200 Tage nach dem Unwetter: Durch gemeinsamen Kraftakt geht der Wiederaufbau zügig voran

Nach der Unwetterkatastrophe im Juli hat das Land NRW alles darangesetzt, den Wiederaufbau der Straßen so schnell wie möglich abzuschließen, damit die Menschen in den betroffenen Gebieten wieder zu Normalität zurückkehren können.

NRW – Gute Mobilität ist Standortfaktor und Lebensqualität. Nach der Unwetterkatastrophe im Juli hat das Land alles darangesetzt, den Wiederaufbau der Straßen so schnell wie möglich abzuschließen, damit die Menschen in den betroffenen Gebieten wieder zu Normalität zurückkehren können. Die Bilanz nach 200 Tagen: Von zunächst 220 Straßensperrungen in Zuständigkeit des Landes sind inzwischen 100 Prozent aufgehoben, in Bau oder die Sanierungen beauftragt beziehungsweise veranlasst. Mehrere Brückenbauwerke sind in Rekordzeit innerhalb weniger Monaten wiedererrichtet worden.

Verkehrsministerin Ina Brandes: „Vor 200 Tagen hat Nordrhein-Westfalen eine Unwetterkatastrophe unvergleichlichen Ausmaßes erlebt, die uns noch immer betroffen macht. Zugleich ist es beeindruckend, wie Brücken und Straßen in nur wenigen Monaten wiederaufgebaut wurden. Diese enorme Energieleistung ist mit hohem Arbeitseinsatz, guter Planung und modernster Bautechnik gelungen. Ein herzliches Dankeschön dafür an alle Beteiligten für diesen Kraftakt!“

Unmittelbar nach der Unwetterkatastrophe wurden niederlassungsübergreifend alle verfügbaren Ressourcen des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) genutzt. Das Verkehrsministerium setzte eine Taskforce Wiederaufbau ein. Die Beteiligten sind seitdem im Einsatz, um die Infrastruktur wieder auf Vordermann zu bringen.

Verkehrsministerin Ina Brandes weiter: „Die Landesregierung tut alles dafür, dass Hilfe zügig ankommt und spürbar wirkt. Mehr denn je zuvor müssen wir Planung, Genehmigung und Bau von Brücken und Straßen schnell anpacken, damit unsere Verkehrswege funktionieren. Denn Mobilität gehört zur Grundversorgung der Menschen und sie bedeutet individuelle Freiheit.“

Um schnell voranzukommen, hat das Land dafür gesorgt, dass Ersatzneubauten ohne weitere Genehmigungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfungen gebaut werden können, selbst dann, wenn Anpassungen an aktuelle Standards erforderlich sind. Bis zu einem Volumen von 5,3 Millionen Euro konnten Aufträge nach einer Wirtschaftlichkeitsprüfung ohne Ausschreibungsverfahren direkt vergeben werden.

Die bereits am 15. Juli 2021 erteilte Ausnahme vom Sonn- und Feiertagsfahrverbot für Lkw gilt weiterhin bis zum 28. Februar 2022. Die Ausnahme gilt für Transporte, die im Zusammenhang mit der Hilfeleistung und Folgenbeseitigung der Unwetterschäden sowie der damit verbundenen Versorgung der Bevölkerung stehen.

Innovative Bauweisen

Innovative Bauverfahren helfen dabei, den Bau zu beschleunigen und die Beeinträchtigung für den Verkehr möglichst gering zu halten. Deshalb setzt das Land auch bei Ersatzneubauten auf die Zusammenarbeit mit Bauunternehmen, die verschiedene innovative Verfahren – wie ressourcensparende Fertigbauteilmethoden – zum schnellen und sicheren Bau von Bauwerken entwickelt haben.

So wurde die Brücke auf der Landesstraße (L) 182 bei Swisttal-Heimerzheim seitens der Firma Heitkamp aus Fertigbetonteilen mit Widerlagern aus bewehrter Erde statt aus Beton hergestellt. Die Brücken an der L181 bei Lommersum und der L167 bei Blankenheim-Ahrdorf wurden von der Firma Echterhoff in Fertigteilbauweise mit Hybridkappen gebaut. Die Firma Max Bögl baute die Brücke an der L11 bei Mechernich-Satzvey in Fertigteilbauweise.

116 Bauwerke und 2 Tunnel erheblich beschädigt

In Folge der Unwetterkatastrophe wurden 116 Bauwerke – also beispielsweise Brücken, Lärmschutzwände oder Stützwände – und zwei Tunnel erheblich beschädigt. 15 der Brücken müssen komplett ersetzt werden. Außerdem kam es zu 91 Hangrutschungen. (opm/land.nrw)

Foto: Rheinischer Spiegel