Es ist noch nicht allzu lange her, da hatte Schach den Ruf eines etwas angestaubten Spiels, das von älteren, leicht verschrobenen Menschen in verqualmten Hinterzimmern gespielt wurde. Das hat sich in den letzten Jahren deutlich geändert.
Viersen – So ist mit Magnus Carlsen ein junger, dynamischer Spieler seit 2013 Schachweltmeister. Schach genießt ein hohes mediales Interesse, sei es z. B. durch die Netflix-Serie „Das Damengambit“ oder auch durch die aktuelle Diskussion, ob Hans Niemann möglicherweise mit Computerhilfe betrogen hat. Schließlich hat das Schachspiel auch von Corona profitiert, hat doch Isolation und der Mangel an anderweitiger Beschäftigung zu einem wahren Boom bei den Onlineschach-Plattformen geführt.
Dies ist nicht nur für die Schachgemeinde eine erfreuliche Entwicklung, letztlich profitieren alle davon, die sich diesem Spiel verschreiben, vor allem Kinder und Jugendliche. Schach ist eben kein Spiel, bei dem einfach nur ein paar Klötzchen herumgezogen werden bis der gegnerische König matt gesetzt ist.
Unabhängig davon, dass Schach auf der ganzen Welt gespielt wird und Menschen unterschiedlichster Kulturen und Herkünfte verbindet, ist es zudem ein hervorragendes Training für eine Vielzahl positiver Fähigkeiten. So ist Schach gut für die Konzentrationsfähigkeit, es fördert die Kreativität und entwickelt die Fähigkeit zur Problemlösung. Es hilft, die Konsequenzen der eigenen Handlungen zu erkennen, man lernt, wie man gewinnt und verliert. Wer Schach spielt, entwickelt Selbstvertrauen. Beim Schachspielen wird das Gehirn dazu angeregt, logisch zu denken, Mustererkennung zu entwickeln, sowohl visuelle als auch analytische Entscheidungen zu treffen und Informationen aus dem Langzeitgedächtnis abzurufen. Schach kann zudem in jedem Alter genossen werden und dieses Gehirntraining kann sich das ganze Leben lang auszahlen: Nur ein aktives Gehirn ist ein gesundes Gehirn. Verschiedene Studien bestätigen, dass Kinder und Jugendliche, die Schach spielen, überwiegend bessere schulische Leistungen zeigen.
Und es besteht erkennbar weiterhin ein großes Interesse am Spiel. Diese Erfahrung machte jedenfalls die Schachabteilung von Blau-Weiß Concordia Viersen, die seit Anfang August des Jahres jeden zweiten Mittwoch mit einem großen Schachspiel auf dem Rathausmarkt in Viersen für das königliche Spiel wirbt und zum Mitspielen einlädt. Regelmäßig war das Brett gut besucht und Spieler und Spielerinnen jeden Alters maßen sich mit den Vereinsspielern; auffällig häufig waren Kinder und Jugendliche darunter.
Diese Erfahrung führt nun dazu, dass der Verein ab dem 14. Oktober 2022 wieder einen Trainingsnachmittag für Kinder und Jugendliche anbietet. Wer noch kein Schach spielen kann ist ebenso willkommen wie Spieler und Spielerinnen mit Vorkenntnissen – das Training erfolgt angepasst an die Spielstärke. Neben der Wissensvermittlung wird auch der Spaß am Spiel seinen Platz haben.
Schön wäre es, insbesondere auch Mädchen begrüßen zu können, da deren Anteil an den Schachspielenden leider noch recht gering ist.
Wer noch unsicher ist, ob Schach das Richtige für ihn oder sie ist, kann zunächst einmal ausführlich und kostenfrei reinschnuppern.
Spielort ist: Die Insel, Pestalozziweg 1, 41748 Viersen, jeweils Freitags, in der Zeit von 15-17 Uhr.
Für weitere Informationen stehen zur Verfügung: Reinhold Schneider, Tel. 02162 26021 oder Andrea Hähnel, Email: haehnel-schach@gmx.de.
Erwachsene mit Interesse am Schach sind herzlich eingeladen, den Vereinsspielabend im Pfarrheim St. Peter in Viersen-Bockert, Pastor-Lennartz-Platz 2, jeweils Mittwochs ab 19 Uhr, zu besuchen. (opm)
