Nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit verabschiedet sich Dr. Stephan Rinckens, ehemaliger Ärztlicher Direktor der LVR-Klinik Mönchengladbach, in den Ruhestand.
Mönchengladbach – Als Leiter der LVR-Klink Mönchengladbach hat er maßgeblich zur Weiterentwicklung der gemeindepsychiatrischen Versorgung und der Klinik als Institution beigetragen. Er hinterlässt ein bleibendes Erbe sowohl in der Stadt Mönchengladbach als auch im gesamten Rheinland.
Ein zentrales Anliegen seiner Arbeit war die Beziehungsgestaltung zwischen Patientinnen und Patienten sowie allen, die an der Behandlung beteiligt sind. Der respektvolle und solidarische Umgang mit den psychisch erkrankten Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt, so Rinckens, sei insbesondere eine Frage der Haltung in der täglichen Arbeit. Eine Haltung, die sich wie ein roter Faden durch seine gesamte berufliche Laufbahn zieht.
Ziel jeder Behandlung sei es, so Dr. Rinckens, die Lebenswelt der Patientinnen und Patienten einzubeziehen, um so vorhandene Ressourcen zu erkennen und einen Übertrag in den Alltag zu ermöglichen. So könne auch die Begegnungsfähigkeit im Umfeld und damit die Inklusionsfähigkeit der Stadt gefördert werden.
Daher hat Dr. Rinckens sich maßgeblich am Aufbau des Gemeindepsychiatrischen Verbundes (GPV) in Mönchengladbach beteiligt. Dieser Verbund fördert die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren der Psychiatrie und der Eingliederungshilfe, und ermöglicht so eine engere Vernetzung der gemeindepsychiatrischen Strukturen. Treiber dieser Entwicklung war die LVR-Klinik Mönchengladbach gemeinsam mit dem Reha-Verein Mönchengladbach, dem Dr. Rinckens inhaltlich eng verbunden ist.
Neben der konzeptionellen Weiterentwicklung stand auch der bauliche Ausbau der Klinik im Mittelpunkt der Amtszeit von Dr. Rinckens. Unter seiner Leitung wurde die Klinik um 40 stationäre und 30 tagesklinische Plätze erweitert, darunter die Eröffnung einer psychosomatischen Tagesklinik am Bethesda Krankenhaus unter der Leitung von Dr. Ljiljana Joksimovic. Damit wurde die LVR-Klinik Pflichtversorger für die gesamte Stadt Mönchengladbach und konnte ihren Gründungsauftrag, „Eine Klinik für eine Stadt“, erfüllen.
Zur Förderung des Nachwuchses entwickelte Dr. Rinckens das Stipendienprogramm „LVR-Klinik-START“. In diesem Programm wurden seit 2012 rund 250 Medizinstudentinnen und Medizinstudenten gefördert und begleitet. Damit leistete Dr. Rinckens einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Aufbau einer qualifizierten Fachkräftebasis für die psychiatrische Versorgung im Rheinland.
Sein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen, dem Landschaftsverband Rheinland sowie der Stadt Mönchengladbach für die vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit. Diese enge Kooperation ermöglichte nicht nur den Ausbau der Klinik, sondern förderte auch die Inklusionsfähigkeit der Stadt und die Solidarität mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern.
Mit seinem Weggang verliert die LVR-Klinik Mönchengladbach einen angesehenen und zukunftsorientierten Klinikleiter. Dr. Rinckens hinterlässt ein solides Fundament, auf dem die Klinik weiter aufbauen kann – eine Klinik, die sich nicht nur als Ort der Gesundung, sondern als Impulsgeber für die Gemeindepsychiatrie und die Inklusion in Mönchengladbach versteht. (opm)