An der alten Papierfabrik entlang der Krefelder Straße hat am Gründonnerstag erstmals der Viersener Sommergarten, ein Biergarten zum Wohlfühlen geöffnet. Abschalten, genießen und gemeinsam etwas Zeit verbringen bis die Sonne versinkt und der Lichterhimmel malerisch über dem Platz erstrahlt.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker
Viersen – Die Ecke Krefelder Straße/Elkanweg ist kaum wiederzuerkennen. In den vergangenen Wochen hat hier die Tusch GbR mit viel Liebe zum Detail erstmals einen Viersener Sommergarten aufgebaut. Dahinter stehen Birgit Tusch und Sidney Tusch gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Rudi Enders. Sie alle können auf eine lange Schaustellertradition zurückblicken und haben nicht den Beruf, sondern die Berufung bereits mit der Muttermilch eingesogen. „Meine Tochter Sidney ist bereits die 6. Generation, die im Schaustellerwesen tätig ist“, lächelt Birgit Tusch stolz. Keine einfache Zeit für Schausteller mit Blick auf die Corona-Situation.
„Wir hatten 24 Monate lang ein totales Berufsverbot und konnten erstmals zur Weihnachtszeit wieder arbeiten“, so Birgit Tusch. „Das erste Mal nach so langer Pause stand ich auf dem Weihnachtsmarkt in Düsseldorf an der Kö und meine Tochter mit zwei Crêpes-Buden in Essen. Doch die Auflagen wurden von Woche zu Woche schwieriger, der Platz wurde letztendlich eingezäunt und es wurde kontrolliert.“ Sie befürchtet, dass gerade, wenn es zu neuen Corona-Auflagen kommen sollte, die großen Plätze, auf denen sie und ihre Tochter ihr Angebot präsentieren, die ersten sein werden, die erneut geschlossen werden. So entstand die Idee eines Biergartens in Viersen, der groß genug ist um eventuellen Corona-Auflagen gerecht zu werden. Sollte es zu neuen Vorgaben kommen ist eine Eingangskontrolle möglich, die Veranstalter haben an alles gedacht.
Der passende Ort wurde schnell in Viersen an der alten Papierfabrik gefunden, wo auf 1.000 Quadratmeter genug Freiraum zur Verfügung steht um auch passende Abstände einhalten zu können. 250 Personen dürfen hier gleichzeitig genießen. Wie der neue Viersener Sommergarten aussehen sollte, wussten die engagierten Geschäftsfrauen sofort. Damit alles umgesetzt werden konnte, dafür steht Rudi Enders tatkräftig zur Seite. „Ich muss sagen, wenn ich mich hier umschaue, dann hat alles wunderbar funktioniert“, so die Schaustellerin, deren Geschwister ebenfalls im Schaustellergewerbe tätig sind.
Langsam kann der köstliche Duft nicht mehr ignoriert werden, der vom Schwenkgrill herüberzieht. Angeboten werden Holzfällersteaks, Würstchen, Hamburger, die beliebte Tusch Currywurst mit Pommes, selbstgemachte Kräuterbutter oder Folienkartoffel mit selbstgemachtem Kräuterquark und einige mehr. In der nächsten Zeit sind sonntags zudem Waffeln mit heißen Kirschen und verschieden Kuchen geplant. Der Platz kann hervorragend mit dem Fahrrad angefahren werden und verfügt über eine gute Busverbindung – ideal auch für ein kühles Bier oder ein Glas Wein. Der stammt übrigens von der Mosel, daneben werden unter anderem Sommerbowlen, Bitburger und Bolten vom Fass, Weizenbier sowie der „Viersener Himbeerspooky“ angeboten – ein hauseigener Himbeergeist, der passend in kleinen 2 cl-Flaschen abgefüllt wird.
„Wir möchten, dass unsere Besucher hier einfach etwas Verweilen in der schweren Zeit und schöne Stunden verbringen“, sagt Birgit Tusch. „Geplant ist zudem demnächst Musik am Wochenende und auch einer kölschen oder holländischen Nacht und einer Schlagerparty steht nichts im Wege.“ Geöffnet hat der Viersener Sommergarten bis zum 31. Oktober, da ist auch ein Oktoberfest nicht fern, gerade weil der Sommergarten sowieso schon leicht bayerisch angehaucht ist.
Geöffnet ist der urig-gemütliche „Viersener Sommergarten an der alten Papierfabrik“ dienstags, mittwochs und donnerstags von 15:00 Uhr bis 22:00 Uhr, freitags sowie samstags von 15:00 Uhr bis 23:00 Uhr, sonntags und an Feiertagen von 12:00 Uhr bis 22:00 Uhr. Montags ruht der Biergartenbetrieb. Aktuelle Infos und natürlich geplante Events werden auf der Sommergarten-Facebookseite veröffentlicht. (nb)