Die Wuppertaler Schwebebahn ist mehr als nur ein Verkehrsmittel – sie ist das pulsierende Herz einer Stadt und ein einzigartiges technisches Denkmal von Weltrang.
Service – Während täglich tausende Menschen die historische Bahn nutzen, kann ein privater Sicherheitsdienst für Wuppertal in Teilbereichen zum Schutz dieses außergewöhnlichen Kulturerbes beitragen. Bisher lag die Hauptverantwortung für die Sicherheit bei den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) als Betreiber.
Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1901 schwebt die Bahn als Wahrzeichen über der Stadt und der Wupper. Die Herausforderung? Ein über 120 Jahre altes technisches Denkmal muss für den täglichen Betrieb erhalten werden. Das erfordert durchdachte Sicherheitskonzepte auf mehreren Ebenen. Als ältestes elektrisches Hängebahnsystem der Welt verbindet die Schwebebahn historisches Erbe mit modernen Sicherheitsstandards. Fünf Sicherheitskonzepte sind für die Schwebebahn denkbar, die wir nachfolgend genauer erörtern werden.
Technisches Sicherheitskonzept
Wie Sie sich sicher bereits vorstellen können, unterliegt das technische Sicherheitskonzept der Wuppertaler Schwebebahn als Verkehrsmittel und gleichzeitig als technisches Denkmal besonderen Anforderungen. Dabei stehen die WSW (Wuppertaler Stadtwerke) als Betreiber vor der Herausforderung, moderne Sicherheitsstandards mit dem Denkmalschutz in Einklang zu bringen. Hierzu ist die regelmäßige Überprüfung der historischen Stahlkonstruktion von zentraler Bedeutung.
Die Schwebebahn verfügt außerdem über eine Leitstelle, von der aus der Betrieb überwacht wird. Regelmäßige Wartungs- und Kontrollarbeiten an der Strecke, den Stationen und den Fahrzeugen stellen die Sicherheit der täglich etwa 85.000 Fahrgäste sicher. Hierfür müssen die WSW kontinuierlich in die Modernisierung der Sicherheitstechnik investieren und gleichzeitig den Denkmalschutz berücksichtigen.
Personelle Sicherheit
Ein weiterer Aspekt für ein Sicherheitskonzept ist die personelle Sicherheit. Daher muss bei einem Einsatz von Sicherheitspersonal für die Schwebebahn dieses aufgrund der besonderen Anforderungen des historischen Verkehrssystems spezielle Qualifikationen nachweisen. So müssen auch die Mitarbeiter der Wuppertaler Stadtwerke (WSW), die für den Betrieb verantwortlich sind, verschiedene Sicherheitsschulungen durchlaufen. Eine spezielle Rolle nimmt hierbei der sichere Umgang mit der einzigartigen Technik der Hängebahn ein. Die WSW als Betreiber muss strenge Sicherheitsauflagen erfüllen, da die Schwebebahn sowohl ein öffentliches Verkehrsmittel als auch ein technisches Denkmal ist. Der wesentliche Teil der Arbeit sind regelmäßige Kontrollen und die Wartung der historischen Infrastruktur unter Beachtung aktueller Sicherheitsstandards.
Passagierschutz mit Heritage-Komponente
Nun haben wir uns die Technik und das Personal angeschaut. Doch was ist mit dem Passierschutz? Auch hier gibt es besondere Herausforderungen, und es müssen moderne Sicherheitsanforderungen mit dem Status als technisches Denkmal vereinbart werden. Hierbei müssen die WSW sowohl die Sicherheit der regulären Pendler als auch die der zahlreichen Touristen gewährleisten. Ein besonderer Fokus sollte dabei auf dem historischen Kaiserwagen aus dem Jahr 1900 liegen. Der wird gerne für Sonderfahrten genutzt.
Diese historischen Fahrzeuge sehen zwar auf den ersten Blick alt aus, sie wurden aber unter Beachtung des Denkmalschutzes mit moderner Sicherheitstechnik ausgestattet. In den regulären Schwebebahn-Stationen informieren mehrsprachige Sicherheitshinweise die Fahrgäste. Durch die WSW wurden zudem klare Vorgaben für die maximale Passagierzahl pro Wagen festgelegt. Zu zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen kommt es, wenn Sonderveranstaltungen stattfinden, die zu einem erhöhten Besucheraufkommen führen. Dabei muss dann der besondere Charakter der weltweit einzigartigen Hochbahn berücksichtigt werden.
Infrastruktur-Sicherung
Bei einer Infrastruktur-Sicherung der Wuppertaler Schwebebahn muss die 13,3 Kilometer lange Strecke mit ihren historischen Bahnhöfen in das jeweilige Sicherheitskonzept einbezogen werden. Die Trasse führt über weite Strecken entlang der Wupper und überquert den Fluss mehrfach. Damit diese Überquerung auch weiterhin sicher abläuft, müssen die WSW regelmäßige Inspektionen der Stahlkonstruktion durchführen. Man beachte, dass diese seit 1901 in Betrieb ist.
Auch stehen die Stationen aus der Gründerzeit unter Denkmalschutz und müssen bei allen Modernisierungen besonders behutsam behandelt werden. Besonders muss auf die Stabilität des Gerüsts geachtet werden. Das trägt nämlich die Schienen. Die Bahnsteige wurden im Laufe der Zeit mit modernen Sicherheitselementen ausgestattet, ohne den historischen Charakter zu beeinträchtigen. Kommt es zu Hochwasser, gelten nochmal besondere Sicherheitsprotokolle für den Betrieb der Bahn.
Digitales Kulturerbe-Sicherheitsmanagement
Die Wuppertaler Stadtwerke dokumentieren als Betreiber der Schwebebahn den historischen Bestand des technischen Denkmals systematisch. Hierfür wurden die ursprünglichen technischen Zeichnungen und Dokumentationen aus der Gründerzeit digitalisiert und archiviert. Mithilfe dieser Unterlagen kann die nachhaltige Wartung durchgeführt und der denkmalgerechte Erhalt der Konstruktion sichergestellt werden. Hierfür kommen moderne Dokumentationssysteme zum Einsatz, um Wartungsarbeiten und technische Veränderungen an der historischen Substanz festzuhalten. Die Dokumentation macht nachvollziehbar, welche Modernisierungen an der historischen Bausubstanz vorgenommen wurden. Die digitale Erfassung des Kulturerbes unterstützt zudem den laufenden UNESCO-Welterbe-Antrag. (opm)