Sie sind die einzigen #griechischen Seen, die meteoritischen Ursprungs sind. Knapp vier Kilometer südwestlich der Stadt Almyros gilt das Feuchtgebiet rund um die außerirdisch entstandenen Zwillingsseen als wichtiges Biotop und gern frequentiertes Ausflugsziel.
Von RS-Redakteurin Sofia Papadopoulou
Almyros/Griechenland – Ja, in Griechenland kann man häufig den bekannten braunen Schildern zu Steinüberresten folgen und dann überlegen, ob sie denn wirklich antik sind oder nur passend platziert. Und nein, diese Schilder gab es nicht in der Tombola zu gewinnen, damit jede Stadt etwas davon hat. Tatsächlich verbirgt sich hinter jedem Schild ein Stück Geschichte, auch wenn es noch so klein sein mag. Erstaunlich, dass gerade über die Zerelia-Seen noch nicht umfangreich berichtet wurde, denn sie sind eine außerirdisch-außergewöhnliche Sehenswürdigkeit.
Lange gingen Forscher davon aus, dass die kreisförmigen Seen, übrigens mit geometrischer Genauigkeit, in der Nähe der Stadt Almyros, im Südosten der griechischen Region Thessalien, vulkanischen Ursprungs sind. Erst in neuerer Zeit belegten Forscher die Entstehung durch eine Meteoritenkollision – eine Besonderheit, die nicht auf den ersten Blick zu sehen ist.
Vor 12.000 bis 8.000 Jahren, während des Holozäns, sorgte tatsächlich ein Meteorit, geschätzt auf 10 bis 30 Meter, für diese zwei Krater. Unsere Vorfahren erkannten schnell ihre Bedeutung und siedelten sich hier an, denn nach und nach entstand mit den #Maarseen zudem eine vielfältige Flora und Fauna, in der heute noch Weißstörche, Grünkopfenten, Rohrdommeln, Austern und viele weitere Tierarten beheimatet sind. Ein niederländischer Forscher legte eine prähistorische Siedlung mit Keramikresten auf dem angrenzenden Hügel frei, die bis in die Bronzezeit bewohnt war.
Rund 250 Meter Durchmesser und eine Tiefe von acht Metern weist der größere See auf, 150 Meter Durchmesser und eine Tiefe von sechs Metern sein kleinerer Zwilling. Bei beiden wurde ein plattenartiger Boden erkundet. Angeblich wird in einem der Seen ein Tempel der Athena Itonidos sichtbar, wenn der Wasserspiegel sinkt. Eine moderne Legende? Zumindest streiten sich tatsächlich Archäologen über den Wahrheitsgehalt.
Am Rande des Othrys-Gebirges auf einer Höhe von 130 Metern über den Meeresspiegel sind diese Seen nicht nur eine Sensation in Griechenland, denn schließlich gibt es in ganz Europa nicht mehr als 40 dieser Maarseen, weltweit nur 178. Grund genug einen Aussichtspunkt und zahlreiche Picknickmöglichkeiten rund um die Seen zu kreieren, die nicht nur von Einheimischen als Ausflugsziel gerne favorisiert werden. (sp)