„Ausverkauft“ – Der Boden bebte bei der Neersener Megaparty

Die Organisatoren Fabian Junkers und Maik Kivelip hatten nicht zu viel versprochen. Nach zwei Jahren Corona-Pause präsentierte die Neersener Megaparty Stars der kölschen Szene und das Programm sorgte für eine mitreißende Partystimmung.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Willich-Neersen – Als DJ FAB (Fabian Junkers) das Warm-Up der ersten Neersener Megaparty nach zwei Jahren Pause startete stand für ihn und Moderator Maik Kivelip fest: Dieser Abend wird legendär. „Wir haben unser Team hinter uns und vor allem den Schützenverein Klein Jerusalem. Ein Garant für eine erfolgreiche Neersener Megaparty“, war sich Fabian Junkers sicher. Das Zelt der Schützenverein Klein-Jerusalem 1854 e. V. am Schwarzen Pfuhl war ausverkauft mit 2.000 feierwütigen Gästen, die frisch angereisten kölschen Stars standen bereits in den Startlöchern.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

„Ich bin mehr wie nur zufrieden wie der Abend verlaufen ist“, so Unterstützer Willi Kompans. „Es war gut die kölsche Schiene zu fahren. Alle Künstler waren absolut in Bestform und haben das Zelt zum Beben gebracht. Und im nächsten Jahr geht es dann weiter mit top Künstlern aus der ersten Liga.“ Verhandlungen laufen bereits mit Mickie Krause, Anna-Maria Zimmermann, Vincent Gross und weiteren Stars.

Ideal geplant für den Abend vor Christi Himmelfahrt präsentierten die Organisatoren sogar das Programm, welches vor der Pandemie bereits geplant, dann jedoch im Lockdown ausgefallen war. Ein Abend, der die Möglichkeit gab bei den stetig schlechten Nachrichten einfach mal abzuschalten und dem Alltag zu entfliehen.

Bereits der startende Top-Act des Abends mit et fussich Julche, alias Marita Kölner zündete die erste Stufe der Stimmungsrakete. Mit „Darling, dich hät‘ d’r Himmel jeschick“ formte sich der stimmgewaltige Chor. Kölner gehört zu den „erfahrenen Hasen“ auf den großen Bühnen, trat im Alter von zehn Jahren bereits bei Karnevalssitzungen auf.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Kölschrock brachten im Anschluss Sven Löllgen, Max Eumann, Mike Kremer, Nils Schreiber und Simon Rösler mit in das Neersener Festzelt. Gemeinsam sind sie als die Band Miljö bekannt. „Ich fahr am leevste Aachterbahn, un stell mich noch ens aan. Ich holl dä Looping Louie ‚rus, wenn ich doh Bock drop han“ … Schöckelpääd heißt der Titel aus 2018. Gut, den Haupttext konnte nicht jeder mitsingen, mitgrölen beim Refrain war aber garantiert.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Jubelnd empfangen wurden ebenfalls die Funky Marys. Seit 2002, wenn auch mittlerweile mit teilweise geänderter Besetzung, ist die fünfköpfige Gruppe nicht nur im Kölner Karneval unterwegs. Dass es sich eigentlich um eine Zusammensetzung handelt, die 2002 im Rahmen eines Castings des Kölner Express und der Plattenfirma Pavement Records gegründet wurde, davon ist nichts zu spüren. Die Damen harmonieren hervorragend auf der Bühne und lassen keinen Zweifel aufkommen, dass sie den Karneval mit jedem Herzschlag leben.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Vorstellen muss man ebenfalls De Räuber nicht. Spätestens mit „Schau mir in die Augen, ganz, ganz tief hinein …“, schwappten fast 2.000 Stimmen aus dem Publikum rauf auf die Bühne. 1991 von Karl-Heinz Brand und Kurt Feller gegründet zählen die Räuber zu den Großen der karnevalistischen Szene. Ihre Auftritte werden zu Recht weltweit gefeiert.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Längst war die Stimmung auf ihrem Höhepunkt angelangt, als Brings noch einmal eine Schüppe oben drauf legte. Die Kölner Mundart-Band, die ursprünglich als Rockband bekannt war, dann die kölsche Welt auf den Kopf stellte und seit 1995 auch auf hochdeutsch Lieder präsentiert, hat spätestens seit Superjeilezick so ziemlich alles im Karneval und drumherum erobert, was es zu begeistern gab. Begeisterter Jubel, Rufe nach Zugaben und längst keine Lust nach Hause zu gehen – doch irgendwann muss halt auch ein solcher Abend enden, der zum Glück im nächsten Jahr erneut auf dem Veranstaltungsplan steht. (cs)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming