Schüler des Hugo-Junkers-Gymnasiums besuchten die SchulBrücke in Rheine

Was verbindet und was trennt die Menschen auf unserem Kontinent? Welche Rolle spielt der Begriff Nationalität für den Einzelnen? Wie kann Europa in der Zukunft gestaltet werden?

Mönchengladbach – Mit diesen und weiteren Fragen setzten sich sechs Schüler des Hugo-Junkers-Gymnasiums gemeinsam mit Jugendlichen aus fünf anderen europäischen Ländern im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung in Rheine auseinander. Die Veranstaltung wurde von der Deutschen Nationalstiftung organisiert, die seit 23 Jahren einen Austausch von jungen Menschen aus ganz Europa fördert.

Die Schüler aus Deutschland, Frankreich, Ungarn, Kroatien, Rumänien und der Slowakei hatten die Gelegenheit, sich in Workshops und intensiven Diskussionen mit Themen aus den Bereichen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu beschäftigen. In diesem Zusammenhang erarbeiteten die Teilnehmer neue Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung und tauschten ihre Sichtweisen zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen – wie dem Krieg in der Ukraine – aus.

Als Gäste bereicherten der Schriftsteller Dr. Moritz Hildt und die Geo-Photographin Dörthe Hagenguth die Diskussionen mit wertvollen Impulsen und Praxisbeispielen. In internationalen Teams arbeiteten die Schüler an Recherchen und Analysen, bearbeiteten literarische Texte, drehten Filme und schrieben Kurzgeschichten.

Neben den intensiven Workshops wurde das Programm durch Exkursionen bereichert. Ein Highlight war der Besuch der Altstadt von Münster, wo die Teilnehmer das weltberühmte Rathaus besichtigten, in dem 1648 der Westfälische Frieden unterzeichnet wurde. Auch der St.-Paulus-Dom und die Universität der ‚Friedensstadt‘ standen auf dem Programm. Diese Erlebnisse förderten den interkulturellen Austausch und ermöglichten den Jugendlichen, die Geschichte und Kultur Deutschlands hautnah zu erleben.

Julian Kamphausen, Projektkoordinator der Deutschen Nationalstiftung, zeigte sich tief beeindruckt von der diesjährigen Begegnung: „Wir sind sehr glücklich, im Jahr 2025 in Rheine und anderen Orten wie Wuppertal – dort war der ehemalige Gesundheitsminister Hermann Gröhe zu Gast – erneut sechs Schulbrücken mit 460.000 Euro finanzieren zu können. In den vergangenen 23 Jahren haben rund 5300 Teilnehmer in den verschiedenen Projekten die Zukunft Europas diskutiert, Verständnis füreinander entwickelt und Freundschaften geschlossen.“

Ein zentrales Element der internationalen Begegnung ist auch der Alumni-Verein der Deutschen Nationalstiftung, der ehemalige Teilnehmer zusammenbringt und den Austausch seit Jahren fördert. Der Verein bietet jungen Menschen aus ganz Europa eine Plattform, sich gesellschaftlich zu engagieren und die Erfahrungen ihrer SchulBrücken-Projekte weiterzugeben.

Die Deutsche Nationalstiftung, gegründet 1993 von Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker im Kontext der deutschen Wiedervereinigung, verfolgt mit ihren Projekten das Ziel, den Nationalitätsbegriff nicht den Nationalisten zu überlassen, sondern ein Europa der Verständigung und Zusammenarbeit zu fördern. Neben der Durchführung von Jugendprojekten ist die Stiftung auch für den jährlich vergebenen Nationalpreis bekannt und engagiert sich mit der Veröffentlichung der ‚Berichte zur Lage der Nation‘.

Für das Hugo-Junkers-Gymnasium ist die Teilnahme an dem einzigartigen und die Ländergrenzen übergreifenden Projekt eine feste Tradition. Als langjähriger und zuverlässiger Partner wird die Schule auch im kommenden Jahr wieder an einem der internationalen Treffen teilnehmen, um den europäischen Dialog weiter zu stärken und zu fördern – unter Umständen gelingt es auch, eine der sechs SchulBrücken, die jeweils rund 60.000 Euro kosten, in die Vitus-Stadt zu holen.

„Nach der Schulbrücke ist vor der Schulbrücke“, lautet vor diesem Hintergrund das Motto von Reinhard Bitter, dem Organisator und begleitenden Lehrer am Hugo-Junkers-Gymnasium, der schon längst den nächsten Jahrgang junger Demokraten für die SchulBrücke 2026 in den Blick genommen hat. (opm)

SchulBrücken-Koordinator Julian Kamphausen, Moderatorin Tina Zabeti, Moderator Marvin Kamphausen und Lehrer Reinhard Bitter sind stolz auf die erfolgreichen Teilnehmer des Hugo-Junkers-Gymnasiums. Foto: Hugo-Junkers-Gymnasium