Die Notwendigkeit von Baustellen – Ein Blick hinter die Kulissen der Arbeiten auf unseren Kreisstraßen

Baustellen, so nervig, zeitaufreibend und störend sie sein mögen, sind trotz allem notwendig. Warum Baustellen wichtig sind, inwieweit Rücksicht auf die Anwohnerinnen und Anwohner genommen wird und warum es zu Verzögerungen kommen kann, wird nachfolgend unter die Lupe genommen.

Kreis Viersen – Eine Straßenbaumaßnahme beginnt schon weit vor dem Zeitpunkt ihrer Entstehung mit dem sogenannten Erhaltungsmanagement, welches der Kreis seit 2017 einsetzt. Im Rahmen des Erhaltungsmanagements wird zunächst der Zustand der Straßen regelmäßig erfasst und bewertet und abschließend ein Maßnahmenprogramm für eine zielgerichtete Sanierung der Verkehrsanlagen ermittelt. Dabei werden unter anderem folgende Fragen beantwortet: Wo sind die größten Schäden? Wie groß ist der Umfang? Gibt es weiteren Sanierungsbedarf, der mit den jeweiligen Kommunen und Versorgungsträgern abgestimmt werden muss?

„Der Kreis Viersen ist ausschließlich für Kreisstraßen und deren Radwege verantwortlich, nicht aber für Gehwege oder Versorgungsleitungen“, erklärt Rainer Röder, Dezernent für Planen, Bauen und Umwelt beim Kreis Viersen. Deshalb werden die Baumaßnahmen vor Baubeginn in der Planungsphase genau koordiniert. Können etwa weitere Maßnahmen Dritter zeitgleich miterledigt werden?

Wenn Beschwerden über eine Baumaßnahme eingehen, dann meist, weil eine größere Umleitung gefahren werden muss. Das ist jedoch häufig nicht zu verhindern, da geringe Straßenbreiten keine andere Möglichkeit als eine Vollsperrung zulassen. Dies ergibt sich meist aus der Beachtung der Arbeitsschutzvorgaben, die neben dem eigentlichen Baubereich noch einen Sicherheitsabstand vorgeben und dem Schutz der Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter dienen. Auch die Erzielung einer großen Zeitersparnis bei der Baumaßnahme kann ein Grund für eine Vollsperrung sein. Eine gewisse Erreichbarkeit, zum Beispiel für die Anwohnerinnen und Anwohner, für Feuerwehren, Rettungskräfte und Polizei muss jedoch immer sichergestellt werden. Leider lassen sich Arbeiten während der Hauptverkehrszeiten nicht vermeiden, da stundenweises Arbeiten in den Nebenzeiten unter Freiräumung der Baustelle nicht umsetzbar ist. Bei längeren Baumaßnahmen reichen die Ferienzeiten oft nicht aus und die Kapazitäten der Baufirmen sind ebenfalls ferienbedingt eingeschränkt.
Verlängert sich die Dauer einer Straßenbauarbeit, so kann das verschiedene Gründe haben und ärgert alle Beteiligten, sowohl die Bauleitung des Kreises als auch die Baufirma und natürlich auch die Verkehrsteilnehmenden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn etwas Unvorhergesehenes auftritt. Bei normalen Fahrbahnsanierungen an Kreisstraßen kommt dies jedoch recht selten vor.

„Wenn, dann spielt im Regelfall schlechtes Wetter eine Rolle: Schnee, Frost und auch starke Regenfälle führen dazu, dass eine Baustelle pausieren muss, da beispielsweise Asphaltarbeiten nicht bei Regen durchgeführt werden können“, so Christian Böker, Leiter des Amtes für digitale Infrastruktur und Verkehrsanlagen.
Bei jeder Baumaßnahme informiert der Kreis stets umfassend vor Baubeginn. Die Angabe eines Fertigstellungstermins erfolgt allerdings immer unter der Voraussetzung, dass durchgehend gearbeitet werden kann.

Anwohnerinnen und Anwohner werden rechtzeitig über Straßenbaumaßnahmen per Infoschreiben informiert. Zudem werden alle Baumaßnahmen vom Kreis Viersen in Form von Pressemitteilungen angekündigt. Außerdem gibt es einen Online-Baustellen-Ticker, der regelmäßig über anstehende Maßnahmen, den Baubeginn und die jeweiligen Bauabschnitte informiert: www.kreis-viersen.de/kreisstrassen.

Bei größeren Baumaßnahmen werden außerdem wöchentliche Treffen mit der Bauleitung vor Ort angeboten. Dort werden Fragen sowie Sorgen oder Wünsche der Anwohnenden besprochen.
Straßenbauarbeiten sind notwendig, da sie zu einer Verbesserung der Infrastruktur und zu einem besseren Lebensumfeld führen, von dem alle profitieren. Zudem wird hierdurch auch die Sicherheit des Verkehrs erreicht. Insbesondere im Radwegbereich investiert der Kreis Viersen viel. Mit Verständnis, Geduld und Zusammenarbeit können negative Auswirkungen minimiert und positive Veränderungen gefördert werden. Gemeinsam können die Verkehrswege sicherer, effizienter und moderner gestaltet werden. (opm)

Foto: Kreis Viersen

Ein Kommentar

  1. Man sollte sich freuen das der Kreis alle unsere Straßen nach und nach in Ordnung bringen. Das können wir unser Landrat ein Dankeschön Aussprechen. Wem das noch Hindert, und er kein Verständnis dafür hat, sollte ich ein Pferd kaufen, und vielleicht gibt es dann zu wenig Reitereege.

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