Vom Eck her: Müllkippe Elkanweg – Wenn der Müll schneller wächst als der Rasen

Am Elkanweg blüht das wilde Leben – aber leider vor allem in der Biotonne ohne Tonne. Zwischen Hühnern, Zahnpastatuben, Elektromüll und Bauschrott fragt sich Jupp: Warum kriegen wir Mülltourismus – aber keine Müllentsorgung?
Das Vierscher Versehen – Glosse von Jupp van’t Eck

Viersen – Also ich sach mal so: Wenn Müll olympisch wär, dann hätten wir am Elkanweg schon längst Gold. Und Silber. Und wahrscheinlich noch ’nen alten Toaster als Trostpreis.

Ich war gestern da. Wobei „da sein“ übertrieben ist – ich bin nur aufm Rad vorbei, hab kurz durch den Geruch gebremst und gedacht: „Ach guck, da isser wieder, dieses Mal Bauschrott ohne Anmeldung.“

Es ist ein bisschen wie bei „Dinner for One“ – nur heißt der Sketch hier: „Same Müll as last week.“
Eine Zahnpastatube ohne Deckel, ’n einzelner Croc (rechts), ein Müllsack, der aussieht wie ’n Überraschungsei der Apokalypse – dat volle Programm. Und irgendwer hat’s für ’ne gute Idee gehalten, das alles übern Zaun in die Kleingärten zu feuern. „Wächst ja biologisch nach,“ oder wat?

Ist wie ein Besuch bei der Oma: einmal im Monat wird gewienert – und danach kommt direkt wieder Besuch. Oder in dem Fall: Müll. Und Ungeziefer. Die immer wieder mal freilaufenden Hühner freun sich – Maden sind halt Bio-Food – aber die Anwohner hätten’s lieber ohne Nagetier-Beilage.

Und die Strafen?
Bis zu 50.000 Euro – sagt das Gesetz. Ich sach: Wenn einer erwischt wird, darf der sich erstmal selbst im Gestrüpp wiederfinden. Am besten mit dem Kopf in ’ner ausrangierten Spülmaschine. Aber erwischt wird ja keiner. Weil’s ja auch keiner war. Immer nachts, immer „von irgendwo“, immer „einmalig“. Nur dumm, dass die Entsorgung mittlerweile 13 Staffeln und zwei Spin-Offs hat.

Mein Vorschlag?
Wir machen Führung draus. Müll-Sightseeing. „Hier sehen Sie den historischen Röhrenfernseher von 1996, daneben die seltene Windel-Doppelablage mit Pizzakarton-Flair.“

Oder wir stellen Schilder auf:
„Sie verlassen den sauberen Bereich. Willkommen im Niemandsland.“

Ich hab Verständnis, echt jetzt.
Nicht jeder hat Lust, samstags zur Deponie zu fahren. Aber hey – da gibt’s wenigstens ’ne Schranke, und die stinkt nicht. Also zumindest nicht ganz so sehr wie die Ecke Elkanweg mittwochs bei 28 Grad.

Und an die Stadt:
Mensch, Leute – wenn’s eh jeder weiß, macht doch mal was. Und wenn keiner was weiß, hängt Zettel auf: „Müllkippen melden unter 02162 101 4444 – oder einfach beim nächsten Spaziergang mitnehmen.“

Wir in Viersche sind ja genügsam. Wir erwarten nicht viel. Nur, dass der Biomüll wenigstens im Eimer landet und der Elektroschrott da, wo der Strom nicht mehr läuft. Aber das ist ja leider in ganz Viersche ein echtes Problem.

Euer
Jupp van’t Eck

Foto: Rheinischer Spiegel