Als die Bilder laufen lernten – Vom Daumenkino zum Bewegtbild

Viele Bilder in kurzen Zeitabständen vorführen, dieses Ziel verfolgte in einer früheren Welt ohne Computer das Daumenkino. Die kurze Abfolge von Bildern erzeugte für Betrachter/Innen Bewegung. Heute ist die technische Entwicklung weit fortgeschritten, mit geeigneter technischer Ausrüstung entstehen sie – die Bewegtbilder.

Reinhold und Carolin Kober, Foto Book Your Video

Mönchengladbach – Die allseits bekannten Social-Media-Kanäle mit eingeblendeten Filmen bedienen sich dieser Technik. Mittlerweile haben nicht nur die Unternehmen oder Organisationen das Potenzial erkannt, das ihnen Bewegtbilder zur Kundengewinnung, Vorstellung von Produkten oder Dienstleistungen bietet.

Experten auf diesem Gebiet sind Reinhold und Carolin Kober von „Book Your Video“. Sie erklären: „Bewegte Bilder heißt digitale Kommunikation in kurzen Videos. Mit der menschlichen Stimme als akustisches Signal sowie Mimik und Gesten bringen sie die Botschaften auch emotional rüber.“ Bewegung in Bildern erzeugen Emotionen – Pictures in motion are creating emotions heißt daher auch der Slogan ihrer Agentur.

Als gelernte Journalisten kümmern sie sich weiterhin um die richtigen Fragestellungen und Original-Töne. Viele Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt. Etwa 50 % können die Besucherzahlen einer Homepage gesteigert und deren Verweildauer verlängert werden. „In unseren Filmen verknüpfen wir die Kompetenzen der Unternehmen mit emotionalen Botschaften. Potenzielle Kunden, Bewerbende oder Mitarbeitende erleben das Unternehmen so als glaubwürdig und fachkundig“, erläutert Reinhold Kober. Carolin Kober fügt hinzu: „Die Videos bringen für die Firmen Mehrwert auf allen Kanälen, von der Website über Kunden-Newsletter bis zu den sozialen Netzwerken.“

Illustration – Domink Lang

Einige Beispiele zu den Ursprüngen von Bewegtbildern nennt der Mönchengladbacher Cartoonzeichner und Illustrator Dominik Lang: „Als Pionier Richtung Film gilt der Engländer Eadweard Muybridge. Er erregte beispielsweise 1887* die Aufmerksamkeit mit zahlreichen Fotoserien, die die einzelnen Bewegungsphasen eines galoppierenden Pferdes festhielten.“ (*Wikipedia). Das Monopol Magazin bezeichnete Eadweard Muybridge deshalb in einem Artikel am 09. April 2020 als „Der Großvater des Gifs“.

Bekannter ist heute Walt Disney, der vor über 100 Jahren in seinen Trickfilmen ebenfalls einzelne Bewegungsphasen einsetzte. „Walt Disney und seine Phasenzeichner orientierten sich für eine realistische Darstellung von Bewegungsabläufen an Eadweard Muybridge’s Werken“, informiert Dominik Lang.

Viele werden sich an die Märchenfilme in Form von Scherenschnitten erinnern, die sich bei Kindern großer Beliebtheit erfreuten. Auch hier weiß Dominik Lang: „Bereits in den 1920-er Jahren kreierte die Berlinerin Lotte Reiniger das Schattentheater, wie sie ihre Silhouettenfilme nannte.“

Etwa 14 bis 16 Bilder soll das menschliche Auge je Sekunde wahrnehmen können, durchschnittlich 900 Bilder in einer Minute. Wie viele Bilder nehmen wir in unserem Leben wahr? „Die Zeit ist das bewegte Bild der Ewigkeit“ wusste schon Platon.