Wenn Worte zu Raumschiffen werden, die uns in fremde Galaxien tragen, oder wenn Seiten sich wie Wellen brechen und in die Tiefen des Ozeans hinabziehen – dann haben die Literarischen Tage Viersen begonnen.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Viersen – Bereits zum 15. Mal entführt die traditionsreiche Veranstaltung Leserinnen und Leser jeden Alters in ferne, fiktive Welten und präsentiert dabei ein beeindruckendes Kaleidoskop der Literatur. Vom 24. bis 30. März verwandelt sich die Mispelstadt erneut in ein Zentrum für Bücherliebhaber, die nicht nur neugierig schmökern, sondern auch tief eintauchen wollen – sei es in die Strömungen des Meeres oder in die unendlichen Weiten des Alls.
„Es ist eine wunderbare Möglichkeit Literatur erlebbar zu machen – besonders für diejenigen, die nicht die Chance haben die großen Buchmessen in Leipzig oder Frankfurt zu besuchen“, erklärt Initiatorin und Unternehmerin Iris Kater, die selbst während der Literarischen Tage in Leipzig vor Ort ist und den direkten Austausch mit der Branche sucht. „Wir möchten Literatur in den Alltag bringen – sei es in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken oder sogar Schaufenstern der Stadt. Bücher müssen dort sein, wo Menschen sind.“

Die Literarischen Tage Viersen haben sich über die Jahre stetig weiterentwickelt: Was einst als klassische Buchausstellung begann, ist mittlerweile eine wandernde Literaturpräsentation, die sich direkt an ihre Leserinnen und Leser wendet. Die Bücher reisen von Station zu Station – durch Kitas, Schulen und öffentliche Einrichtungen – und hinterlassen überall kleine Spuren der Begeisterung.
Doch damit endet ihre Reise nicht: Nach der Ausstellung finden die Bücher ihr endgültiges Zuhause in ausgewählten Institutionen, wo sie der Leseförderung dienen. „Lesen ist wie eine magische Tür, die sich mit jeder neuen Geschichte öffnet“, schwärmt Kater. „Wir hoffen, dass wir mit dieser Ausstellung viele neue Türen aufstoßen und insbesondere junge Menschen für die wunderbare Welt der Bücher begeistern können.“
Besucherinnen und Besucher schätzen das Konzept der wandernden Literaturausstellung. „Ich finde es großartig, dass die Bücher direkt zu den Menschen kommen“, sagt Leserin Lisa Matthies, die ihre Tochter gerne beim Stöbern beobachtet. „Gerade Kinder und Jugendliche haben so die Möglichkeit ganz nebenbei auf spannende Neuerscheinungen zu stoßen – und vielleicht ihr neues Lieblingsbuch zu entdecken.“
Für die Organisatoren ist genau das der größte Lohn: Die Begeisterung der Leserinnen und Leser zu spüren und Bücher als das zu zeigen, was sie sein können – Tore in andere Welten. So ist die Botschaft der 15. Literarischen Tage Viersen klar: Man braucht nicht viel, um eine große Reise zu unternehmen – nur ein Buch und die eigene Fantasie. (cs)