Das Schützenfest im Rahser war traditionell eine strahlende Perle des Sommerbrauchtums

Vier Tage voller Feierlichkeiten, Tradition und Gemeinschaft: Das Schützen- und Heimatfest der St. Notburga Schützenbruderschaft Viersen-Rahser 1705 e. V. begeistert seit Freitag wieder die Region. Mit einem vielfältigen Programm lockte die Veranstaltung zahlreiche Besucher an und ließ das Rahser in bunten Farben erstrahlen.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming

Viersen-Rahser – Schon der Auftakt des Festes am Freitagabend war ein voller Erfolg, als die St. Notburga Schützenbruderschaft Viersen-Rahser 1705 e. V. ihr diesjähriges Schützen- und Heimatfest am Festzelt eröffnete.
„Es ist seit mehr als 300 Jahren Tradition, dass zum Schützenfest das Rahser mit vielen Fähnchen geschmückt wird und die Schützen in den Wochen zuvor von Haus zu Haus gehen, um sie alle persönlich zu diesem Fest einzuladen. Ja, uns ist es wichtig, den Kontakt zur Bevölkerung stets aufrecht zu erhalten und für die künftige Fortsetzung unseres Brauchtums zu werben. Denn die Akzeptanz in der Bevölkerung für unser Sommerbrauchtum ist uns sehr wichtig“, so Präsident Alexander Wassen im Vorfeld.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Im Rahser blieb seine Einladung nicht ungehört und als sich die Schützen zu einem ersten Umzug durch die Sektion formierten, da zierten zahlreiche Zuschauer die Straßen. Ein begeisternder Auftakt, der in einer ausgelassenen Schützenparty zu Ehren der scheidenden Jungschützenprinzessin Lucia Knippel mündete. Eben ein Abend bei dem bis spät in die Nacht getanzt und gefeiert wurde – es sollte nicht der einzige an diesem Wochenende bleiben.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Während des gesamten Festes sorgte die Tanz- und Partyband Farbton an allen Abenden für stimmungsvolle musikalische Untermalung und auch Claudia Küsters, Bezirksbundesmeisterin Viersen-Mitte, betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung der Tradition und den unermüdlichen Einsatz der Schützenbrüder und -schwestern: „Traditionell ist das Schützenfest im Rahser das letzte Schützenfest im Bezirksverband Viersen-Mitte. Mit unermüdlichem Einsatz haben die Schützenschwestern und -brüder, sowie die Schützenjugend dieses Fest vorbereitet. Ihr Engagement und ihre Leidenschaft sind das Herzstück des Vereins und machen den Geist des Schützenfestes aus.“

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Wie gewohnt versammelten sich auch am Samstag die Schützen erneut zu einem Umzug durch die Sektion. Nach einer kurzen Pause im Vereinsheim „Trichter“ zog der Hofstaat zum Festzelt, wo der Dankesball für den scheidenden König Wolfgang Genenger stattfand. Immerhin ging am Sonntag die zweijährige Regentschaft des Königshauses mit König Wolfgang und Königin Steffi Genenger, den Ministerpaaren Michael und Babsi Genenger sowie Christoph und Nicole Spielhofen zu Ende. Ein Dank galt ebenfalls dem Königsadjutanten Philipp Genenger.

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Im Rahmen des Königsdankesballes wurden zudem verschiedene Mitglieder für ihre Verdienste ausgezeichnet. Carmen Chlebowski, Petra Fuß, Martina Peters und Beatrix Stecken erhielten das Silberne Verdienstkreuz für ihre herausragenden Leistungen. Nadine Pitzen-Hardie wurde mit dem Hohen Bruderschaftsorden geehrt, und Stefan Brunell erhielt das St. Sebastianus-Ehrenkreuz. Darüber hinaus wurde Josef Arzten für seine 40-jährige Mitgliedschaft mit dem Jubelorden ausgezeichnet. Diese Ehrungen waren Ausdruck des Dankes und der Anerkennung für die engagierte Unterstützung der Bruderschaft. Die festliche Stimmung und die musikalische Begleitung sorgten für einen unvergesslichen Abend, der den Countdown für den Sonntag und damit das Highlight dieses Festes einläutete.

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Schließlich ist der Sonntag im Schatten der Pfarrkirche St. Notburga immer etwas ganz Besonderes. Die Parade und die Kranzniederlegung am Ehrenmal begleiten nicht nur die befreundeten Bruderschaften, sondern vor allen Dingen zahlreiche Gäste, die aus nah und fern dieses Ereignis im Rahser nicht verpassen wollen. Darunter der stellvertretende Bundesschützenmeister Walter Finke, der Diözesanschatzmeister Christoph Kammens, der stellvertretende Diözesanbundesmeister Aachen-Nord Hans-Willi Pergens oder der stellvertretende Diözesanbundesmeister Aachen-Mitte Hermann-Josef Kremer (um nur einige stellvertretend für die zahlreichen Gäste zu nennen).

Nicht anders war es in diesem Jahr, als Tambourcorps und Blaskapellen zum Marsch aufspielten. Ob nun das Viersener Tambour Corps 1925 e.V., das Trommler-Corps Hockstein 1926, das Marine-Tambour-Korps Düsseldorf-Unterrath 1948 oder der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst – gegr. 1996 (welcher übrigens mit einer Urkunde für die 25-jährige Treue bedacht wurde), der Instrumentalverein Effeld e.V. seit 1957 oder die Gerresheimer Blaskapelle 1897 … Klänge, bei denen der wunderbare Geist des Schützenbrauchtums bis hoch zur Spitze der St. Notburga-Kirche getragen wurde und jedes Herz erreichte.

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Unvergessliche Momente, die nicht nur der scheidende König genoss, sondern auch die Zugmajestäten Christoph Hast (Infanterie), Dennis Gormanns (Fahnenoffiziere) sowie Martin Häming (Sappeure), die schließlich vorab ebenfalls ihr Können bei den Vogelschüssen bewiesen hatten. Ein Tag voller Gemeinschaft, der beim Früh- und Spätschoppen mit DJ Möhrchen und den traditionellen Vogelschüssen im Festzelt seinen Ausklang fand. Wer im kommenden Jahr die Ehre des Silbers im Rahser entgegennehmen darf, darüber berichten wir in einem eigenen Bericht.

Wer noch etwas Schützenfestluft schnuppern möchte, dem sei der heutige Dorfabend empfohlen. Der letzte Festtag beginnt um 18:30 Uhr mit dem Antreten am Vereinsheim „Trichter“ und einem abschließenden Umzug durch die Sektion. Der Höhepunkt des Abends ist der Dorfabend um 19:30 Uhr, der ein lustiges Programm aus den eigenen Reihen bietet. Als besonderes Highlight tritt in diesem Jahr das Rednerduo „Willi & Ernst“ auf. Der Eintritt zu diesem Event beträgt 5 Euro. (nb)

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