Die Pfarrkirche St. Clemens prägt seit Jahrhunderten das Süchtelner Stadtbild

Im Mittelpunkt der Süchtelner Innenstadt liegt die Pfarrkirche St. Clemens, die heute noch das Bild der Stadt mit ihrer historischen Geschichte prägt und mit ihrem hohen Turm ein weithin sichtbare Landmarke setzt.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen

Viersen-Süchteln/Sehenswürdigkeiten Östlich der Hochstraße ragt die katholische Pfarrkirche St. Clemens in die Höhe, die zwei unterschiedliche Baustile miteinander verbindet. Während der spätgotische Turm mit seiner Tuffsteinverkleidung bereits im 15. Jahrhundert errichtet wurde, entstand das Langhaus im neugotischen Stil erst vier Jahrhunderte später in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Silhouette der Stadt prägend liegt die Kirche in direkter Nachbarschaft zum Lindenplatz, dem ursprünglichen Verkesmarkt.

Foto: Rheinischer Spiegel

Ein Blick auf die Geschichte zeigt die Entstehung der Kirche und der Siedlung Süchteln, die an der Kreuzung zweier Handelswege wuchs. Bereits im 12. Jahrhundert war die Siedlung mit einer Kirche und Kirchhof gesegnet, die zu dem Kölner Stift St. Pantaleon gehörte.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wird eine neue Kirche ab 1481 im gotischen Stil gebaut, denn die ursprüngliche Kirche war für die wachsende Gemeinde zu klein geworden. Der Grundstein für den Erweiterungsbau wurde am 22. März 1855 gelegt, als es bereits im folgenden Jahr zu einer Tragödie kam, als am 6. Mai 1856 zunächst der Chorbogen und rund fünf Monate später am 19. Oktober 1956 nur wenige Stunden nach der Sonntagsmesse große Teile des Langhauses einstürzten. Hierdurch wurde der Neubau einer vollständigen Kirche notwendig, die mit dem erhaltenen Turm verbunden werden sollte.

Foto: Rheinischer Spiegel

Der Kölner Architekt Vincenz Statz, der bereits für den Erweiterungsbau die Pläne geliefert hatte, wurde erneut tätig, Regierungs- und Baurat Carl Adolf Krüger sowie Bauinspektor Anton Walger überwachen die Ausführungen, bei denen ebenfalls die Außenhaut des Turms erneuert wurde, die 1858 fertiggestellt werden konnten. Erst im Jahre 1867 jedoch wurde die Kirche geweiht. Bis dreißig Jahre vor der Weihe, 1837, wurde der Friedhof an der Kirche genutzt, der eine Umlegung an den nördlichen Stadtrand erfuhr. Bis Beginn des 19. Jahrhunderts wurden hier Bestattungen vorgenommen, die heute eine bedeutende Quelle zur Geschichte des Viersener Stadtteils darstellen.

Im Herbst 2009 wurden sechstägige archäologische Untersuchungen vorgenommen, bei denen sich die Forscher auf die freigelegten Kanalgräben der Kirche fokussierten. Wenn auch nur kleinere Abschnitte von Baufunden älterer Vorgängerbauten dokumentiert wurden, gab es dennoch Hinweise auf einen romanischen Vorgängerbau. Es wird davon ausgegangen, dass unter der heutigen St. Clemenskirche und im direkten Bodenumfeld bauliche Reste der ursprünglichen Kirche sowie Gräber erhalten blieben, die bis in das Spätmittelalter zurückreichen. Informationen zu aktuellen Gottesdiensten und aktuellen Informationen bietet die Seite st-clemens-suechteln.de. (dt)


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