Neues Modell für mehr Personal in Kitas: Ministerin Paul besucht Einrichtung in Mönchengladbach

Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist eine zentrale Herausforderung in vielen Bereichen. Vor allem auch in den Sozial- und Erziehungsberufen steht das System unter Druck.

Mönchengladbach – Mit dem Modell „Quereinstieg in die Kinderbetreuung” (QiK) hat das Land eine vielversprechende Maßnahme geschaffen, die im System der frühkindlichen Bildung für Entlastung sorgen soll. Wenige Wochen nach dem Start des QiK-Projekts hat Familienministerin Josefine Paul zusammen mit Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs sowie Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach nun eine Einrichtung in Mönchengladbach besucht und sich mit Teilnehmenden über erste Erkenntnisse und Erfolge ausgetauscht.

An dem qualifizierten Quereinstieg in die Kinderbetreuung nehmen in Mönchengladbach vier Träger teil. Anfang September sind diese mit insgesamt 18 Teilnehmenden an den Start gegangen. Mönchengladbach ist die erste Kommune in Nordrhein-Westfalen, die QiK erprobt. Vor Ort werden wesentliche Erfahrungen gesammelt, die helfen sollen, das Modell weiter auszurollen. Die Erkenntnisse sollen unter anderem in eine landesweite Veranstaltung einfließen, bei der weitere Kommunen für QiK gewonnen werden sollen. Mit interessierten Kommunen soll in der Folge ein regelmäßiger Austausch stattfinden.

Familienministerin Josefine Paul: „Für die Landesregierung hat es höchste Priorität, dass die Kleinsten und ihre Familien im Land verlässliche und gute Bildungsangebote erhalten. Deshalb arbeiten wir jeden Tag an verschiedenen Lösungen, um mehr Beschäftigte für unsere Kitas zu gewinnen. Mit dem QiK-Modell möchten wir gezielt Menschen ansprechen, die nicht in der frühkindlichen Bildung tätig sind, aber großes Interesse an diesem Berufsfeld haben. Entscheidend für den Erfolg dieses Modells ist die enge Zusammenarbeit mit den Kommunen. Ich freue mich sehr, dass dieses wichtige Projekt hier in Mönchengladbach als Pilot auf den Weg gebracht wurde. Mein ausdrücklicher Dank gilt der Stadt Mönchengladbach und den engagierten Trägern, die von Anfang an tatkräftig mitgewirkt haben. Danken möchte ich aber auch den Teilnehmenden, die einen entscheidenden Beitrag leisten, um neue Wege für zusätzliches Personal in den Kitas zu finden.”

Oberbürgermeister Felix Heinrichs: „Gemeinsam mit dem Land und einem breiten Netzwerk vor Ort setzen wir uns seit 2020 als Modellkommune erfolgreich für die Fachkräftegewinnung in Kitas ein. Als wachsende Großstadt ist uns der qualitative und quantitative Ausbau der Kitalandschaft eine Herzensangelegenheit. Dank der guten Erfahrungen sind wir offen für neue und innovative Projekte. Geeignete und motivierte Menschen als Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger für diese Aufgabe zu qualifizieren, ist ein wichtiger Schritt, um die beste Bildung für unsere Kinder von Anfang an zu ermöglichen.“

Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit: „Individuelle Erwerbsbiographien werden immer bunter, der Quereinstieg in einen Beruf ist heute selbstverständlich. Das ist eine Chance für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, vor allem in Berufen und Branchen, denen qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen. Dazu gehört auch das Berufsfeld KiTa. Daher freuen wir uns über das gemeinsame Modellprojekt ‚Quereinstieg in die Kinderpflege‘ (QiK) in Mönchengladbach. Mit den passgenauen Mitteln der Beschäftigtenqualifizierung fördern und unterstützen wir die zügige Vorbereitung und Qualifizierung motivierter und geeigneter Menschen auf ihre Aufgaben in der Kinderpflege und Erziehung.”

Das Land Nordrhein-Westfalen arbeitet angesichts der herausfordernden Situation in den Kitas intensiv an Lösungen, um mehr Beschäftigte für die Kitas zu gewinnen und so Familien, Träger und auch das bestehende Personal zu entlasten. Das Ausbildungsmodell eröffnet den teilnehmenden Kommunen neue Möglichkeiten im Personaleinsatz und zielt darauf ab, die Qualitätsstandards in der Bildung und Betreuung sicherzustellen und gleichzeitig mehr Personen einen beruflichen Einstieg in die Kita zu ermöglichen.

QiK richtet sich auch an Personen, die beispielsweise über eine Tätigkeit als Kita-Helfer oder Kita-Helferin bereits einen ersten Einstieg in das System gefunden haben, und sich nun pädagogisch weiterqualifizieren wollen. Zudem möchte das Modell lebenserfahrene Personen erreichen, die eine neue berufliche Herausforderung suchen und eine spannende Tätigkeit in der frühkindlichen Bildung aufnehmen möchten. Eine Förderung beschäftigter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgt durch die Agentur für Arbeit über den Themenkomplex der sogenannten „Beschäftigtenqualifizierung (BQ)“. (opm)