zu einem guten Espresso – und keine Möglichkeit, den objektiv besten klar zu benennen. Unter dem Strich ist auch der kleine Schwarze vor allem Geschmackssache. Und über den Geschmack soll man bekanntlich nicht streiten … (opm)