Die „rote Welle“ aus Boisheim präsentierte den Herren ein mitreißendes Programm

Die Herrensitzungen „Im Kreuels“ sind legendär und nachdem die Ki Ka Kai a kurz vor der Pandemie die beliebte Veranstaltung übernommen hatte, konnte nun erfolgreich an den damaligen Re-Start angeknüpft werden.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen und Leo Dillikrath

Nettetal/Viersen-Boisheim – Nach der Fortführung der Herrensitzungen der KG Die Unverwüstlichen durch die Ki Ka Kai a 1902 e. V. vor der Corona-Pandemie ist nun auch der närrische Neustart geglückt. Im Schatten des Wappens der Vierstadt Viersen wurde nicht nur bis in den Nachmittag hinein bei bester Stimmung gefeiert, die Gesellschaft aus Boisheim präsentierte zudem ein stimmungsgeladenes Programm bekannter und unbekannterer Größen der jecken Bühnen.

So konnte Präsident Marko Dillikrath nicht nur einen Mix aus Musik, Tanz, Gesang und Comedy begrüßen, bei dem Lachsalven garantiert waren und die Handflächen durch das begleitende Klatschen arg strapaziert wurden, auch der Nettetaler Karnevalsprinz Thomas III. wurde herzlichst empfangen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Stürmische Begrüßung ebenfalls beim nächsten Programmpunkt. Kein Wunder, wenn eine der bekanntesten Comedy-Damen ihren (oder doch seinen?) Bühnenmoment feiert. Lieselotte Lotterlappen, alias Joachim Jung, aus Limburg an der Lahn ist bekannt für den schnellen Zungenschlag eines Leguans und bekannt für ihre unverwechselbare Spontanität.

Mehrfach zum Künstler des Jahres vom deutschen Künstlermagazin ausgezeichnet ist die Dame mit Trompete und Hochfrisur schlagfertig wie eh und je, und trampelte dabei, vom grölenden Herrenpublikum begleitet, ein wenig wie der sprichwörtliche Elefant durch den Porzellanladen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath
Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Zwischen die Freudentränen schob sich zudem die Band „Mir sind Jeck“ mit einem Lebensgefühl, welches endlich nach so langer Zeit wieder aufleben konnte und welches die Band von der Bühne aus in musikalischen Wellen auf das Publikum übertrug. Jeck allerdings ebenfalls der nachfolgende Programmpunkt mit Kabarettist Dave Davis, im Showbusiness bekannt als Toilettenmann, Entschuldigung … sanitäre Fachkraft, Motombo.

Bereits bei der Galasitzung der Jrön Wetten Jonges in Viersen genoss er sichtbar die Möglichkeit den niederrheinischen „Albino-Äffchen“ das Lachen zurückzubringen, um sie zu „Terroristen der Lebensfreude“ auszubilden. Während seine Paraderolle aus dem Fantasieland Nfuddu stammt, ist Davis übrigens echter Kölner mit ugandischen Wurzeln und wusste diese gekonnt in seinen tiefschwarzen Humor einzubauen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Die Herren, die längst, von der hervorragenden Stimmung getrieben, den Saal erbeben ließen, jubelten ebenso bei den „Golden Girls and Boys“ und damit einer Tanzgruppe, die seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich durch die jeweilige Session tourt. Im Alter von 20 bis 50 Jahren zeigte sich schnell, akrobatische Hebefiguren kennen keine Altersgrenze. Gut, so spektakulär waren nun die Tanzschritte beim eigenen Prinzen der Ki Ka Kai a mit seiner Garde nicht ganz, dafür gab es Standing Ovationen für die närrische Tollität.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Ebenso keine weite Anfahrt hatte der nächste Act des Tages, der an diesem Tag im Anschluss noch auf der heimischen Bühne erwartet wurde. Die Damen der großen Süchtelner Tanzgarde wussten im wehenden, schwarzen Bühnenoutfit wie sie mit ihren Tänzen begeistern und übergaben das gutgelaunte Publikum an die 1993 gegründete Krefelder Party- und Stimmungsband Oedingsche Jonges.

In der Besetzung Tim Valentin (Gesang), Joe Froebe (Sologitarre), Thorben Lang (Bass), Benjamin Hantke (Keyboard), Christian Kempkens (Drums) und Frank Mäkelburg (Rhythmusgitarre) hallten kölsche Lieder durch den Saal.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Dabei sind die Oedingschen Jonges keine reine Karnevalsband, sondern auch außerhalb der 5. Jahreszeit viel unterwegs. Sie läuteten das Ende der jecken Herrensitzung ein und sorgten mit ihren Stimmungshits, zu denen der Saal nicht nur schunkeln konnte, sondern die zudem im Chor mitgeschmettert wurden, für einen mitreißenden Abschluss, der Lust machte auf das kommende Jahr, dann mit der immerhin bereits 45. Herrensitzung. (dt)