Es war ein Ereignis, welches bereits im Vorfeld ein grandioses Wochenende versprach. Die Nachtwächter und Türmer hatten nicht zu viel versprochen und verwandelten den Alten Markt in eine bunte Meile, auf der sich ganz besondere Erinnerungen formten.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz und Martin Häming
Viersen-Dülken – Vier Tage lang waren 71 Nachtwächter und Türmer aus Deutschland, Polen, den Niederlanden und Deutschland beim 39. Europäischen Nachtwächter- und Türmerzunfttreffen zu Gast in der Stadt mit dem Stripke. Die weiteste Anreise nahm dabei ein polnischer Teilnehmer auf sich und auch das Alter hielt nicht auf, denn als ältester Teilnehmer mit 91 Jahren war ein Zunftvertreter aus Dinkelsbühl angereist.
Ein Ereignis, welches sich in die historische Geschichte einreihen wird, die in Dülken ja nun bekanntermaßen weit zurückreicht. Eben ein außergewöhnliches Highlight, das nur schwer in Worte zu fassen ist, so vielfältig waren die Eindrücke, die Dülkens Nachtwächter André Schmitz mit seinen Kollegen und Kolleginnen sowie dem Citymanagement der Stadt Viersen schuf.

Das hierzu mehr als tausend Besucher nach Dülken gereist waren, um das Himmelfahrtswochenende einmal ganz anders zu erleben, das verwundert sicherlich niemanden und nicht wenige der begeisterten Besucher hatten lange Fahrten auf sich genommen. Für die meisten begann das öffentliche Programm zwar erst am Samstag, bereits am Freitag, beim Empfang im Dülkener Bürgerhaus, war es Nachtwächter André Schmitz, der mit der Stadtplakette in Bronze für sein außergewöhnliches Engagement und seine Leidenschaft für das Brauchtum ausgezeichnet wurde. Immerhin ist André Schmitz bereits seit 15 Jahren als Nachtwächter unterwegs und wenn man noch keine Runde mit ihm durch die Dülkener Altstadt absolviert hat, so sei ein solcher Termin wärmstens an Herz gelegt. Abgerundet wurde der Abend vom Projektchor St. Cornelius und Peter unter der Leitung von Giovanni Solinas sowie der Liedertafel Dülken, die in diesem Jahr übrigens ihr 200-jähriges Bestehen feiert.
Der Samstag war hingegen geprägt nicht nur von einem vielfältigen Bühnenprogramm zu Ehren der Gäste, sondern als Highlight vor allen Dingen von dem Umzug der Nachtwächter und Türmer. Diese hatten hierzu ihre historischen Gewänder angelegt und die Laternen sowie Hellebarden bereit gestellt. Ein Zug, der in die Türmerrufe vom Kirchturm der altehrwürdigen Kirche St. Cornelius gipfelte und mit den Rundgängen der Nachtwächter und Türmer einem wunderbaren Sonnentag die Krone aufsetzte.
So wanderte die Standarte der Zunft zunächst vom sächsischen Zwönitz aus, wo im vergangenen Jahr die Zusammenkunft abgehalten wurde, nach Dülken, wo sie an Oberhausen-Holten, dem Ausrichter 2025 übergeben wurde. Bis dahin stand sie zunächst jedoch noch im Mittelpunkt des Abschlussgottesdienstes natürlich im Dölker Dom. Eigentlich hätte diese beeindruckende Veranstaltung noch ein wenig länger andauern können, schließlich war es wie eine Reise zurück in der Zeit, die mit unvergesslichen Emotionen Lust auf mehr machte. (cs/mh)