Neues Festival am Hohen Busch geplant

Nein, es ist kein Eier-mit-Speck-Nachfolger, das berühmte Festival ist und bleibt einzigartig. Es entsteht etwas Neues, etwas kleiner, aber nicht weniger spektakulär.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Viersen – Die Fans hatten lange auf eine Neuauflage des beliebten Festivals Eier-mit-Speck gehofft, im Oktober vergangenen Jahres hatten dann die Initiatoren bekannt gegeben, dass es kein EmS mehr geben wird, denn „ein Eier mit Speck ohne Tappi ist für uns nicht das, was es einmal war. Ein weiteres Festival ohne unseren fehlenden Kompagnon würde sich einfach in so vielerlei Hinsicht falsch anfühlen. Wir blicken auf 14 tolle Jahre, auf großartige Momente und gemeinsame Erinnerungen zurück“, so die Initiatoren. So soll und wird es auch bleiben, weshalb der Hohe Busch aber nicht musiklos bleiben muss. Die CDU-Ratsfraktion hatte deshalb gerade erst Anfang des Monats den Antrag einer Prüfung an die Stadt Viersen gestellt, inwieweit weiterhin Festivals am Hohen Busch veranstaltet werden können. Passend, dass sowieso gerade bereits die Planungen liefen.

Für die Kulturbühne zeichnet sich in diesem Jahr nämlich nicht die Stadt Viersen verantwortlich, sie hat die Planungen an die Mönchengladbacher Eventagentur „Terz machen“ und Christoph Jinkertz, besser bekannt als Budda und einer der früheren EmS-Organisatoren, abgegeben. Das Konzept ist so ausgelegt, dass sich die Stadt selbst nur für eigene Veranstaltungstage auf dem Hohen Busch einmietet. Dafür hat die Kulturabteilung bereits ein Kulturprogramm im Rahmen der VIERFALT Kulturbühne geplant. Ende Juli fließt in das Programm dann das neue Festival ein, die Einzelheiten hierzu gibt es allerdings noch nicht – die Veranstalter bitten noch um ein wenig Geduld.

Die Kulturbühne wurde ursprünglich 2020 ins Leben gerufen, um während der Corona-Pandemie der Kultur eine Auftrittsmöglichkeit zu bieten. Der Hohe Busch bot sich hierzu an und die Open-Air-Bühne lockte Gäste aus der ganzen Region. Die Freie Szene wird in Zusammenarbeit mit der Gladbacher Eventagentur rund drei Wochen die Veranstaltungsreihe unter dem neuen Namen „Open Air Hoher Busch“ von Mitte Juli bis Anfang August 2022 betreiben, mit einer Bühne für Veranstaltungen sowie einem Biergarten. Ab Ostern wird hierzu die Webseite www.openair-hoherbusch.de mit Ticketbuchungsmöglichkeit erreichbar sein, aktuelle Infos gibt es zudem auf einer passenden Facebookseite.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Auf dieser Bühne mietet sich die Kulturabteilung an sieben Tagen mit voraussichtlich zehn Veranstaltungen ein. Die VIERFALT Kulturbühne ist für städtische Veranstaltungen im Zeitraum 21. Juli bis 27. Juli sowie am ersten August-Wochenende geplant. Es ist eine Kapazität von rund 500 Plätzen bis zu 1.500 Stehplätzen vorgesehen. Bereits im Programm eingeplant ist das Transorient Orchestra, welches die Melodien und Rhythmen des Orients mit westlicher Harmonik und jazziger Improvisation zu vielfältigen und spannenden Verbindungen verschmelzen. Für Kinder werden die Blindfische die Bühne erobern. Die Show der Blindfische bringt mit ihrer einzigartigen Mischung aus Rock, Hip Hop, Calypso und einer gehörigen Portion Comedy die Stimmung zum Kochen und ihre Badewanne voller Klänge zum Überlaufen.

Das Programm bereichert zudem der aus Niedersachsen stammende Musiker Thees Uhlmann. Uhlmann gilt als einer der prägendsten Persönlichkeiten der deutschen Musiklandschaft und kommt mit seiner Band als Top-Act nach Viersen. Wer musikalisch dann jungen, energiegeladenen Jazz sucht, der ist beim JugendJazzOrchester NRW genau richtig. Oder lieber das Ensemble des Niederrhein Musikfestivals, das mit „Zauber der Alhambra – Musik, Tanz und Poesie aus Spanien“ einen Bogen von dem spanischen Renaissance-Komponisten Diego Ortiz über die operettenhafte Zarzuela bis hin zu spanischen Klassikern und iberisch inspirierten Kompositionen schlägt? Begleitet wird dieser Auftritt von der bekannten Schauspielerin Katja Heinrich, die aus dem berühmten Reisebericht „Tales of the Alhambra“ von Washington Irving aus dem Jahre 1829 liest. Charmant verbunden wird das Ganze durch die Tänzerin Norma Magalhães, mit einer eigens für dieses Konzert arrangierte Choreographie von Martin Chaix.

Für Kinder ist weiterhin der Grüffelo als musikalisches Theaterstück, präsentiert durch das Junge Theater Bonn, zu Gast – literarisch geht es weiter mit dem aus Viersen stammenden Autor Markus Orths, welcher sein im Juni erscheinendes Werk „Ewig währt am längsten – Tante Ernas letzter Tanz“ auf der Kulturbühne vorstellen wird. Den Abschluss bildet am 7. August der Viersen-Tag mit lokalen Musikgruppen und Tanzgruppen aus der karnevalistischen, heimischen Szene bei freiem Eintritt. Wer nun den Young Talents Band Contest vermisst hat, dieser ist natürlich nicht vergessen worden. Der vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie durchgeführte Nachwuchswettbewerb wird das I-Tüpfelchen auf dem städtischen Programm bilden. (cs)