Berliner Autor Stephan Hähnel beweist, dass Gruseln auch Spaß machen kann

Während sich viele Kinder und Jugendliche bereits auf Halloween freuen, um verkleidet als Gespenster durch die Straßen zu ziehen und um Süßigkeiten zu bitten, stimmte der Berliner Krimi- und Jugendbuchautor Stephan Hähnel die Schülerinnen und Schüler des Bischöflichen Albertus-Magnus-Gymnasiums in Dülken auf eine ganz besondere Weise auf dieses Ereignis ein.

Viersen-Dülken – Wie in jedem Jahr stand für die 5er-Klassen das Thema „Gruselgeschichten“ jeweils einen Tag lang auf dem Stundenplan. Auf die Frage Hähnels, vor welchen Orten sich die Schülerinnen und Schüler am meisten gruseln würden, schnellten die Finger dann auch sofort blitzartig nach oben. Denn eines ist klar: Ob ein dunkler Keller, ein verfallenes Haus oder ein unheimlicher Friedhof, es gibt zahlreiche Orte, die mysteriös und unheimlich sind – und das nicht nur an Halloween. Dass das Gruseln aber auch große Freude machen kann, durften die Klassen einen Vormittag lang in einem Workshop zusammen mit dem Berliner Autor erfahren.

Hähnel las nicht nur slebst verfasste Gruselgeschichten aus seinem Band „Mumien küsst man nicht“ (erschienen bei Periplaneta) vor, sondern gab auch Tipps zum Verfassen eigener Texte – angefangen bei der Rahmengeschichte, über erzähltechnische Kniffe bis hin zur Frage, wie man Spannung erzeugt. Anschließend erhielten die Klassen genügend Zeit, um kreativ zu sein und ihre eigenen Gruselgeschichten zu verfassen.

Am letzten Tag der literarischen Woche nahm sich der Autor nachmittags noch zusätzlich Zeit, um die AG „Junge Autoren“ zu besuchen, die von Thomas Gisbertz, der vor über zehn Jahren zusammen mit Stephan Hähnel das Konzept der Literarischen Vormittage entwarf, geleitet wird.

Diese AG versteht sich als kreative Schreibwerkstatt und möchte die Ideen und Ansätze Hähnels in den Klassen 7-10 fortsetzen. Die insgesamt zwölf Schülerinnen und Schüler hatten dann auch gleich zahlreiche Fragen an den „Profi“: Wie wird man Schriftsteller? Wie fangen Sie mit einer Geschichte an? Welche Erzählperspektive ist beste? Was mache ich, wenn ich nicht weiter weiß? Wie spricht man einen Verlag an? Kann man vom Schreiben reich werden? Natürlich wollten die Schülerinnen und Schüler auch ihre Geschichte, an denen sie gerade arbeiten, vorstellen und Rückmeldungen bekommen. Hoch im Kurs stehen bei der AG derzeit Fantasy- und Freundschaftsgeschichten. Hier gab Hähnel den ein oder anderen hilfreichen Tipp und er zeigte sich von der Fantasie der Schülerschaft der bischöflichen Schule begeistert: „Es ist immer wieder schön, ans AMG zu kommen. Die Klassen überraschen mich jedes Jahr wieder mit ihren Ideen und Einfällen“, so Hähnel. „Es ist schön zu sehen, dass es Schulen gibt, die sich noch die Zeit nehmen, das kreative Schreiben und auch das angemessene Vortragen zu fördern. Das ist heutzutage sicherlich nicht selbstverständlich.“

Auch für das nächste Jahr hat Stephan Hähnel erneut sein Kommen zugesagt. Ihm bleibt auch gar keine andere Wahl, schließlich wollen dann einige junge Autorinnen und Autoren ihm auch ihren fertigen Roman vorstellen. (opm)

Foto: Friedrich Horn