2. Viersener Azubimesse zeigte Chancen auf

Bereits zum 2. Mal lud die Wirtschaftsförderung der Stadt Viersen in die Festhalle zur Azubimesse ein, die sich nach dem Erfolg im vergangenen Jahr nochmals facettenreicher präsentierte.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Viersen – Die Vielfalt der Viersener Firmenlandschaft an einem Ort zeigte sich am Donnerstag in der Festhalle, wo sich alles um die Frage drehte: „Was bist Du für ein Arbeitstier?“ Von Handwerk, über Pflege bis hin zu kaufmännischen Berufen präsentierten über fünfzig Aussteller ihre Firmen und Arbeitsbereiche zahlreichen Schülern am Morgen und Interessierten am Nachmittag. Abgerundet mit einer Ausbildungsberatung, einem Bewerbungsmappencheck sowie einem Bewerbungstraining konnten verschiedene neue Blickwinkel aufgezeigt werden, die bisher nicht unbedingt in den Überlegungen für die Zukunft enthalten waren.

Zudem ergab sich die Gelegenheit zur Information und zum Austausch auch vor der Festhalle, wo große Fahrzeuge der Städtischen Betriebe zum Anfassen bereit standen. Von Hubsteiger bis Schmalspurfahrzeug boten diese einen Einblick in eine eher unbekannte Branche. Schließlich gehen nicht wenige Berufe in der Vielfalt einfach unter. Dabei sind sie nicht weniger interessant und bieten eine hervorragende Zukunftsperspektive. Eine Chance auch für die Firmen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und den Nachwuchs selbst auszubilden.

Foto: Rheinischer Spiegel

Die Zahl der offenen Stellen ist im vergangenen Jahr stark angestiegen. Im Jahresdurchschnitt lag sie für qualifizierte Fachkräfte bei über 1,3 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie somit um mehr als 300.000 angestiegen (plus 30,1 Prozent). Gleichzeitig ist die Zahl an formal qualifizierten Arbeitslosen auf knapp eine Million zurückgegangen (minus 13,0 Prozent), berichtet das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA). Im Jahresdurchschnitt 2022 betrug die Fachkräftelücke, also die Zahl der offenen Stellen für die es rechnerisch bundesweit keine passend qualifizierten Arbeitslosen gibt, mehr als 630.000. Damit ist die Fachkräftelücke im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. In absoluten Zahlen fehlten im vergangenen Jahr besonders Fachkräfte mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (Fachkräftelücke: 355.188).

Am intensivsten war der Fachkräftemangel im Jahr 2022 mit einer durchschnittlichen Stellenüberhangsquote von 60,5 Prozent im Bereich „Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung“. Das bedeutet, dass hier rechnerisch sechs von zehn offenen Stellen nicht besetzt werden konnten, weil keine passend qualifizierten Arbeitslosen zur Verfügung standen. In absoluten Zahlen fehlten in diesem Bereich durchschnittlich 156.587 Fachkräfte. (ea/KOFA)

Foto: Rheinischer Spiegel