Die Grünen im Kreis Viersen wenden sich mit offenem Brief an die euregio rhein-maas-nord

Den grenzüberschreitenden Verkehr nimmt das Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Viersen zum Beginn des Jahres mit einem offenen Brief in den Blick. Eine hochwertige, funktionierende Verkehrsinfrastruktur sei Voraussetzung für das Zusammenwachsen in der Region.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Region – Der öffentliche Personenverkehr und der Radverkehr haben vor dem Hintergrund der Klimavereinbarungen von Paris und Glasgow eine zentrale Bedeutung – in unserer Region sogar eine grenzüberschreitende. „Die euregio rhein-maas-nord vermittelt jedoch einen anderen Eindruck. So sucht man etwa die Begriffe Verkehr und Mobilität auf der Homepage vergeblich. Es gibt keinen Unterpunkt, kein Vorhaben und keine Perspektive hierzu“, so Grünen Kreisvorsitzender Jürgen Heinen und Reiner Neuß, Sprecher der Kreisarbeitsgemeinschaft Verkehr, die sich mit einem offenen Brief an die euregio rhein-maas-nord gewandt haben. „Hierfür mag es Gründe geben, die in der Vergangenheit liegen. Doch das Zusammenwachsen Europas sowie die anstehende Verkehrs- und Klimawende verlangen jetzt entschlossenes Handeln. Immerhin umfasst die euregio rhein-maas-nord einen Bereich von Roermond und Venlo bis hin zu Krefeld und Düsseldorf mit gut 1,8 Millionen Einwohner*innen. Dieser Lebensbereich wird von den Menschen in beide Richtungen beruflich wie privat genutzt.“

Die Grünen im Kreis Viersen sehen deshalb eine hochwertige, funktionierende Verkehrsinfrastruktur als Voraussetzung für das weitere Zusammenwachsen der Region: „Man denke nur an die grenzüberschreitende Personalsuche von Unternehmen und die Mobilität von Grenzgängern oder Arbeitsuchenden, den Tourismus oder das Angebot von Pflegeleistungen über die Grenzen hinweg sowie das reibungslose Funktionieren der grenzüberschreitenden Sicherheitsdienste. Das neue grenznahe Gewerbegebiet ‚Javelin Barracks‘ in Niederkrüchten zum Beispiel dürfte hier viele Gedankenspiele unterstützen.“

Die Grünen wünschen sich deshalb, dass die Vorhaben der Euregio Maas-Rhein im Aachener Grenzgebiet – inkl. der Kreise Düren und Heinsberg bis zu den Niederlanden und Belgien – auf die hiesigen Verhältnisse übertragen werden. So gibt es dort die Euregionale Koordinierungsstelle, die Aufgaben von der grenzüberschreitenden Verkehrsplanung über Tarifangebote bis zur Bereitstellung unternehmensübergreifender Fahrplandaten durchführt. Das Vorhaben EMR Connect widmet sich in Zusammenarbeit mit 14 Partnern dem grenzüberschreitenden Nahverkehr in Belgien, den Niederlanden und Deutschland. Zu den wichtigsten Aufgaben des Projekts Easy Connect gehört die Schaffung einer Smartphone-basierten Lösung für grenzüberschreitendes Ticketing, bestenfalls über die neu geschaffene App „eezy.nrw“. Ziel ist das Euregioticket für den gesamten ÖPNV in der Euregio Maas-Rhein. Nicht zuletzt der Euregioplan, der einen Überblick über den bereits jetzt vorhandenen Schnellverkehr in der Euregio Maas-Rhein gibt. „Deshalb bitten wir als GRÜNE, dass die euregio rhein-maas-nord ihre Kontakte nutzt und die Akteure an einen Tisch bringt, um genannten Vorhaben umzusetzen.“ (opm/cs)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming