Nachhaltigere Flugrouten zur Vermeidung dauerhafter Kondensstreifen

Eine leichte Anpassung von Flugrouten kann die Entstehung dauerhafter Kondensstreifen deutlich reduzieren, wie eine Studie während der Coronavirus-Pandemie gezeigt hat. Dies ist ein bedeutender Schritt zur Minimierung der langfristigen klimaschädlichen Folgen des Flugverkehrs.

Reisen/Service – Wissenschaftler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln und der europäischen Flugsicherung Eurocontrol in Maastricht nutzten die reduzierte Anzahl an Flügen im Jahr 2021, um im Luftraum über Nordwestdeutschland und Benelux die Bildung von Kondensstreifen zu analysieren.

Foto: Christo Anestev/Pixabay

Laut DLR entstehen Kondensstreifen durch Rußpartikel aus Flugzeugtriebwerken, die als Kondensationskeime für winzige Wassertropfen in typischen Reiseflughöhen dienen. Diese frieren anschließend zu Eiskristallen ein und werden als weiße Streifen am Himmel sichtbar. Ihre Häufigkeit und Intensität hängt von Faktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf der Flugroute ab.

660 Meter Höhenänderung

An manchen Tagen wurde die übliche Flugroute beibehalten, wenn die Wettervorhersage auf Dauer der Kondensstreifen hindeutete. An anderen Tagen wurde die Flughöhe um etwa 660 Meter angehoben oder abgesenkt. Mithilfe von Satellitenaufnahmen analysierten die Forscher das Auftreten dauerhafter Kondensstreifen im Vergleich zu Referenzflügen ohne Routenänderung.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine angepasste Flughöhe tatsächlich seltener zur Entstehung dauerhafter Kondensstreifen führt, so das Team um Robert Sausen (DLR) und Rüdiger Ermertraut (Eurocontrol). Allerdings erhöhen geänderte Flugrouten in der Regel die CO2-Emissionen. Daher müssen Flugrouten so optimiert werden, dass die Gesamtauswirkungen auf das Klima verringert werden bei gleichzeitiger Gewährleistung der Flugsicherheit. (opm)