Caritas-Pflegewohnhaus Theresianum: Mobiler Sinneswagen bietet Senioren ein Plus an Lebensqualität

Mit dem neuen „Snoezelmobil“ können die Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas-Pflegewohnhauses Theresianum gezielt die Sinne anregen und entspannen. Möglich wurde die Anschaffung durch eine Zuwendung aus dem PS-Zweckertrag der Stadtsparkasse Mönchengladbach.

Mönchengladbach – Anneliese Eichmanns nimmt die Fernbedienung in die Hand, richtet sie auf das neue Snoezelmobil und bringt das Wasser in einer Säule zum Sprudeln. Gleichzeitig wechselt die zunächst klare Flüssigkeit die Farbe, wird erst gelb, dann blau. Sanfte Musik erklingt, als die 80-jährige Bewohnerin des Caritas-Pflegewohnhauses Theresianum ein Bild an die Wand projiziert: Dort erscheint nun ein Motiv mit einem Ast und Blättern. „Das ist sehr entspannend und beruhigend“, sagt Anneliese Eichmanns, die seit rund 15 Monaten im Theresianum lebt und Vorsitzende des Beirats ist.

Das bestätigt Einrichtungsleiterin Birgit Vitz. „Unser neuer mobiler Sinneswagen bietet für unsere Bewohner ein Plus an Lebensqualität“, sagt sie. Nicht nur mobile ältere Menschen, wie Anneliese Eichmanns, sondern auch bettlägerige und an Demenz erkrankte Senioren profitieren von den Möglichkeiten des Snoezelmobil, das schnell ins Zimmer gefahren werden kann und sofort einsatzbereit ist. Besonders gefördert werden die sensitive Wahrnehmung und die Entspannung. So kann das Pflegepersonal mit den technischen Möglichkeiten des Wagens auch Meeresrauschen ertönen lassen oder einen angenehmen Duft verbreiten. All das vermittelt Wärme und Geborgenheit.

„Mit dem Snoezelwagen schaffen wir im Raum eine Atmosphäre, die der Ruhe und dem Wohlbefinden dient, in der Außenreize gefiltert werden und ein tiefer Entspannungszustand erreicht werden kann“, erläutert Maria van Rössel vom Sozialen Dienst des Caritas-Pflegewohnhauses Theresianum. Die Seniorinnen und Senioren könnten sich fallen lassen, Stress abbauen und abschalten. „Auch bei rastlosen Bewohnerinnen und Bewohnern können wir den Sinneswagen wunderbar einsetzen, damit sie sich ein wenig beruhigen können“, fügt van Rössel hinzu.

36 alte Menschen leben im Theresianum, das der Caritasverband im Jahr 2020 übernommen hat. Das kleine Pflegewohnhaus an der Kaiserstraße vermittelt eine familiäre Atmosphäre. „Die schönen Wohn- und Gemeinschaftsräume, ein Mehrzweckraum, der Wintergarten, die hauseigene Kapelle und ein großer Garten bieten viel Platz für Aktivitäten – das Theresianum ist ein geschützter Ort mitten in der Stadt“, erklärt Birgit Vitz.

Das „Snoezelen“ kommt aus den Niederlanden und wird „snuzelen“ gesprochen. Der Begriff wurde Ende der 1970er-Jahre aus den Wörtern „snuffelen“ (schnuppern) und „doezelen“ (schlummern, dösen) entwickelt: In einem gemütlichen, warmen Raum sitzt oder liegt man, hört leise Klänge und betrachtet Lichteffekte. Das Knzept wird inzwischen auf der ganzen Welt als therapeutisches Mittel bei psychischen oder emotionalen Problemen, bei erhöhten Schmerzzuständen in der Palliativpflege oder auch bei mangelnder Konzentration und Motivation eingesetzt.

Möglich wurde die Anschaffung des neuen Snoezelmobils durch eine Zuwendung aus dem PS-Zweckertrag der Stadtsparkasse Mönchengladbach von 3.250 Euro. „Seit vielen Jahren unterstützt die Stadtsparkasse die Arbeit des Caritasverbandes. Für dieses Engagement sind wir sehr dankbar“, betont Manuela Jansen, Bereichsleiterin Alter und Pflege beim Caritasverband. Insgesamt stellte die Stadtsparkasse kürzlich 10.000 Euro für mehrere Projekte der Caritas zur Verfügung. So konnten die Caritas-Tagespflege in Holt einen Strandkorb und eine Markise anschaffen, das Caritaszentrum Neuwerk einen Schalensessel für die Bewohner und der Caritas-Kindergarten sowie das Frühförderzentrum jeweils Fördermaterial für die Kinder.

„Das Besondere an der Caritas ist, dass sie in ihrer Arbeit alle Bereiche abdeckt – von der Frühförderung ganz kleiner Kinder bis zur stationären Einrichtung für alte Menschen“, sagt Oliver Bähren von der Stadtsparkasse Mönchengladbach. Er ist vom Snoezelmobil überzeugt. „Es ist toll, wenn wir durch unseren Beitrag Dinge ermöglichen können, die aus dem normalen Etat der Einrichtung nicht angeschafft werden können“, erklärt Bähren. (opm)

Sie freuen sich über das neue „Snoezelmobil“ im Caritas-Pflegewohnhaus Theresianum (v. l.): Bewohnerin Anneliese Eichmanns, Einrichtungsleiterin Birgit Vitz, Manuela Jansen (Leiterin des Bereichs Alter und Pflege beim Caritasverband), Oliver Bähren (Stadtsparkasse Mönchengladbach), Maria van Rössel (Sozialer Dienst). Foto: Caritas