Schockwellen am Himmel: Mehrere Tornados fegen über Deutschland

Deutschland erlebte am Mittwoch eine Serie von Tornados, die vor allem Nordrhein-Westfalen heimsuchten. Auch für den heutigen Donnerstag und Freitag warnt der Deutsche Wetterdienst vor weiteren möglichen Windhosen.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen

Magazin – Am Mittwochabend gegen 19:30 Uhr gingen in der Leitstelle der Feuerwehr Münster mehrere Notrufe ein. Eine heftige Windböe hatte im Kasewinkel zahlreiche Bäume entwurzelt, die teilweise auf Straßen fielen und den Verkehr blockierten. Sofort rückten rund 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Motorkettensägen und einem Kraftfahrdrehleiter an, um die umgestürzten Bäume zu beseitigen. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, und auch Dächer mussten nicht gesichert werden. Der betroffene Bereich war zwar lokal begrenzt, doch die Schäden waren beträchtlich.

Noch ist unklar, ob es sich bei den Windböen im Kasewinkel tatsächlich um einen Tornado handelt. Experten untersuchen den Vorfall, um zu klären, ob es sich um einen solchen Wirbelsturm oder lediglich um eine extrem starke Windböe handelt.

Bereits am Mittwochabend meldete die Plattform „tornadoliste.de“ zwei bestätigte Tornados in Nordrhein-Westfalen: einen im Gescher-Hochmoor und einen weiteren in Rheinberg-Wallach. Darüber hinaus wurden zwei Verdachtsfälle, unter anderem in der Region um Alpen und Wesel, dokumentiert. Diese Berichte verdeutlichen, dass die Wetterlage in NRW aktuell ideale Bedingungen für die Entstehung von Tornados bietet.

Auch das Tornado Kartierungs- & Untersuchungsprojekt Deutschland (TorKUD) informierte auf der Onlineplattform X über einen bestätigten Tornado am Mittwochabend. Dieser trat gegen 18:30 Uhr östlich von Velen in NRW auf.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt auch für Donnerstag und Freitag vor weiteren Tornados in Deutschland. Die meteorologischen Bedingungen bleiben weiterhin günstig für die Entstehung von Windhosen. Besonders im Westen und Nordwesten des Landes sind erneute Wirbelstürme nicht ausgeschlossen. Bürgerinnen und Bürger in betroffenen Gebieten sollten wachsam bleiben und sich über aktuelle Wetterwarnungen informieren. (dt)

Hurrikan Benilde 2011 – Foto: WikiImages/Pixabay