Die „stille“ Bedrohung im Bett: Die Zahl der Geschlechtskrankheiten auf Rekordniveau

Die Zahl der Singles in Nordrhein-Westfalen steigt kontinuierlich. Auch am Niederrhein entscheiden sich immer mehr dazu, keine feste Partnerschaft einzugehen. Stattdessen werden lockere Kontakte und wechselnde Sexualpartner immer beliebter.

Service – Die Folgen sind alarmierend, denn hier wartet eine „stille“ Bedrohung: sexuell übertragbare Krankheiten. Doch fast niemand spricht darüber. Welche Möglichkeiten zur Früherkennung es gibt, zeigt dieser Artikel.

STI: Sie können den lockeren Spaß schnell vermiesen

HIV/Aids, Tripper, Syphilis, Chlamydien, genitaler Herpes, Hepatitis B – sie sexuell übertragbaren Krankheiten sind fast jedem namentlich bekannt. Allerdings will in der Praxis kaum jemand darüber sprechen und schon gar nicht daran denken, sich damit zu infizieren. Doch dieser sorglose Umgang führte in den letzten Jahren dazu, dass die Anzahl der Infektionen deutlich gestiegen ist. 2019 wurde bei ca. 43 Prozent aller getesteten Männer Tripper festgestellt, bei Frauen waren es ca. 33 Prozent. Auch die Infektionszahlen bei Syphilis oder mit Chlamydien sowie Hepatitis nehmen zu.

Die Dunkelziffer liegt laut Ärzten noch deutlich höher. Viele Betroffene trauen sich nicht, einen Mediziner aufzusuchen und einen Test zu machen. Einige interpretieren auch die Symptome falsch bzw. ignorieren sie. Ein STD Check kann helfen, anonyme Gewissheit zu erlangen. Besteht der Verdacht, müssen Betroffene keine Arztpraxis aufsuchen, sondern können die Test in Ruhe zu Hause durchführen. Soweit das Ergebnis ausgewertet ist, besteht Gewissheit. Wurde eine Geschlechtskrankheit festgestellt, ist der Arztbesuch empfehlenswert, um etwas dagegen zu tun. Doch mit diesem ersten Testergebnis fällt es leichter, einen Mediziner zu rate zu ziehen, denn die Unsicherheit und Ungewissheit besteht nicht mehr.

Foto: Mohamed Chermiti/Pixabay

Anzeichen für STI

Die Symptome für „Sexually Transmitted Diseases“ können ganz unterschiedlich ausfallen. Ein ungewöhnlicher Ausfluss kann bereits ein Anzeichen für STI sein. Ist er noch gelb, braun oder grün verfärbt und riecht unangenehm, könnten es Chlamydien, Tripper oder Trichomonaden sein.

Ein Juckreiz, Ausschlag oder Hautrötungen können ebenfalls auf eine Geschlechtskrankheit hindeuten. Chlamydien, Herpes, Filzläuse oder Tripper haben diese und ähnliche Symptome, aber auch Krätze oder HIV können dafür verantwortlich sein.

Schmerzen und brennen beim Wasserlassen deuten auf Chlamydien oder Tripper hin. Appetitlosigkeit, Durchfall und erbrechen treten als häufige Symptome bei Hepatitis oder HIV sowie Syphilis auf. Auch, wenn sich langanhaltende grippeähnliche Zustände wie Lymphknotenbeschwerden, Glieder- und Muskelschmerzen sowie Fieber zeigen, könnte dies ein Anzeichen für eine Hepatitis- oder Herpes-Erkrankung sein. Ähnliche Symptome werden auch von Syphilis und HIV ausgelöst.

Was tun bei Symptomen?

Wer an seinem Körper Veränderungen und einige Symptome bemerkt hat, die auf STI hindeuten, sollte zunächst Ruhe bewahren. Es gilt, die Geschlechtskrankheit durch einen Test bestätigen zu lassen. Nur so gibt es die Sicherheit und den richtigen Behandlungsansatz. Wer nicht zu seinem Arzt des Vertrauens gehen und vor Ort einen Test auf sexuell übertragbare Krankheiten machen möchte, kann sich den Test für zu Hause bestellen.

Hier lässt sich dank einer detaillierten Anleitung alles in der gewünschten Privatsphäre durchführen und auch die Gewissheit gibt es schon nach kürzester Zeit. Solange das Ergebnis aussteht, sollte kein ungeschützter Geschlechtsverkehr vollzogen werden. Stattdessen ist es hilfreich, schon einmal die Namen der letzten Sexualpartner zu notieren, um sie nach einem möglichen positiven Befund zu kontaktieren. So können auch sie sich testen lassen. (opm)

 

2 Kommentare

  1. Meine Meinung besagt dies Devise, wer vielen Partnertausch hat und Sexuelle sucht die nicht zu Befriedigen ist, der ist doch selber Schuld. Er hat es so gewollt und Sie hat mitgespielt. Oder auch in umgekehrter Folge. Wenn jemand im Spielkasino geht, hat er es selbst gewollt. Es kann doch nicht sein das die Allgemeinheit dafür wieder grade stehen musst. Jeder ist doch in der Verantwortung!

    1. Ja nee, ist klar!
      Wer viel in die Stadt geht, oft Straßen überquert und dabei überfahren wird ist selbst schuld, hat es ja so gewollt.
      Tolle Argumentation…
      🫣🤔🫡🤦‍♂️🤦‍♀️

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