Die Hilfstransporte des Medikamentenhilfswerks action medeor erreichen inzwischen Ziele in der gesamten Ukraine. Dreh- und Angelpunkt für die Lieferungen ist ein Verteilzentrum für medizinische Hilfsgüter, das mit Unterstützung von action medeor in der westukrainischen Stadt Ternopil errichtet wurde.
Tönisvorst/Ternopil – Seit etwa einem Monat ist das Verteilzentrum nun aktiv und konnte inzwischen bereits Krankenhäuser in allen Teilen des Landes erreichen.
„Wir sind sehr froh, dass wir zusammen mit unseren ukrainischen Partnern in so kurzer Zeit eine professionelle Struktur für die Hilfslogistik errichten konnten“, freut sich Christoph Bonsmann, Vorstand von action medeor. „Von dort aus konnten wir inzwischen sogar die umkämpften Gebiete im Osten und Süden der Ukraine erreichen“, schildert Bonsmann. In der Tat gingen von Ternopil in den letzten Wochen mehrere Sendungen in die Region Mariupol, aber auch nach Kiew, Lviv, Donezk oder Charkiv – Städte, die bereits mehrfach unter Beschuss lagen.
Vor Ort zeichnet Yuriy Dar für die Organisation der Hilfslieferungen verantwortlich. Der Sprecher des Ternopiler Krankenhauses ist zugleich Geschäftsführer der Hilfsorganisation „Vira u Sebe“ und organisiert gemeinsam mit action medeor die Verteilung der Medikamente und medizinischen Hilfsgüter. „Für die Inlandstransporte nutzen wir Kleintransporter mit landeskundigen Fahrern, die die sichersten Routen kennen“, berichtet Yuriy Dar. „Zum Glück wurde bisher keiner unserer Transporte beschossen, aber wir müssen immer vorsichtig sein. Es ist wichtig, dass die Transporte ankommen, denn jede einzelne Lieferung rettet Menschenleben.“
Im Verteilzentrum Ternopil kommen regelmäßig große LKW mit Hilfsgütern von action medeor an, die dort zwischengelagert und mit den Kleintransportern in alle Landesteile verbracht werden. Das Lager hat Kapazitäten für 15 große LKW-Ladungen zu jeweils 30 Paletten, außerdem sind die Räumlichkeiten geeignet für die Lagerung von Medikamenten. action medeor unterstützt seine ukrainischen Partner auch mit Lagertechnik, hat etwa einen Elektrostapler beschafft, damit die Hilfsgüter in großen Gebinden effizient ein- und ausgelagert werden können.
Nach dem erfolgreichen Start des Verteilzentrums ist man bei action medeor zuversichtlich, die Hilfe für die Ukraine Schritt für Schritt ausweiten zu können. Inzwischen wurden auch mehrere Direktlieferungen unmittelbar an betroffene Krankenhäuser realisiert. Derzeit prüft das Hilfswerk weitere Zugangswege in den Süden des Landes, um Krankenhäuser in der Region Odessa direkt erreichen zu können.
Wer die Arbeit von action medeor unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun. Online unter www.medeor.de/Ukraine oder über das Spendenkonto DE78 3205 0000 0000 0099 93 bei der Sparkasse Krefeld, Stichwort „Nothilfe weltweit“.
Auch das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“, in dem action medeor Mitglied ist, ruft aktuell zu Spenden für die Ukraine auf. Spendenkonto DE62 3702 0500 0000 1020 30, Stichwort „Nothilfe Ukraine“. (opm)