Das Rahser-Open-Air-Festival-Jubiläum wurde zum explosiv-rockigen Abend

Drei Jahre lang war es ruhig um das Rahser-Open-Air-Festival am Vorabend des beliebten Kindertages. Zum 10-Jährigen präsentierte sich nun ein fesselndes Line-Up an einem neuen Ort mit bekannter, mitreißender Atmosphäre.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman und Martin Häming

Viersen-Rahser – Auf der Rahserstraße blieb es ruhig in diesem Jahr, so ruhig, wie auch in den letzten drei Jahren, wenn eigentlich ein Wochenende mit abwechslungsreichem und vollem Programm anstand. Drei Jahre lang hatte der Verein WIRvomRAHSER e. V. auf zwei besondere Jubiläen warten müssen – die vergangenen Monate während der Lockdownzeit hatten die Veranstaltungen immer wieder verschoben. Nun endlich konnte nachgeholt werden, worauf die Fans solange hatten warten müssen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

10-Jahre Rahser-Open-Air-Festival und 15 Jahre Rahser Kinder-Straßenfest standen bzw. stehen an diesem Wochenende an, denn am Sonntag werden schließlich die Kinder gefeiert. Am Samstagabend allerdings durften zunächst die Erwachsenen beim ROA gemeinsam mit Schirmherr Alexander Wassen abrocken. Allerdings nicht wie gewohnt auf der Rahser Straße, sondern in diesem Jahr erstmals auf dem Tuspi, auf dem Fußballplatz des SC Viersen-Rahser 1954 e. V.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die Stimmung als erste auf Hochtouren bringen durfte die Band „Black 8“ aus Niederkrüchten. „Classic rock on its own“, wie die vier Musiker selbst von sich sagen. Alle sind sie keine Newcomer mehr und haben auch in anderen Bands bereits Erfahrungen sammeln können, die nun gemeinsam zu einem abgerundeten Gig zusammenfließen. Leadsänger Paul Anthony, Georg Linneweber (Bass und Vocals), Uwe Keil (Drums) und Stephan Marx (Guitar) wussten das ROA-Publikum von der ersten Sekunde an zu packen und übergaben die Feierbiester an weitere vier Musiker.

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„Sunset Lake“ sind in der Region ebenfalls keine Unbekannten mehr. Chriss, Domme, Basti und Tom sind bekannt für ihre energiegeladenen Riffs und den College Rock, der auf eine Zeitreise zurück in die Mitte der 2000er mitnimmt – mal mitreißend hämmernd, mal ruhiger melancholisch und genau das Richtige für diesen Auftritt im Rahser.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Ebenfalls auf der Bühne präsentierte sich Rampage. Die 1986 in Viersen gegründete Hard-Rock-Band bot die perfekte Mischung zur Vorband für einen Abend, bei dem kein Fuß ruhig stehen blieb. Mitrocken, lachen, feiern – die bekannte Band hat längst einen festen Platz in der Musikszene am Niederrhein und ist auch über die Grenzen hinaus bekannt. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an das Jahr 1992, als Rampage mit „Wings of the Eagle“ von den Radiosendern rauf und runter gespielt wurde.

Ihre Musik wurde spätestens bekannt, als RTL der Viersener Band eine eigene Folge der Serie „Die Wache“ widmete. Der gespielte Anschlag, als ein Unbekannter auf einen Scheinwerfer feuert, war geprägt von der eigenen Musik der Band und genau diese zeigte im Rahser, dass die Band auch nach fast vier Jahrzehntem ihrem soliden Hardrock immer noch treu ist. Am Schlagzeug übrigens der langjährige Drummer Uwe Keil, während Schlagzeuger Ralf nach einer Knie-Op den Auftritt dieses Mal als Zuschauer verfolgen musste.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die Bühne enterte ebenfalls die Aachener Gruppe „Johnny Rocky and the Weekend Warriors“ mit Johnny Rocky am Mikrofon, Bass und Schlagzeug. Er war es der 2017 diese Musiker aus Bekannten zusammenbrachte und passende Songs schrieb. An der Gitarre und am Schlagzeug gehört Bobby Paceman ebenso dazu wie Chris Tough (Gitarre), seit mittlerweile zwei Jahren Margie Lumina (Bass) und Dommie Darko (Schlagzeug). Ihre erste Single „School Work Death“ erschien 2021 während der Corona-Zeit unter dem Label Rock Zone Records ebenso wie das erste Album „Call Me“.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Den Abschluss des Abends gestaltete eine Deutschrock-Band aus Grevenbroich. Noch nie etwas von „Antidepressiva“ gehört? Dann fehlt etwas im eigenen Musikwissen, denn die Musiker spielen Deutschrock „mit Herz und Hirn aus dem tiefen Westen der Republik“. Ursprünglich als Quartett gestartet umfasst die Gruppe mittlerweile sechs Mitglieder. Jörg (Gitarre, Gesang), Max (Gitarre, Gesang), Heggie (Bass), Markus (Gitarre, Background Gesang), Michael (Keyboards, Backround Gesang) und Timo (Drums) hatten Texte zum Mitsingen im Gepäck, die auch zu später Stunde noch das Publikum erreichten, welches eigentlich sowieso noch so gar keine Lust auf das Ende eines unvergesslichen Abends hatte. (ea)