Schon 2023 wurden immer mehr Stimmen von Seiten vieler Organisatoren laut, die Demonstrationen unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“, welche vom LsV NRW im Jahr 2020 ins Leben gerufen wurde, nicht mehr fahren zu wollen.
Magazin – „Die Gründe sind klar“, so der LsV NRW e.V. in einer Pressemitteilung. „Wenn man ehrlich ist, ist der Funke nicht übergesprungen, mittlerweile gilt er sogar eher als erloschen. Beispiele: Trotz einer unterdurchschnittlichen Ernte bricht der Weizenpreis immer weiter ein, weil die Mühlen sich im Ausland zu Dumpingpreisen an einer Ware bedienen, bei der es keinen interessiert, zu welchen Standards sie produziert wurde. Nach einem kurzen Hype in der Coronazeit bricht die regionale und Direktvermarktung im krassen Gegensatz zu allen öffentlichen Beteuerungen wieder ein. Selbst die Anzahl der Biobetriebe ist im letzten Jahr erstmals seit 40 Jahren gesunken.
Wir müssen also immer weiter mit Dumpingangeboten aus dem Ausland konkurrieren, wobei bei Importware niemanden interessiert, unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen diese angebaut wurden. Im Gegenteil: Werden irgendwo im Supermarkt Rückstände gefunden, wird in der Öffentlichkeit der Import unterschlagen, um die heimische Landwirtschaft wieder an den Pranger stellen zu können. Auf der anderen Seite werden u.a. durch überbordende Bürokratie die allgemeinen Kosten der Produktion (Agrardiesel, Energie, Mindestlohn, Steuerpauschalierung …) immer weiter hochgeschraubt.
Auch mühsam erkämpfte Entlastungen, die fest vereinbart waren, werden von der Politik stillschweigend gestrichen. All das, und das ist sicher nicht vollständig, lässt bei vielen Landwirten in NRW die Motivation, irgendwo noch einen Funken Hoffnung zu finden, einfach nicht mehr zu. Deshalb ist der Entschluss zu dieser doch harten Entscheidung gefallen. Nach zahlreichen intensiven Diskussionen in der LsV NRW e.V. – Orgagruppe als Urheber des „Funken Hoffnung“ und vielen Gesprächen mit engagierten Kollegen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass der LsV NRW e.V. in diesem Jahr keine Lichterfahrten organisieren und auch nicht dazu aufrufen wird. Vielleicht merkt so doch der ein oder andere, dass es ohne heimische Landwirte „ein bisschen dunkler wird“ … Ob Lichterfahrten, in welchem Rahmen auch immer, 2025 stattfinden werden, wollen wir dann zu gegebener Zeit entscheiden und frühzeitig kommunizieren. Vielleicht entzündet sich der Funken ja doch nochmal.“ (opm)
