Brüggen: Angebot für Long Covid-Betroffene – Symptome lindern mit Yoga

Müdigkeit, Erschöpfung, eingeschränkte Belastbarkeit, Kurzatmigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schlafstörungen oder Muskelschwäche und -schmerzen … die bekannten Long Covid-Symptome sind vielfältig. Yoga-Lehrerin Ute Hipler aus Brüggen bietet Hilfe zur Selbsthilfe.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker

„Dabei ist es mir immer wichtig, die Interessen bei Kursteilnehmer zu berücksichtigen und nach ihren individuellen Bedürfnissen zu schulen“, so die 67-Jährige. Foto: Privat

Brüggen – Vor 24 Jahren begann die Brüggenerin Ute Hipler mit einer vierjährigen, anerkannten Yoga-Ausbildung (BDY, EYU) und kann heute auf einen umfassenden Wissensschatz zurückgreifen. Intensiv sammelte sie Erfahrungen um im Yoga zu unterrichten, weshalb Ausbildungen und Seminare unter anderem in den Bereichen Hormon-Yoga, Luna-Yoga bis hin zum Heil-Yoga nach Maria Dieste, die ihre Yogakurse nachhaltig intensiviert hat. Die Kurse, die sich zudem über Sonderseminare wie Beckenboden, Faszien oder Yoga am Arbeitsplatz beziehen, werden teilweise von den Krankenkassen bezuschusst.

„Dabei ist es mir immer wichtig, die Interessen bei Kursteilnehmer zu berücksichtigen und nach ihren individuellen Bedürfnissen zu schulen“, so die 67-Jährige. „Zusätzlich halte ich Kurse in sehr kleinen Gruppen für Senioren und Frauen mit Brustkrebs ab. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass es sich immer lohnt den Körper wieder zu mobilisieren, unabhängig von Alter oder Erkrankung. Jeder hat die Möglichkeit wieder in seinen persönlichen, individuellen „Schwung“ zu kommen, auf seine Art und Weise.“

Dieser Weg beginne über das Atmen, erklärt die anerkannte Yoga-Lehrerin, die ihren Erfahrungsschatz gerne weitergeben und Interessierte ermutigen möchte die eigenen Ressourcen zu entdecken. „In uns steckt so viel Potential, das geweckt und entdeckt werden will“, erklärt Ute Hipler. „Genau das möchte ich gerne mit den Long Covid-Betroffenen wagen.“

Für Erwachsene, die wegen einer COVID-19-Erkrankung stationär behandelt werden mussten, zeigen Studien, dass bis zu 76 % noch sechs Monate nach Entlassung aus dem Krankenhaus ein oder mehrere Symptome haben. Demgegenüber wird ein geringeres Vorkommen von Langzeitsymptomen nach 12 oder mehr Wochen in bevölkerungsbezogenen Studien beobachtet, die viele Personen mit milden oder symptomarmen Verläufen einschließen. Hier liegen die Schätzungen zwischen etwa 2 % und über 20 %, denn der tatsächliche Anteil kann immer noch nicht verlässlich geschätzt werden, informiert das RKI. Am verlässlichsten wird eine deutsche Studie ausgewiesen, die ausführt, dass etwa 1 von 10 Personen auch nach Monaten noch unter Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung, eingeschränkte Belastbarkeit, Kurzatmigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisproblemen, Schlafstörungen oder Muskelschwäche und -schmerzen leiden.

Ute Hipler möchte deshalb mit Betroffenen Wege finden, um diese Symptome zu mildern. „Durch meine mehr als 20-jährige Yogapraxis, in der ich mich beständig neu informiere, um die Funktionen und Zusammenhänge des Körpers zu verstehen und auch die damit verbundenen geistigen Verknüpfungen, habe ich gelernt, den Menschen als Ganzheit zu betrachten“, erklärt die Brüggenerin, die mit den drei wesentlichen Säulen Körperbeweglichkeit, Atem-Achtsamkeit und -lenkung sowie Entspannung von Muskeln und Geist arbeitet.

„Da Yoga nicht nur körperlich wirkt, sondern immer ganzheitlich, möchte ich mich mit Menschen, die mit Long Covid-Symptome haben und interessiert sind auf diesen Weg begeben“, ergänzt Ute Hipler, die zwei kostenlose Infotermin im März anbietet. Am Samstag, 26.3.2022, um 9.00 Uhr, sowie am Mittwoch, 30.3.2022, um 20.30 Uhr, referiert sie in Brüggen, In der Stieg 48, über die Möglichkeiten für Körper und Geist. Anmeldungen sind möglich unter der Telefonnummer 02163 5111. (nb)

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