Am Freitag, 20. Oktober, hat der Bioabfallverband Niederrhein (BAVN) mit der Annahme von Bioabfällen in seiner neuen Anlage zur Behandlung von Bioabfällen auf dem Gelände des Abfallentsorgungszentrums Asdonkshof in Kamp-Lintfort begonnen und die Anlage offiziell eingeweiht.
Kamp-Lintfort – Im Herbst 2021 hatte die Niederrheinische Bioanlagen Gesellschaft mbH, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des BAVN, mit den Baumaßnahmen begonnen. Innerhalb von zwei Jahren ist eine hochmoderne Bioabfallbehandlungsanlage mit Vergärungsstufe zur Biogasgewinnung und anschließender Komposterzeugung errichtet worden. In der Anlage können die derzeit jährlich rund 67.500 Tonnen Bioabfall aus den Haushalten der Kreise Viersen und Wesel verwertet werden. Das beim Vergärungsprozess erzeugte Biogas wird in zwei Blockheizkraftwerken verstromt. Auf diese Weise werden rund sechs Millionen Kilowattstunden Strom produziert. Nach der Vergärung werden die Gärreste der Kompostierung zugeführt, sodass neben der Biogasausbeute vor Ort zugleich hochwertige Komposte produziert werden, die vorwiegend in der Landwirtschaft als biologischer Dünger eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil der neuen Anlage besteht in der Vermeidung flüssiger Gärreste.
Mit der Umstellung der Bioabfallbehandlung erfüllen die Kreise Viersen und Wesel die Zielvorgaben des Landesumweltministeriums Nordrhein-Westfalen, demnach vorrangig eine Verwertung von Bioabfällen in Vergärungsanlagen mit Biogasproduktion anzustreben ist. Dr. Andreas Coenen, Landrat des Kreises Viersen, betont den Nachhaltigkeitscharakter der neuen Anlage: „Bioabfall ist ein wertvoller Rohstoff, der dank der hochmodernen und zukunftsweisenden Anlagentechnik zu sauberem Strom und Qualitätskompost wird. Dadurch leistet unser BAVN einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der größten Herausforderungen unserer Zeit, des Klimawandels, der Energiekrise und des Ressourcenschutzes.“ „Die neue Anlage ist ein Paradebeispiel für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und stellt eine ideale Ergänzung unseres Asdonkshofs und unserer dort bereits bestehenden Entsorgungsangebote dar. Aus Bioabfall entsteht hier ein hochwertiges Recyclingprodukt, das in mehrfacher Hinsicht Energie und Ressourcen einspart“, erklärt Ingo Brohl, Landrat des Kreises Wesel. Das Projekt wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesumweltministerium als innovatives Modellprojekt „Integrierte Bioabfallvergärung (InBio)“ gefördert. (opm)