Elf Jahre Haft für Viersener Feuerleger

Am Freitag hat die 1. Große Strafkammer die Beweisaufnahme gegen einen 40-jährigen Mann abgeschlossen, der in der KiTa Robend, in der Sporthalle der Agnes-van-Brakel-Grundschule und im Jugendzentrum Hubert-Vootz-Haus Feuer gelegt hatte.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Viersen – Seit 19.07. lief das Verfahren gegen den 40-jährigen Viersener Christoph S., der in mehreren Fällen wegen Brandstiftung angeklagt war. Hierbei war ein Schaden von 1,3 Millionen Euro entstanden. Die Richter am Landgericht Mönchengladbach sahen seine Schuld als erwiesen an und verurteilten den Viersener am 25.08. nach der Beweisaufnahme zu elf Jahren Haft.

Die Anklage ging dabei von vier verschiedenen Vorfällen zwischen 2016 und 2022 aus. So habe Christoph S. im Mai 2016 zunächst in die KiTa Robend in Viersen eingebrochen, um dort Sachen zu stehlen. In einem Abstellraum habe er sodann Feuer gelegt, um die Spuren des Einbruchs zu verdecken. Durch massive Brandschäden sei die KiTa unbenutzbar geworden und es sei ein Schaden in Höhe von ca. EUR 35.000,00 entstanden.

Im Dezember 2020 sei der Viersener in die Sporthalle der Agnes-van-Brakel-Grundschule in Viersen eingebrochen, um in den Schränken der Umkleidekabine nach Beute zu suchen. Sodann habe er in der Sporthalle an zwei Stellen Feuer gelegt, um die Spuren des Einbruchs zu verdecken. Hierdurch sei ein Großbrand entstanden, in dessen Folge der Innenraum der Sporthalle und das gesamte Dach der Sporthalle zerstört worden seien. Der Schaden liege bei ca. EUR 1 Mio.

Im Juli 2022 sei Christoph S. in das Jugendzentrum Hubert-Vootz-Haus in Viersen eingebrochen, um dort nach Stehlenswertem zu suchen. Hier habe er aus dem Gebäude einen Fernseher und einen Beamer gestohlen. Bei Verlassen des Gebäudes habe er wiederum Feuer zur Spurenverwischung gelegt. Das Feuer habe das gesamte Erdgeschoss des Gebäudes erfasst und sämtliches Inventar zerstört, wodurch ein Schaden von ca. EUR 200.000,00 entstanden sei.

Schließlich habe der Angeklagte im September 2022 aus einem PKW Ford Transit in Düsseldorf u.a. eine Sonnenbrille gestohlen und habe anschließend erneut Feuer zu Spurenverwischung gelegt. Infolge des Brandes sei an dem Fahrzeug ein Sachschaden in Höhe von ca. EUR 6.000,00 entstanden.

Während der gesamten Vernehmungen und Verhandlung hat sich der Viersener nicht zu seinen Taten geäußert. Ein erstelltes psychiatrisches Gutachten ging von seiner vollen Schuldfähigkeit aus, der 40-Jährige litt nach einem langen Drogenkonsum seit seinem 15. Lebensjahr allerdings unter einer labilen Persönlichkeit. Da eine Therapie nicht aussichtlos wäre, beinhalten die elf Jahre Haft auch eine Therapie in der Forensik. (ea)

Im Juli 2022 sei Christoph S. in das Jugendzentrum Hubert-Vootz-Haus in Viersen eingebrochen, um dort nach Stehlenswertem zu suchen. Foto: Rheinischer Spiegel