Eine Immobilie als Kapitalanlage? Das sollten Anleger jetzt wissen

Viele Investoren entscheiden sich für eine Immobilie, um ihr Vermögen zu vergrößern und um ihre Anlage zu diversifizieren. Allerdings braucht es für dieses Vorhaben viel Know-how, wenn man keinen Schiffbruch erleiden will. Eine Übersicht über die wichtigsten Informationen zum Thema.

Service – Abwägen, planen, Voraussetzungen erfüllen

Gemäß einer Checkliste auf der LinkedIn-Seite des Finanzdienstleistungsunternehmens tecis sollten Anlegerinnen und Anleger zunächst generell die Chancen und Risiken eines Immobilienerwerbs abwägen und Verständnis für langfristige Investments entwickeln.

Eine weitere Grundlage ist laut den tecis-Expertinnen und -Experten ein stabiles Einkommen, das sichergestellt sein muss. Immobilien-Investoren sollten zudem ausreichend Rücklagen bilden, um finanzielle Engpässe zu vermeiden. Zudem weisen die Autoren der Checkliste darauf hin, dass sich angehende Anlegende über den persönlichen zeitlichen und organisatorischen Aufwand im Klaren sein müssen, den eine Immobilie verursacht.

Erst wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann man sich auf die Suche nach einer passenden Immobilie begeben. Für ein erfolgreiches Investment kommt es dabei neben der Lage auch auf den Zustand des Objekts und seine langfristige Vermietbarkeit an, so die tecis-Autoren. Letzteres ist dann besonders wichtig, wenn die Immobilie nicht selbst bewohnt wird, sondern für zusätzliche Mieteinnahmen sorgen soll.

Foto: Photo Mix/Pixabay

Option für alle Lebensphasen

Je nach den eigenen Vermögensverhältnissen und individuellen Wünschen ist eine Immobilie im Prinzip immer ein attraktives Investment. Der Erwerb zu Beginn des Berufslebens ist eine langfristige Investition, denn durch die Tilgung des Immobilienkredits wird bereits früh Vermögen aufgebaut.

Die Gründung einer Familie ist ein weiterer Grund für den Immobilienerwerb, in der Regel zur Eigennutzung. Mehr Wohnraum und ein sicheres Umfeld für die Kinder sind ebenso gute Gründe wie eine attraktive Wertanlage, in der im Alter mietfrei gewohnt wird und die vererbt werden kann.

Wenn der Rückzug aus dem Berufsleben absehbar wird, kann der Erwerb einer Immobilie auch noch interessant sein. So lässt sich ein Teil des eigenen Vermögens in ein Objekt anlegen, das monatliche Mieteinnahmen generiert. Sie dienen neben der Rente oder der Pension nach dem Abzug von Steuern als zweites Einkommen und sorgen so für einen komfortablen Lebensabend.

Einflussfaktoren auf die Immobilienpreise verstehen

Der Preis eines Objekts wird von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst, über die sich Immobilieninvestoren im Klaren sein müssen. Dazu gehört in erster Linie die Lage der Immobilie: Ein attraktives Umfeld, eine funktionierende Infrastruktur und eine schnelle Anbindung an eine Metropole sichern eine attraktive Wertsteigerung ab.

Dasselbe gilt für den Zustand und die Ausstattung der Immobilie: Ist das Objekt top gepflegt und modern ausgestattet, zahlt das auf die Höhe der Miete ein und verbessert so die Rendite.

Ein weiterer, wichtiger Faktor sind die Zinssätze für Bau- und Immobilienkredite. Sie sind für die Preisgestaltung entscheidend. Bei niedrigen Zinsen reduzieren sich die Finanzierungskosten für Immobilienanleger, mehr Menschen können sich dann den Bau oder Kauf einer Immobilie leisten. Die so steigende Nachfrage hat wiederum den Effekt, dass die Preise für Immobilien ansteigen.

Steigen die Zinssätze, erhöhen sich die Kosten für Immobilienkredite. Als Folge sinkt die Nachfrage, und die Preise sinken. In der letzten Dekade bestimmten niedrige Zinsen den Immobilienmarkt, die Nachfrage stieg stark an, ebenso die Preise.

Als die Europäische Zentralbank als Reaktion auf die hohe Inflation im Jahr 2022 den Leitzins erhöhte, wurden Immobilienprojekte aufgrund des Zinsanstiegs kaum noch finanzierbar, die Nachfrage ging zurück und die Preise sanken. Seit Beginn dieses Jahres steigen die Immobilienpreise aufgrund sinkender Zinsen und steigender Nachfrage wieder an. (opm)