Erneut hatte der Verein für Heimatpflege am Dienstagabend, in den letzten Stunden vor Allerheiligen, zu einer besonderen Aktion auf den Viersener Friedhof eingeladen.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman
Viersen – Die römisch-katholische Kirche erinnert mit Allerheiligen und dem darauffolgenden Tag der Allerseelen an die Vergänglichkeit des irdischen Daseins. Während an Allerheiligen, dem 1. November, den Heiligen und Märtyrern gedacht wird, gedenken die katholischen Christen an Allerseelen, am 2. November, aller Toten und ihren Seelen.
Seelen, denen auch der Verein für Heimatpflege Viersen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen der Reitschule Metzer von der Schirick 29 erneut auf dem Viersener Ehrenfriedhof und dem jüdischen Teil am Abend vor Allerheiligen gedachte. Eine besondere Aktion, die auf die Friedhofsführungen durch Vorstandsmitglied Willi Korn zurückgeht. „Unzählige Grablichter wurden zu Allerheiligen dort früher aufgestellt“, wusste Willi Korn zu berichten. Lichter, die mit der Zeit immer weniger wurden, auch weil viele Angehörige selbst verstarben. Damit der Ehrenfriedhof wieder Ort des Gedenkens wurde an Allerheiligen, griffen die Teilnehmer selbst zur Kerze und illuminierten mit hunderten Lichtern die Gräber.
Übrigens: Allerheiligen entstand, als sich die Zahl der Heiligen so drastisch erhöht hatte, um jedem Heiligen einen Gedenktag zuordnen zu können. Papst Gregor III. rief deshalb zu Allerheiligen auf. Allerseelen entstand gut zwei Jahrhunderte später im Jahr 998, ins Leben gerufen von Abt Odilo von Cluny.
Meist werden die Gräber bereits an Allerheiligen vorbereitet, kleine Grablichter erinnern dann an Allerheiligen an das ewige Licht Gottes. Ursprünglich feierten diesen Tag nur die Klöster, die dem Abt unterstellt waren, später wurde der Tag auf die gesamte katholische Kirche ausgeweitet. Während Allerheiligen jedoch als gesetzlicher, stiller Feiertag gilt, wird Allerseelen ohne Feiertag begangen. (nb/ea)